Kurznews Langlauf Meisterschaften: Titel in Schweden, Finnland und Österreich vergeben

Nationale Rennen in Schweden

Am weltcupfreien Wochenende beziehungsweise unter der Woche nutzten verschiedene Nationen die Chance, ihre nationalen Meisterschaften auszutragen.

Schwedische Meisterschaften in Borås: Viele Absagen

Schon ab letzten Dienstag bestritten die Schweden ihre Titelkämpfe, vor denen es jedoch Absagen hagelte: Frida Karlsson sagte den letzten Weltcup und die Meisterschaften wegen „Übertraining“ ab, was ihre Trainer aber sofort dementierten – es sei nur eine „kleine muskuläre Überbeanspruchung“. Charlotte Kalla sagte wegen ihrer Rückenprobleme ab, obwohl sie die Rennen dringend gebraucht hätte, um ihre Batterien vor der WM wieder aufzuladen. Auch Calle Halfvarsson fehlte wegen seiner unerklärlichen Formschwäche und Linn Svahn musste ihre Teilnahme kurzfristig absagen: Wie erst dann bekannt wurde, zog sich sich am letzten Wochenende in Ulricehamn bei ihrem Sturz im Sprint nicht nur leichte Gesichtsverletzung zu, sondern hat seitdem auch Probleme mit der Schulter: „Es geht mir gut, aber ich werde vor den Weltmeisterschaften nichts riskieren.“

Favoritensiege und Sprintniederlagen

Den Auftakt im schwedischen Borås machte am Dienstag ein Einzelstart im freien Stil, den Ebba Andersson mangels Konkurrenz völlig dominierte. Lovisa Modig und Anna Dyvik, die Silber und Bronze gewannen, waren fast zwei Minuten langsamer. Tags darauf war im Klassiksprint der Tag von Anna Dyvik. Die 26-Jährige hatte schon in Ulricehamn erfahren, dass für sie kein Platz im WM-Team ist, weil Johanna Hagström in den letzten zwei Weltcups wie Phönix aus der Asche gekommen war. Am Mittwoch setzte sie jedoch ein klares Ausrufezeichen, als sie ausgerechnet den 22-jährigen Shootingstar auf den Silberplatz verwies. Bronze ging an Emma Ribom. Zum Abschluss wurde ein 15 Kilometer langer Massenstart im klassischen Stil ausgetragen, den erneut Ebba Andersson klar gewann. Wie im Sprint gewannen Johanna Hagström und Emma Ribom Silber und Bronze. Maja Dahlqvist konnte nicht mehr um die Medaillen mitsprinten, sie verlor auf der letzten Runde den Anschluss und belegte Platz vier. Bei den Herren feierte Jens Burman im Einzelstart einen ebenso ungefährdeten Sieg wie Ebba Andersson. Silber ging an Björn Sandström, Bronze an Marcus Ruus. Im Klassiksprint schlug der 25-jährige Anton Persson dem favorisierten Johan Häggström ein Schnippchen und verwies ihn auf den Silberrang. Bronze holte sich Hugo Jacobsson gefolgt von Karl-Johan Westberg. Am Donnerstag nahm Johan Häggström Revanche für die Niederlage im Sprint und triumphierte stattdessen im Massenstart über 30 Kilometer im Zielsprint einer Fünfergruppe. Silber ging diesmal an Jonas Eriksson, Bronze an Eric Rosjö. Jens Burman und Björn Sandström gingen leer aus.

Über die Nominierungen aller Nationen für die Weltmeisterschaften berichten wir gesammelt in den nächsten Tagen.

Finnische Meisterschaften am Pyhäjärvi

Im mittelfinnischen Pyhäjärvi wurden am Wochenende die Titelkämpfe der Finnen ausgetragen – allerdings nur in zwei Renntagen mit je einem Sprint und Distanzrennen. Im Freistil Einzelstart in Abwesenheit von Krista Pärmäkoski, die zur Zeit ein Höhentraining auf der Seiser Alm absolviert, bewies Riitta Liisa Roponen, dass man mit 42 Jahren noch lange nicht zum alten Eisen gehört. Die Freistil-Spezialistin gewann Gold mit elf Sekunden Vorsprung auf Ex-Biathletin Kaisa Mäkäräinen, die die Wettkampfski noch nicht ganz in die Ecke gestellt hat. Bronze ging an Laura Mononen, die anne Kyllönen und Johanna Matintalo hinter sich ließ. Bei den Herren gewann Iivo Niskanen klar vor Joni Mäki und Perttu Hyvärinen. Der viertplatzierte Ristomatti Hakola war enttäuscht von seiner Leistung im Skaten, die aber Rückenschmerzen als Ursache haben. Er kündigte nach dem Rennen an, sich für den Rest der Saison aufs Klassische zu konzentrieren und den freien Stil in der nächsten Saison wieder in Angriff zu nehmen. Im Klassiksprint gingen die nationalen Titel in ein und denselben Haushalt: Bei den Damen war es ein enges Rennen zwischen Johanna Matintalo und Jasmi Joensuu, das schließlich Matintalo für sich entschied und ihren ersten nationalen Meistertitel feierte. Anne Kyllönen holte diesmal Bronze. Bei den Herren bekam Lauri Vuorinen viel Gegenwehr von Juho Mikkonen, dem Ehemann der verletzten Kerttu Niskanen, konnte sich letztlich aber doch klar durchsetzen und sich die Goldmedaille sichern. Bronze ging an Lauri Lepistö.

Saapunki beendet ihre Karriere

Am Rande der finnischen Meisterschaften wurde bekannt, dass Susanna Saapunki bei ihrem neunten Platz im Distanzrennen das letzte Langlaufrennen ihrer Karriere gelaufen ist. Das gab ihr Vuokatti Ski Team in einer Pressemeldung bekannt. Der Entschluss sei in den Wochen nach dem Ruka Weltcup gereift, sagte sie. Dort war sie über Platz 51 nicht hinausgekommen, nachdem sie vorher in ihrer Laufbahn siebenmal Weltcup Punkte geholt hatte. „Die Lungen arbeiten im Winter nicht so, wie sie sollten. Im Winter kann ich meine Leistungskapazitäten nicht ausschöpfen, obwohl meine Form gut ist. Ich möchte aber keine Kompromisse mehr machen“, sagte sie. Die 28-Jährige wird sich nun einem anderen Ausdauersport zuwenden, den sie im Sommer betreiben kann: Trailrunning. Sie hat bereits einen Vertrag mit dem italienischen Profi Team Scarpa unterzeichnet.

Österreichische Meisterschaften am Ritzensee

Die Österreichischen Staatsmeisterschaften bestanden diesmal aus einem Einzelstart im freien Stil sowie einem Freistilsprint und wurden bei kalten, jedoch sonnigen Bedingungen am Ritzensee bei Saalfelden ausgetragen. Am weltcupfreien Wochenende war diesmal auch Teresa Stadlober aus Radstadt am Start, die erwartungsgemäß Staatsmeisterin über zehn Kilometer wurde. Zweitschnellste Athletin war die Deutsche Kim Hager, Silber ging jedoch an die Salzburgerin Barbara Walchhofer, die 31 Sekunden länger für die Distanz benötigte als Stadlober. Hinter der Japanerin Masako Ishida und Nadine Herrmann gewann die sechstplatzierte Tirolerin Lisa Achleitner Bronze. Mit Abstand der Schnellste über die 15 Kilometer der Herren war der Japaner Hiroyuki Miyazawa gefolgt von dem Schweizer Marius Danuser und dem nächsten Japaner, Naoto Baba. Der beste Österreicher, Lokalmatador Fredrik Mühlbacher, war 1:07 Minuten langsamer als Miyazawa und sicherte sich die Goldmedaille. Silber ging an Philipp Leodolter, der nur vier Sekunden schneller war als Bronzemedaillist Benjamin Moser. Im Sprint ging der Sieg wie auch der Titel an Benjamin Moser gefolgt von Tobias Habenicht. Platz drei und vier belegten der Brite James Clugnet und Max Olex, Bronze ging an Bernhard Leitinger. Bei den Damen war sie Tschechin Katerina Janatova die Schnellste, Zweite wurde Nadine Herrmann. Die drittplatzierte Lisa Unterweger gewann die Goldmedaille, Silber ging an die sechstplatzierte Barbara Walchhofer, Bronze gewann Jasmin Berchtold, die Neunte wurde.