Kikkan Randall und Emil Jönsson holen mit Siegen in Lahti vorzeitig kleine Kristallkugeln

Podium © Laiho/NordicFocus

Kikkan Randall und Emil Jönsson heißen die Sieger des recht flachen Freistilsprints in Lahti, die mit diesem Erfolg auch jeweils die kleinen Kristallkugeln im Sprintweltcup mit nach Hause nehmen.

Kikkan Randall triumphiert in Lahti

Kikkan Randall hat sich etwas überraschend ihren dritten Saisonsieg im Freistilsprint in Lahti gesichert. Die Amerikanerin, bei der es in den Einzelrennen in den letzten Wochen nicht mehr so gut lief, setzte sich gemeinsam mit Marit Bjoergen nach etwa der Hälfte des Finallaufes vom übrigen Feld ab und ging beim Einlaufen ins Stadion an der Norwegerin vorbei. Im Zielsprint wurde es noch einmal sehr eng, doch die Amerikanerin konnte sich durchsetzen und sich die kleine Kristallkugel für den Sprintweltcup sichern. „Das hätte keine fünf Meter weiter gehen dürfen. Es war gut, dass die Ziellinie kam. Ich freue mich über die Titelverteidigung im Sprintweltcup“, meinte Randall. Nach ihrem überraschenden achten Platz bei der WM konnte sich die Slowakin Alena Prochazkova in Lahti hinter Bjoergen ihren ersten Podiumsplatz seit langer Zeit sichern. Rang vier ging an Britta Johansson Norgren, die seit Jahren nicht mehr in der schwedischen Nationalmannschaft läuft. Als Fünfte gelang Riikka Sarasoja-Lilja als Prolog-30. der Sprung ins Finale, die nur durch eine Kollision mit Charlotte Kalla ein noch besseres Ergebnis verpasste.

Emil Jönsson stärkster Sprinter in Lahti

Emil Jönsson hat sich in Lahti als mit Abstand stärkster Sprinter erwiesen. Der Schwede dominierte seine Heats und ging erst im Finale taktisch vor, als er sich zunächst im Mittelfeld aufhielt. Im Stadion hielt sich Jönsson im Windschatten von Ola Vigen Hattestad auf, nahm in der Kurve außen den längeren Weg und nahm dadurch mehr Tempo mit. So setzte er sich auf der Zielgeraden vor den Norweger und sicherte sich ungefährdet den Sieg. „Ich habe mich sehr gut gefühlt, aber ich bin noch etwas müde nach der anstrengenden Saison wie auch die Konkurrenz. Ich habe es schon in der Abfahrt gespürt und es war sehr eng heute mit Hattestad. Ich bin nun aber so glücklich“, meinte Jönsson, der zudem schon im Sprintweltcup alles klar machte. Für Hattestad war es allerdings nach einer langen Krankheit das erste positive Resultat. Rang drei ging an Finn Haagen Krogh, der sich im Zielsprint gegen Nikolay Chebotko durchsetzte. Der Prolog-Schnellste Gleb Retivykh wurde Fünfter vor seinem Landsmann Anton Gafarov.

Kolb und Herrmann auf 12 und 14

Die deutschen Damen Hanna Kolb und Denise Herrmann lieferten wieder überzeugende Leistungen ab, bei Herrmann reichte es knapp nicht zum Einzug ins Halbfinale. „Mich hat es etwas gewundert, ich fühle mich eigentlich ganz gut nach der WM. Es hat eigentlich alles gepasst, auch nach dem Prolog war ich ganz optimistisch gestimmt. Ich habe mich in der Lage gefühlt, dass es heute relativ weit geht. Aber es ist eine sehr leichte und kurze Strecke und da war von Anfang an viel Gehake dabei, es gab auch viele Positionskämpfe und da ging meine Taktik am Ende nicht ganz auf“, meinte Herrmann. Ihre Teamkollegin Hanna Kolb schaffte mit einem sehr guten Viertelfinale den Cut, war im Halbfinale aber unter anderem materialbedingt chancenlos. „Mein Ziel war das Halbfinale und ich war auch nach dem Viertelfinale super zufrieden, dass ich mich so in Szene setzen konnte. Aber mein Ski war leider nicht mehr ganz so gut, deswegen waren meine Chancen nach der Abfahrt leider vorbei“, erklärte Kolb, die die Schuld aber auch nicht ganz aufs Material schieben wollte: „Ich konnte nicht im Windschatten mitfahren und da war das dann vorbei. An dem Berg davor war ich an Position sechs und ich kann nicht sagen, dass ich alles aufs Material schieben will, sonst hötte ich mich schon am Berg weiter vorn positioniert, aber da hat meine Kraft dann nicht mehr gereicht.“ Der Rest des zum Teil grippegeschwächten Teams schaffte den Sprung bei Damen und Herren nicht unter die besten 30.