Langlauf JWM Lygna: Helen Hoffmann wird Junioren-Weltmeisterin im Massenstart

Helen Hoffmann (GER) © Tom-Vegard Feltstykket

Die diesjährigen Junioren-Weltmeisterschaften im Langlauf im norwegischen Lygna begannen mit einem Paukenschlag: Helen Hoffmann gewinnt Gold im Massenstart über 15 Kilometer im freien Stil.

Hoffmann überlegen am Rennende

Helen Hoffmann (GER) © Tom-Vegard Feltstykket

Die deutschen Langlauf-Erfolge von den Olympischen Spielen setzen sich nahtlos auch bei den jüngeren Athletinnen fort: Mit guten Chancen auf eine Medaille war Helen Hoffmann in das erste Rennen dieser Titelkämpfe gestartet, in diesem Jahr ein Massenstart im freien Stil. Die 20-Jährige, die vor einem Jahr schon Bronze im Klassik-Massenstart gewonnen hatte, war während des gesamten Rennens immer ganz vorne dabei, meistens direkt hinter der nahezu das gesamte Rennen von vorne laufenden Russin Elizaveta Bekisheva. Lange Zeit sah alles danach aus, als würde es zu einem Massensprint von etwa zehn Athletinnen kommen. Aber durch das weiterhin hohe Tempo auf den letzten Kilometern ließ eine Athletin nach der anderen abreißen, so dass im Stadion nur noch drei Athletinnen für die Medaillen in Frage kamen. Helen Hoffmann war auch im Zielsprint durch die Schwedin Lisa Eriksson nicht zu schlagen, so dass der Titel an die Thüringerin ging. „Ich freue mich sehr über die Goldmedaille und dass ich mich am letzten Anstieg etwas absetzen konnte“, sagte Helen Hoffmann im Siegerinterview. „Es war ein hartes Rennen. Die Strecken hier in Lygna sind die schwersten, auf denen ich je gelaufen bin.“ Silber holte sich die Schwedin, deren ebenso starke Teamkollegin Lisa Ingesson, Staffel-Weltmeisterin von 2021 und Tochter von Charlotte Kallas Heimtrainer Magnus Ingesson, wegen eines „normalen Winter-Infekts“ ihre Teilnahme absagen musste. Bronze ging an die 18-jährige Norwegerin Tuva Anine Brusveen-Jensen. Märta Rosenberg aus Schweden musste sich mit 18 Sekunden Rückstand mit Platz vier begnügen vor der Norwegerin Anna Heggen und der Amerikanerin Sydney Palmer-Leger. Die Russinnen Elizaveta Bekisheva, Evgeniya Krupitskaya und Anna Kozhinova kamen über Platz sieben bis neun nicht hinaus. Siri Wigger verlor nach zehn Kilometern den Anschluss und wurde als beste Schweizerin Zwölfte, ihre Teamkollegin Marina Kälin wurde 21. Die anderen drei Deutschen fielen nach acht Kilometern aus der kleiner werdenden Spitzengruppe heraus. Jule Zeissler gewann den Zielsprint ihrer Gruppe um Platz 16, Germana Thannheimer wurde 18., Saskia Nürnberger eine Minute dahinter 26. Die einzige Österreicherin Magdalena Engelhardt kam mit vier Minuten Rückstand als 40. ins Ziel.

Russische Dominanz bei Junioren

Saveliy Korostlev (RUS), Alexander Ivshin (RUS), Nikita Denisov (RUS), (l-r) © Tom-Vegard Feltstykket

Im Rennen der Junioren über 30 Kilometer führte kein Weg an dem russischen Nachwuchs vorbei. Nach 20 Kilometern gehörten zwar noch neun Athleten zur Spitzengruppe, darunter zwei Kanadier, ein Norweger, ein Italiener und ein Finne, aber wenig später konnten sie den vier Russen nicht mehr folgen, die die Medaillen unter sich ausmachten. Zwei Kilometer vor dem Ziel löste sich Alexander Ivshin, der Junioren-Weltmeister 2021 im Klassik-Massenstart, von seinen Landsmännern und lief dem erneuten Titelgewinn entgegen. Silber ging mit acht Sekunden Rückstand an Saveliy Korostelev, mit 18 Jahren der Jüngste des russischen Quartetts. Nikita Denisov, russischer Junioren-Meister im 30 Kilometer Massenstart im freien Stil, sicherte sich die Bronzemedaille. Der russische Vize-Meister Nikita Rodinov kam mit einer Minute Rückstand als Vierter ins Ziel. Fünfter wurde der 18-jährige Xavier McKeever, der in die Fußstapfen seines Vaters Robin und vor allem seines Onkels Brian McKeever treten will, der bisher 13 paralympische Titel errungen hat. Rang sechs ging an den Trondheimer Henrik Kvennås vor dem Kanadier Thomas Stephen und Niko Anttola aus Finnland. Die Schweizer Fabrizio Albasini und Antonin Savary belegten die Plätze neun und elf. Beide mussten kurz vor Kilometer 20 die Gruppe ziehen lassen und büßten noch mehr als zwei Minuten ein. Bester Deutscher wurde der Allgäuer Kilian Koller. Der 19-Jährige kam als 23. ins Ziel. Lucas Petzold, der noch am längsten mit der zu diesem Zeitpunkt noch großen Spitzengruppe mithielt, belegte Rang 33 vor dem dritten Schweizer Pierrick Cottier. DSV-Starter Simon Jung wurde 42., der vierte Eidgenosse Isai Näff kam als 56. ins Ziel. Der einzige Österreicher Florian Ganner beendete das Rennen nicht.

=> Ergebnis 15 Kilometer FT Massenstart Juniorinnen
=> Ergebnis 30 Kilometer FT Massenstart Junioren

=> Medaillenspiegel

 

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