FIS-Rennen Beitostølen und Gällivare: Dyvik und Häggström gewinnen Sprintrennen

Anna Dyvik (SWE) © Thibaut/NordicFocus

Während die Sprintrennen der Norweger wegen stürmischer Böen ausfallen mussten, holten sich in Schweden Anna Dyvik und Johan Häggström die Siege im Freistilsprint. Jonna Sundling zog sich bei einem Sturz eine Verletzung zu.

Beito: Sprints wetterbedingt abgesagt

Die geplanten Freistilsprints zum Auftakt der Testrennen in Beitostølen mussten wegen schlechten Wetters abgesagt werden. Schon gestern deutete sich an, dass die Sprints wegen angekündigter Sturmböen in Gefahr sind. Heute war die Jury ab 6 Uhr vor Ort und traf um 8 Uhr die endgültige Entscheidung, das Rennen abzusagen. „Das ist richtig so, wir können nicht riskieren, dass jemand etwas an den Kopf bekommt. Es besteht Lebensgefahr!“, so Trainer Arild Monsen. Für die nächsten zwei Tage sind Distanzrennen geplant, wo deutlich besseres Wetter angesagt ist. Monsen muss den sechsten Startplatz bei den Herren für Ruka nun ohne die Eindrücke des Sprints vergeben. Ohnehin nicht dabei gewesen wären Maiken Caspersen Falla und Johannes Høsflot Klæbo, die beide wegen einer Erkältung abgesagt hatten. Bei Klæbo kommt noch hinzu, dass sein Großvater und Heimtrainer Kåre Høsflot (78) am letzten Sonntag einen kleinen Schlaganfall (TIA) erlitt, aber das Krankenhaus noch am selben Tag wieder verlassen konnte, nachdem sich die Symptome vollständig zurückbildeten. Für Simen Hegstad Krüger endete eine Trainingseinheit am letzten Wochenende im Krankenhaus, nachdem er von zwei freilaufenden Terriern angegriffen wurde. „Die Besitzer trainierten mit ihnen, ohne Leine zu laufen, aber das kam wohl zu früh“, lachte er. Im Krankenhaus wurde er mit einer Tetanus Impfung und Antibiotika versorgt. An den beiden Distanzrennen am Wochenende kann er dennoch teilnehmen.

Dyvik siegt, Dahlqvist DSQ und Sundling verletzt

Neben schwedischen Sportlern traten in Gällivare auch Schweizer und einzelne andere Sportler an. Für Laurien van der Graaff war als Vierte ihres Halbfinals Schluss, so dass sie als Achter hinter Patricija Eiduka gewertet wurde. Nadine Fähndrich rückte ins Finale vor und belegte dort den vierten Platz. Einen Traumstart in die Saison erlebte Anna Dyvik. Nach ihrer Nichtberücksichtigung für die WM in Oberstdorf meldete sie nun mit ihrem Sieg deutliche Ansprüche auf Weltcupstarts an, obwohl sie sich allein auf die Saison vorbereitet hatte. Im Zielsprint ließ sie Johanna Hagström keine Chance, Dritte wurde Linn Sömskar. Moa Lundgren und Maja Dahlqvist verhakten sich während des Halbfinals im Anstieg, so dass Lundgren stürzte und wütend als Letzte das Ziel erreichte. Dahlqvist schaffte noch Platz drei, wurde aber anschließend als Verursacherin disqualifiziert. Im letzten Viertelfinale stürzte die Prolog-Dritte Jonna Sundling in Führung liegend in einer Abfahrt und verletzte sich dabei. Sie klagt über Schmerzen in der Hand und im Daumen. Nach ersten Untersuchungen des Wettkampfleiters und Arztes, der eine Verletzung der Hand oder des Handgelenkes vermutet, schickte er sie zu weiteren Untersuchungen in die Notaufnahme, wo nach Röntgen-Untersuchung eine Fraktur ausgeschlossen wurde. „Der Daumen schmerzt, aber es ist nichts gebrochen“, sagte Teamarzt Jan Wall. Weiter erklärte er, die Hand sei dennoch eingegipst worden, um die Hand ruhig zu stellen. Ob sie nächste Woche im Weltcup antreten kann, kann er noch nicht sagen. Schwellung und Schmerzen werden weiter beobachtet. Nach dem Rennen wurde der Sprintkurs erneut kritisiert. Schon bei den Rennen vor zwei Jahren stürzten fünf von sechs Athletinnen im Finale der Damen. Heute hatte Siegerin Anna Dyvik die Eisplatte, die ihrer Teamkollegin zum Verhängnis wurde, schon beim Warmlaufen entdeckt. „Ich hatte es schon vorher gesehen und nahm den weiten Weg außen“, sagte sie später. 

Häggström gewinnt vor Bolger

Bei den Herren feierte Johan Häggström in Abwesenheit von Oskar Svensson einen Favoritensieg – trotz einer Erkältung aus dem Höhentraining in Val Senales, wegen der drei Teamkollegen (Ribom, Poromaa, Sandström) ihren Start absagten. Zweiter wurde überraschend der Amerikaner Kevin Bolger, Maja Dahlqvists Freund, der im Sommer mit dem schwedischen Team trainiert hatte. Rang drei ging an Marcus Grate vor Axel Aflodal. Anton Persson überraschte im Finale, wurde nach einem Sturz aber nur Sechster. Roman Furger schaffte als einiger Schweizer den Sprung in die Heats und konnte es als Dritter seines Halbfinals nichts ins Finale schaffen, was Rang sieben bedeutete. Sonst war von den Eidgenossen nur Christoph Gasche am Start, der schon im Muonio dabei war. Der Lehrer der Sportschule in Brig im Wallis wurde 76. von 77 Startern.