Langlauf-Weltcup Falun: Athleten starten in finale Mini-Tour

Falun © Felgenhauer/NordicFocus

Zum letzten Mal in diesem Winter tragen die Langläuferinnen und Langläufer eine Mini-Tour aus. Das Weltcupfinale in Falun ist zugleich auch ein letzter Test vor der Nordischen Ski-WM 2015.

Drei Etappen in Falun ein Jahr vor der WM

Das Weltcupfinale in Falun wird in diesmal in drei Etappen ausgetragen, der Sprint in Stockholm entfällt. Stattdessen wird als Auftakt in Falun gesprintet, wo in einem Jahr die Nordische Weltmeisterschaft ausgetragen wird. Wie sonst in Stockholm wird der Sprint in klassischer Technik ausgetragen. Darauf folgt am Samstag das einzige Skiathlon-Rennen in dieser Weltcupsaison (mit Ausnahme der Olympischen Spiele), bevor es am Sonntag in der freien Technik im Handicapstart um den Sieg der Mini-Tour geht.

Jeweils etwa 50 Athleten qualifiziert

Wie in jedem Jahr sind die besten 50 AthletInnen der Weltcupsaison für das Finale in Schweden qualifiziert. Um auch erfolgreichen Olympioniken, die es im Weltcupwinter nicht allzu weit gebracht haben, ebenfalls die Chance einer Teilnahme zu geben, wurden kurzerhand die Regeln geändert. Fazit: Auch Dario Cologna, Johan Olsson und alle anderen Olympiasieger von Sochi (auch alle Teilnehmer von Schwedens Goldstaffeln) dürfen beim Weltcupfinale antreten. Außerdem dabei: Alle U23-Weltmeister sowie sämtliche Continental-Cup-Gesamtsieger. Viel Glück hatte damit der aufstrebende Finne Iivo Niskanen, der in den letzten Wochen viel Freude bereitete. Er ist ist über seinen U23-Titel qualifiziert, im Weltcup hätte er die magische Grenze als 51. knapp verpasst. Leider kann Dario Cologna seine Wildcard in Falun nicht nutzen: Der Schweizer musste den 50er am Holmenkollen mit Schmerzen im verletzten Knöchel vorzeitig aufgeben und erklärte kurz darauf auch seine Weltcupsaison für beendet. Ebenfalls fehlen in Falun wird Petter Northug, der nach einer formschwachen Saison bedingt durch seine lange Erkrankung im Herbst und enttäuschenden Olympischen Spielen den Verzicht erklärte. Im Gegensatz dazu wird Astrid Uhrenholdt Jacobsen das Weltcupfinale bestreiten, was angesichts ihres bösen Sturzes am Sonntag eher als Überraschung zu werten ist. Die Norwegerin kann sich an den Aufprall auf den Laternenpfosten nicht mehr erinnern und will sich trotz Prellungen und Gehirnerschütterung nicht kampflos im Duell um den dritten Platz um den Gesamtweltcup geschlagen geben – Teamkollegin Heidi Weng liegt 189 Punkte hinter ihr.

Spannung im Gesamtweltcup bei den Damen

Anders als in anderen Jahren ist es noch richtig spannend im Gesamtweltcup der Damen: Johaug und Bjørgen trennen nur noch 39 Punkte – angesichts des Restprogramms und der aktuellen Form sollte Marit normalerweise die besseren Karten haben. Ein Kampf um den dritten Platz besteht nur noch auf dem Papier, dennoch will Astrid Jacobsen es sich nicht nehmen lassen und sich noch einmal mit ihrer Landsfrau messen. Viel wird für Heidi Weng bei 189 Punkten Rückstand aber nicht mehr möglich sein. Alles klar ist im Gesamtweltcup der Herren: Martin Johnsrud Sundby hat ihn bereits vorzeitig für sich entschieden und auch für Alexander Legkov sollte bei 72 Punkten Vorsprung auf den drittplatzierten Chris Andre Jespersen eigentlich nichts mehr anbrennen. Noch nicht ganz in trockenen Tüchern ist der Gewinn des Sprintweltcups für Ola Vigen Hattestad. Bei noch ausstehenden 50 Punkten ist sein Erfolg bei 41 Punkten Vorsprung vor Eirik Brandsdal relativ sicher.

Zwei deutsche Herren und acht Damen

Ein ganz ungewohntes Bild bietet sich bei den deutschen Startern. Während sonst bei den Weltcups meist mehr DSV-Herren als -Damen am Start sind, ist es nun genau andersherum. Nur drei Deutsche finden sich in diesem Winter unter den besten 50 der Weltcup, nämlich Sprinter Josef Wenzl (17.), Hannes Dotzler (22.) und Tim Tscharnke (31.). Mit Thomas Bing als 54. verpasste ein weiterer Deutscher das Weltcupfinale relativ knapp um neun Punkte. Da Hannes Dotzler seine Grippe nach den Olympischen Spielen immer noch nicht überwunden hat, muss der Allgäuer nach Lahti und Oslo auch das Finale in Falun auslassen. Damit sind mit Josef Wenzl und Tim Tscharnke nur zwei deutsche Starter dabei. Die Damen sind in der Breite deutlich besser aufgestellt und stellen acht Starterinnen. Die deutschen Farben bei den Damen vertreten Denise Herrmann (7.), Katrin Zeller (24.), Claudia Nystad, Steffi Böhler und Hanna Kolb (Platz 34-36), Nicole Fessel (44.) und Sandra Ringwald (48.). Desweiteren erhält U23-Weltmeisterin Elisabeth Schicho die Gelegenheit, sich im Weltcup zu beweisen.

Frühling auch in Mittelschweden

Wie könnte es auch anders sein? Auch in Mittelschweden ist von Winter nicht (mehr) viel zu sehen. Viel zu warme Temperaturen von bis zu 12° über Null am letzten Wochenende stellten die Organisatoren vor Probleme. Außer auf der Wettkampfstrecke ist weit und breit kein Schnee in und um Falun zu sehen. Dennoch gelang es den Veranstaltern, eine 3,75 Kilometer-Runde zu präparieren, die den Athleten bereits seit Dienstag zur Verfügung stand, als sie aus Oslo anreisten. Der Schnee stammt größtenteils vom Hang der großen Skisprungschanze, die Nordischen Kombinierer, die dort am Wochenende ihr Weltcupfinale austragen, können somit nur auf der kleinen Schanze antreten, damit der Langlauf gerettet wird. „Wir bekommen etwa 700m³ Schnee von den Skisprungschanzen, außerdem holen wir auch Schnee von den Alpinhängen,“ sagte OK-Chef Tomas Jons. Der zusätzliche Schnee wird noch an verschiedenen Stellen des Kurses aufgebracht, an denen der vorhandene Schnee bereits am stärksten schmilzt. Tausende Kubikmeter Schnee wurden außerdem aus dem Schneedepot des Vasalaufes in Oxberg geholt.

Wieder wenig Fernsehzeit für Langläufer

Wieder werden die Langläuferinnen und Langläufer von den Fernsehanstalten mehr oder weniger mit Verachtung gestraft. Die letzten Sprints der Saison werden von Eurosport 2 zumindest zum Teil übertragen (vermutlich ab Halbfinale). In die Skiathlonrennen steigt Eurosport 1 jeweils mit etwa 15-minütiger Verspätung ein. Die abschließenden Handicaprennen werden lediglich von Eurosport 2 am späten Nachmittag zusammengefasst. Die ARD bietet von den Sprintrennen eine 15-minütige Zusammenfassung zu Beginn der Sportschau nach 16 Uhr. Der Skiathlon der Damen wird live übertragen, während das Herrenrennen wieder zusammengefasst wird. Am Sonntag ist laut ARD-Programm keine Übertragung der Langlaufrennen geplant. Immer bestens informiert ist man deswegen für eine geringe Gebühr im Eurosport Player.

Das Weltcupfinale im Überblick

Freitag, 14. März 2014
14:30 Uhr: Sprint KT Damen und Herren
Samstag, 15. März 2014
10:30 Uhr: 15 km Skiathlon Damen
13:15 Uhr: 30 km Skiathlon Herren
Sonntag, 16. März 2014
13:30 Uhr: 10 km FT Handicap Damen
16:00 Uhr: 15 km FT Handicap Herren