Florian Notz verpasst Medaille bei U23-Skiathlon nach starkem Rennen – Magne Haga holt U23-Titel

Florian Notz © Felgenhauer/NordicFocus

Florian Notz hat weiteres Edelmetall im Skiathlon über 15/15 Kilometer in Almaty bei den U23-Weltmeisterschaften mit dem vierten Platz knapp verpasst. Der Titel ging an den Norweger Magne Haga. Bei den Damen kamen Julia Belger und Laura Gimmler unter die besten Zehn, während Nathalie von Siebenthal das Gold in die Schweiz holte.

Kraft bei Florian Notz für die letzten Kilometer fehlt – Gold geht nach Norwegen

Florian Notz zeigte auch im Skiathlon über insgesamt 30 Kilometer ein sehr gutes Rennen und wirkte über weite Strecken des abschließenden Wettkampfes der U23-Klasse wie der aussichtsreichste Gold-Kandidat: Immer wieder war der Schwabe in der Führungsarbeit zu sehen. So war es auch nicht zuletzt ihm zu verdanken, dass die Spitzengruppe schon zum Skiwechsel nur noch aus sechs Athleten bestand. Zwar wuchs die Gruppe zwischenzeitlich noch bis auf neun Athleten an (darunter auch der starke laufende Schweizer Linard Kindschi), nach einer Tempoverschärfung vier Kilometer vor dem Ziel schrumpfte die Gruppe auf fünf Sportler. Bei einer Attacke von Magne Haga etwa zwei Kilometer vor dem Ziel musste sich schließlich der Deutsche nach langer Führungsarbeit geschlagen geben: Der Norweger mit Clement Parisse entkam einige Meter, Dmitry Rostovtsev schlos auf dem nächsten Kilometer die Lücke. Obwohl der Franzose beim Einfahren ins Stadion am Besten aussah, hatte der der Norweger im Zielsprint mehr zuzusetzen. Der Weltmeistertitel ging somit an Magne Haga, den kleinen Bruder von Ragnhild Haga. Er verwies den Franzosen Clement Parisse und Dmitry Rostovtsev aus Russland auf die weiteren Medaillenränge. Sowohl Haga als auch Rostovtsev waren erst nach mehreren Bummeltempo-Einlagen wieder zurück in die Spitzengruppe gekommen. Florian Notz musste sich diesmal mit dem vierten Platz begnügen. Nach seinem vierten Rang am Donnerstag wurde der Italiener Giandomenico Salvadori diesmal Fünfter vor Adrien Backscheider aus Frankreich. Die Schweizer mit Linard Kindschi an der Spitze boten eine sehr starke Leistung, auf den letzten Kilometern musste er aber die Spitzengruppe erneut ziehen lassen. Mit 30 Sekunden Rückstand auf den neuen Weltmeister belegte er den siebten Platz, seine Landsmänner Erwan Käser und Jason Rüesch wurden Neunter und Zwölfter sowie Livio Bieler 17. Der Österreicher Kevin Plessnitzer kam als 27. ins Ziel, Tobias Habenicht wurde 40.

Nathalie von Siebenthal mit überlegenem Sieg, zwei Deutsche in den Top10

Eine absolut überzeugende Leistung bot wieder Nathalie von Siebenthal. Nach ihrer Bronzemedaille am Donnerstag holte sie nun zum großen Wurf aus und sicherte sich den U23-Titel in ganz überlegener Manier über die Gesamtdistanz von 15 Kilometern. Schon auf dem Klassikpart bestimmte sie das Geschehen und hatte sich bereits nach vier Kilometern ein Stück von ihren Konkurrentinnen abgesetzt. Mit einigen Metern Vorsprung kam sie zum Skiwechsel und behielt ihr hohes Tempo auch anschließend bei. Bis zwei Kilometer vor dem Ziel konnte sie ihren Vorsprung bis auf 40 Sekunden ausbauen, danach konnte sie es ruhiger angehen und sich bereits feiern lassen. „Was für ein unglaublicher Tag! Mein zweites Podium hier in Almaty und mein erster Titelgewinn. Das Rennen war sehr hart. Im Klassischen war ich nicht gut drauf, aber dann nach dem Skiwechsel habe ich es geschafft, als Erste die Ziellinie zu überqueren“, meinte die glücklichere U23-Weltmeisterin. Hinter der Schweizerin kämpften fünf Damen um die weiteren Podestplätze. Silber ging an die Freistil-Titelträgerin Barbro Kvåle, Bronze gewann Giulia Stürz aus Italien. Die Italienerin Francesca Baudin, Sile Theodorsen aus Norwegen sowie die Russin Daria Storozhilova konnten das Tempo nicht bis zum Ziel mitgehen und belegten die Plätze vier bis sechs. Die Slowenin Lea Einfalt kam als Siebte ins Ziel vor Julia Belger, Laura Gimmler wurde Zehnte. Julia Belger verlor auf den letzten beiden Kilometern noch viel Zeit, konnte ihre Position jedoch bis ins Ziel verteidigen.

Schwer gestürzt ist Evgenia Oschepkova bedingt durch den starken Schneemangel an der Strecke in Almaty – unmittelbar neben der nicht besonders breit präparierten Strecke findet sich nur eine braune, hügelige Mondlandschaft ohne Schnee: Die Russin kam von der Strecke ab und stürzte über eine Leitplanke einige Meter die Böschung hinunter auf eine darunterliegende Asphaltstraße. Sie musste das Rennen verletzt aufgeben.