Kikkan Randall und Ola Vigen Hattestad siegen im Sprint von Liberec

Ola Vigen Hattestad © Felgenhauer/Nordic Focus

Kikkan Randall und Ola Vigen Hattestad haben die Freistilsprints beim Langlauf-Weltcup von Liberec für sich entschieden. Bester Deutscher wurde Josef Wenzl, der im Halbfinale ausschied.

Starke Form nach der Tour
Insgesamt waren nur wenige Athletinnen am Start, die auch die Tour de Ski in voller Länge bestritten hatten. Trotz aller Strapazen zeigte sich Kikkan Randall weiter in starker Form, die im Zielsprint Hanna Falk hinter sich ließ und damit ihren zweiten Weltcupsieg einfuhr: „Es ist einfach großartig. Es ist lange her, dass ich ganz oben auf dem Podium stand. Ich habe mich diese Woche ganz schön müde gefühlt, aber ich denke trotzdem, dass mir die Tour de Ski geholfen hat“, meinte die Amerikanerin. Den dritten Podestplatz erreichte die Norwegerin Celine Brun-Lie vor Petra Majdic, die nach der Tour de Ski noch nicht wieder so frisch wirkte. Maiken Caspersen Falla wurde gute Fünfte vor Laure Barthelemy aus Frankreich, die sich in den letzten Wochen stetig gesteigert hatte. Knapp am Finale vorbei lief die absolute Topfavoritin Marit Bjoergen, die im Halbfinale strauchelte und sich nur noch auf den dritten Rang nach vorn laufen konnte, der nicht für eine Finalteilnahme genügte. Mit den Nachwirkungen der anstrengenden Tour de Ski kämpfte dagegen noch Arianna Follis, die Weltmeisterin von Liberec 2009, die schon im Viertelfinale ausschied.

Weltmeister Hattestad gewinnt vor Pellegrino
Ola Vigen Hattestad ist wieder da! Nach zuletzt schwächeren Sprintleistungen hat sich der Weltmeister von 2009 zurückgemeldet und den Sprintsieg in Liberec eingefahren. Der Norweger ließ der Konkurrenz im Finale keine Chance und freute sich über diesen Beweis seiner Form vor den Weltmeisterschaften: „Es ist fantastisch. Es ist lange her, dass ich ein gutes Skatingrennen absolviert habe. Vor zwei Jahren wurde ich hier Weltmeister, ich mag Liberec einfach.“ Zweiter wurde der junge Italiener Federico Pellegrino, der schon in Davos beeindruckende Leistungen anbot, bis im Finale die Kräfte fehlten. Diesmal zeigte sich der 20-jährige Junioren-Weltmeisterschafts-Dritte hellwach bis zum Schluss und sicherte sich vor Dusan Kozisek seinen ersten Podestplatz. Der tschechische Lokalmatador hatte als Ziel einen Top10-Platz herausgegeben und konnte sich beflügelt vom heimischen Publikum ebenfalls über seinen ersten Treppchenplatz im Weltcup freuen. Vierter wurde Renato Pasini vor Matias Strandvall und Jesper Modin. Mitfavorit Alexei Petukhov wurde im Viertelfinale nach Juryentscheid distanziert und auf den letzten Platz versetzt, nachdem der Russe neben der Streckenmarkierungen abgekürzt hatte.

Wenzl bester Deutscher
Als einziger deutscher Athlet schaffte Josef Wenzl nach langer Zeit wieder den Sprung unter die besten Zwölf. Der Bayer lief sein Halbfinale zunächst von vorn, musste sich dann aber geschlagen geben, als die Favoriten vor dem Stadion zum Zielsprint ansetzten. Am Ende bedeutete das für ihn einen guten zehnten Rang. „Ich hatte in der letzten Abfahrt ein bisschen Probleme mit dem Ski, die Geschwindigkeit war nicht so gut. War nicht schlecht, aber ich war nicht unbedingt der Beste heute vom Ski her. Aber am letzten Anstieg war ich ein bisschen eingeklemmt. Ich bin relativ zufrieden, aber es wäre mehr drin gewesen“, so Wenzl. Seine Teamkollegen Sebastian Eisenlauer und Daniel Heun sowie Hanna Kolb zeigten auch gute Leistungen, schieden dann aber im Viertelfinale relativ knapp aus und erreichten die Plätze 15, 17 und 17. Die eigentlich aussichtsreichste Deutsche, Denise Herrmann, schaffte gar nicht erst den Sprung unter die besten 30 und schied chancenlos nach der Qualifikation aus. „Es lief heute einfach nicht“, konstatierte sie nach dem Rennen, was nach eigener Aussage nicht am Ski lag und diesmal auch nicht an einem Sturz.