Langlauf Kurznews: Neuigkeiten aus Norwegen, Schweden und Frankreich

Ingvild Flugstad Oestberg (NOR) © NordicFocus

Johannes Høsflot Klæbo schließt einen Verzicht auf die Olympischen Spiele in Peking nicht aus, außerdem gibt es gesundheitliche Sorgen bei Linn Svahn und Frida Karlsson. Im Frankreich wurden die Sommer Meister auf Rollski gekürt.

Klæbo: Wenig Weltcups und eventuell Olympia Verzicht

Schon im letzten Jahr vor dem ersten kompletten Corona Winter machte der zweifache Gewinner des Gesamtweltcups Johannes Høsflot Klæbo klar: Gesundheit hat oberste Priorität. Den erneuten Gewinn der großen Kristallkugel stellte er ganz hinten an und bestritt nur Weltcups, bei denen das Infektionsrisiko geringer war, um den Erfolg bei der Nordischen Ski WM nicht zu gefährden. Wie er letzte Woche ankündigte, wird es im kommenden Winter ähnlich laufen. Das große Ziel sind die Olympischen Spiele in Peking, bei denen er seine drei Goldmedaillen aus PyeongChang vermehren will. Aber: Die Gesundheit ist das Wichtigste! Darum würde der 24-Jährige auch notfalls auf die Winterspiele verzichten, wenn ihm das Gesundheitskonzept nicht zusagt und das Infektionsrisiko zu groß ist. „Ich hoffe sehr, dass es strenge Regeln gibt bei den Olympischen Spielen“, sagte er zur VG. „Das Schlimmste, was passieren kann, ist eine Infektion unter den Athleten. Dann ist alles vorbei. Wenn ich merke, dass bei den Olympischen Spielen ein Infektionsrisiko besteht, werde ich nicht teilnehmen.“ Weiter berichtet er von seinem Urlaub, in dem er kürzlich eine Woche in Oslo verbracht hat: „Wir waren zweimal in einem Restaurant, das war so lange her. Ein merkwürdiges Gefühl, so unnormal. Aber es gab zu der Zeit kaum Infektionen in Oslo. In Trondheim sind die Zahlen inzwischen auch hoch und ich gehe jedem Risiko aus dem Weg. Wenn meine Freunde am Freitag auf einer Party waren, meide ich in den nächsten Tagen den Kontakt. Die einzige Alternative wäre sonst wohl ein Treffen auf einem weitläufigen Golfkurs“, grinste Klæbo, der bisher erst einmal geimpft ist. Weiter kündigte er an, an welchen Weltcups er in Vorbereitung auf Peking definitiv teilnehmen wird: Davos und die ersten beiden Tage der Tour de Ski – wegen der Höhenlage.

Østberg immer noch nicht fit

Ingvild Flugstad Østberg leidet immer noch an den Folgen ihrer Ermüdungsbrüche im Fuß, die sie sich im Februar und August 2020 zuzog. Durch den Beginn der Corona Krise wurden Reha Maßnahmen verzögert, die zweite Fraktur im Sommer warf sie erneut zurück. Ein Jahr später hat die 30-Jährige aber immer noch nicht ihre Normalform erreicht. Darum musste sie auf einen Start in der Toppidrettsveka verzichten sowie auf das bevorstehende Höhentraining in Italien in Livigno und am Passo Lavazé. „Ingvilds Gesundheitszustand ist nicht gut genug für Toppidrettsveka oder Höhentraining in Italien. Sie wird weiterhin von unserem Gesundheitsteam betreut sowie vom Olympiatoppen“, sagte Team Manager Espen Bjervig zu VG. Østberg selbst wollte sich nicht gegenüber der Medien äußern. Der Weg zu den Olympischen Spielen wird für sie ohne das wichtige Höhentraining noch steiniger.

Gesundheitliche Sorgen auch bei Svahn und Karlsson

Ungewöhnlich lang dauern die gesundheitlichen Probleme auch bei Linn Svahn. Mehr als ein halbes Jahr nach ihrem eigentlich harmlosen Strauchler im Anstieg des Sprintrennens in Ulricehamn hat die Schwedin immer noch Schmerzen in der verletzten Schulter, berichtet das Sportbladet. „Es ist eine Verletzung, die schwierig zu diagnostizieren ist“, sagte nun Teamarzt Per „Pliggen“ Andersson. Wie jetzt bekannt ist, handelt es sich um ein Hämatom in einer geschlossenen Muskelfaszie in Folge einer Muskelzerrung, so dass das Blut nicht abfließen kann und der intramuskuläre Druck steigt. Durch die Wiederaufnahme des Trainings im Frühjahr konnte die Verletzung nie richtig ausheilen. „Es ist schwierig, dass richtige Maß zu finden zwischen Training und der Schulter eine Pause zu gönnen“, so Andersson. Ihre Teilnahme an den Rollski Rennen in Ulricehamn musste sie absagen. Ähnlich ist es bei Frida Karlsson, die eigentlich an der Toppidrettsveka in Norwegen teilnehmen wollte, aber am Abend vorher kurzfristig absagte. Grund ist ein erneutes Übertraining wie schon im letzten Winter, als sie nach ihrer „Klimmzug-Verletzung“ bei der Tour de Ski zu viel trainierte.

Französische Sommer Meisterschaften in Uriage und Chamrousse

Bei französischen Meisterschaften in Uriage-les-Baines und Chamrousse wurden ein Freistilsprint und ein Einzelstart klassisch ausgetragen. Im Sprintrennen setzten sich mit Lena Quintin und Lucas Chanavat durch. Silber und Bronze gingen an Melissa Gal und Jennifer Lambert sowie an Richard Jouve und Renaud Jay. Tags darauf wurde auf der anderen Seite einer Bergkette im 18 Kilometer entfernten Chamrousse das Distanzrennen ausgetragen, allerdings wegen Sicherheitsbedenken wegen einer schwierigen Abfahrt mit Kurve im Einzelstart statt Massenstart. Dabei feierte der 23-jährige Camille Laude, der nach Problemen in den letzten Jahren keinerlei Kader mehr angehört und mit einem Regionalteam trainiert, völlig überraschend den Sieg. Martin Collet brauchte fünf Sekunden länger für die Strecke und wurde Zweiter vor Yann Belorgey, einer weiteren Überraschung auf dem Podium. Sprinter Lucas Chanavat wurde Vierter vor Simon Vuillet und Hugo Lapalus. Bei den Damen feierte Topfavoritin Delphine Claudel einen klaren Sieg mit 15 Sekunden Vorsprung. Im Kampf um Silber und Bronze trennten Coralie Bentz und Lena Quintin jedoch nur zwei Zehntelsekunden. Melissa Gal wurde Vierte vor Flora Dolci.