Kowalczyk und Poltoranin nach Davoser Sprint Topfavoriten für WM-Sprint

Alexey Poltoranin © Felgenhauer/Nordic Focus

Justyna Kowalczyk und Alexey Poltoranin haben sich mit ihrer heutigen überragenden Leistung beim Davoser Klassiksprint in die Favoritenposition beim WM-Sprint am Donnerstag geschoben. Drei Deutsche kamen unter die besten 15.

Justyna Kowalczyk in absoluter WM-Form

Justyna Kowalczyk hat das Finale der Damen wie auch schon die anderen Heats und den Prolog völlig dominiert. Die Polin ließ keiner Konkurrentin eine Chance und konnte sich schon nach der ersten von zwei Runden im Finale umdrehen, um die Größe der Lücke zu den Verfolgerinnen zu beurteilen. Auch beim Anstieg der zweiten Runde warf die Polin noch einmal einen Blick über die Schulter und sah mit einigem Abstand Marit Bjoergen in der Verfolgung, die sich inzwischen an der starken Aurore Jean vorbeigeschoben hatte. Nachdem Kowalczyk und auch Bjoergen die schwierige, kurvige Abfahrt ins Stadion überstanden hatten, waren die ersten beiden Plätze verteilt: Die Polin siegte völlig ungefährdet vor ihrer Dauerrivalin, den dritten Rang verlor die Französin im Zielsprint noch an Anne Kyllönen. „Das war eine sehr, sehr harte Strecke hier in Davos, aber es hat Spaß gemacht. Ich war hier schon Favoritin, aber die Art und Weise meines Erfolgs kam schon überraschend“, meinte Kowalczyk im Ziel. Katerina Smutna aus Österreich wurde auf der schwierigen Sprintstrecke erstklassige Fünfte vor Ida Ingemarsdotter, die wie alle reinrassigen Sprinter etwas Problemen auf der selektiven Strecke hatte. Etwas überraschend gehörte auch Kikkan Randall im Halbfinale zu den Damen, die – trotz ihrer tollen Kurventechnik in der Abfahrt – nichts mehr zuzusetzen hatten, nachdem sie ihr Viertelfinale noch dominiert hatte.

Poltoranin Medaillenkandidat in Fiemme?

Ähnlich wie das Damenfinale verlief auch der Endlauf der Herren. Diesmal war es Alexey Poltoranin, bei dieser Art der Strecke schon im Vorfeld einer der absoluten Topfavoriten auf den Sieg, der sein Heil in der Flucht suchte und sich wie Kowalczyk deutlich absetzte. Dahinter kämpften Dario Cologna und der Prolog-Schnellste Federico Pellegrino um den zweiten Rang, den sich im Zielsprint der Lokalmatador sichern konnte. Wie Pellegrino wusste auch Andy Newell als einer der wenigen Sprinter zu überzeugen und kam als guter Vierter ins Ziel vor Nikolay Chebotko und Lenny Valjas, den im Finale die Kräfte verließen. Viel Pech hatte im Halbfinale wieder einmal Emil Jönsson: Der Schwede blieb mit dem Stock am Startgate hängen, stürzte und zerbrach ihn, so dass das Rennen für ihn an seinem zweiten Wohnsitz verloren war.

Deutsche Sprinter scheitern knapp

Sehr gute Leistungen boten auch die deutschen Damen und Herren beim äußerst schwierigen Klassiksprint in Davos. Fünf Deutsche kamen unter die besten 30, von denen mit Denise Herrmann, Hanna Kolb und Alexander Wolz vom XC-Ski.de Skimarathon Team immerhin drei Athleten als Dritte ihres Viertelfinals nur an der Zeit knapp scheiterten. Somit steht für Herrmann und Wolz Rang 14 zu Buche, Kolb kam als 15. in die Wertung. „Es ging überraschend gut, auf dem Ski war ich sehr gut dabei. Auf der letzten Abfahrt habe ich versucht, volles Risiko zu gehen. Ich bin wieder rangefahren, aber auf der Zielgeraden habe ich es leider nicht ganz geschafft, die Ingemarsdotter zu kriegen“, freute sich Herrmann und Kolb meinte: „Ich bin nicht enttäuscht, obwohl es sonst mein Ziel ist, das Halbfinale zu erreichen. Der Lauf ging richtig gut im Vergleich zum Prolog. Ich weiß, dass meine Form stimmt. Ich konnte auf so einer wahnsinnsschweren Strecke hier gut Anschluss halten und bin deswegen sehr optimistisch für nächste Woche.“ Daniel Heun belegte Rang 20, Sebastian Eisenlauer wurde 28. „Ich bin in der zweiten Runde am Anstieg vollkommen geplatzt. Auf der ersten Runde habe ich mich richtig gut gefühlt. Ich dachte nicht, dass es vom Tempo her zu schnell gewesen wäre. In der zweiten Runde ist überhaupt nichts mehr gegangen“, so Eisenlauer. Josef Wenzl (51.) und Elisabeth Schicho (47.) sowie die beiden Weltcupdebütanten Anne Winkler (40.) und Lennart Metz (55.) schafften den Cut nicht.