Langlauf-Weltcup: Olympiasieger gewinnen Klassiksprints in Drammen

Golberg/Hattestad © Felgenhauer/NordicFocus

Maiken Caspersen Falla hat sich ihren ersten Weltcupsieg in diesem Winter gesichert. Die Norwegerin ließ ihre Teamkollegin Marit Bjørgen und die Schwedin Stina Nilsson hinter sich. Bei den Herren setzte sich ebenfalls Olympiasieger Ola Vigen Hattestad vor Pål Golberg und Maicol Rastelli durch.

Falla einen Schritt vor

Mit dem entscheidenden Schritt über die Ziellinie aus einer zum Teil gesalzenen Strecke, die eher aus Eis als aus Schnee bestand, hat Maiken Caspersen Falla sich ihren ersten Saisonsieg im Weltcup gesichert. Das Finale war zunächst von der stark laufenden Ingvild Flugstad Østberg bestimmt worden, die bis zur steilen Zielgeraden im Zentrum von Drammen in Führung lag. Am Anstieg zog dann aber zunächst Bjørgen und anschließend Falla vorbei, die wie im Viertel- und Halbfinale mit einem starken Finish beeindruckte. Auf dem letzten relativ flachen Meter vor dem Ziel schob die Olympiasiegerin den Fuß weit vor, worauf Marit Bjørgen verzichtete und nur Zweite wurde. Über den dritten Platz konnte die junge Schwedin Stina Nilsson jubeln – das beste Ergebnis ihrer jungen Karriere. Ingvild Flugstad Østberg verließen im Schlussanstieg die Kräfte, sie kam über Platz vier nicht hinaus. Krista Lähteenmäki belegte den guten fünften Platz, während die früh abgeschlagene Katja Visnar als Sechste gewertet wurde.

Hattestad profitiert von Sturz

Auch bei den Herren konnten die Gastgeber aus Norwegen durch Ola Vigen Hattestad und Pål Golberg einen Doppelsieg feiern. Die beiden Norweger bestimmten zunächst mit dem überraschend starken Italiener Maicol Rastelli (Vierter der U23-WM) das Geschehen, bis sich in der Abfahrt Emil Jönsson bis auf den ersten Platz vorarbeitete. Der Schwede hatte im Viertel- und Halbfinale durch sein enorm starkes Finish am Berg einen noch besseren Eindruck gemacht als die beiden Einheimischen, so dass Vorjahressieger Jönsson als Topfavorit ins Finale ging. In den engen Kurven zwischen Abfahrt und Schlussanstieg kam der Schwede in Führung liegend zusammen mit Matias Strandvall zu Fall und behinderte dabei die Norweger, die aber dennoch die Führung gegenüber der Konkurrenz behaupten konnten. Über den Sieger nach dem Berg musste wie im Halbfinale das Zielfoto entschieden – in einer ebenso knappen Entscheidung hatte diesmal aber Olympiasieger Hattestad knapp den Fuß vorn. Für Maicol Rastelli war das Podium das mit Abstand beste Ergebnis seiner jungen Laufbahn – der 22-Jährige war bisher noch nie unter den besten 30 gewesen! Rang vier belegte der Russe Anton Gafarov, der im Halbfinale einen kuriosen Sturz wenige Meter vor der Ziellinie gezeigt hatte und dennoch über die Zeit ins Finale kam. Emil Jönsson kam als Fünfter in die Wertung vor Strandvall, der weit abgeschlagen die Linie überquerte.

Eisenlauer bester Deutscher

Sechs deutsche Starter hatten es im Drammen in die Runde der besten 30 geschafft – zwei Damen und sogar vier Herren. Für die Damen Denise Herrmann und Sandra Ringwald war im Viertelfinale bereits Schluss – der Ski lief sichtbar schlechter als der der Norwegerinnen und Finninnen, so dass Denise nur als Dritte (Gesamt-14.) das Ziel erreichte: Das Aus über die Zeit. Sandra (22.) schied nach guter Leistung bis zum Anstieg schließlich als Lauf-Fünfte aus. Besser sah es bei den Herren aus: Youngster Lennart Metz durfte zum dritten Mal nach Davos und Drammen 2013 im Weltcup starten und kam erstmals unter die besten 30. Der gebürtige Oberharzer schlug sich achtbar und lief das Rennen einige Zeit von vorn, nachdem sich alle anderen beim Einordnen nach dem Start behindert hatten. Im Laufe der Abfahrt wurde der ehemalige Junioren-Weltmeister durchgereicht, aber er erreichte dennoch als respektabler Dritter (Gesamt-15.) hinter Hattestad/Golberg das Ziel. Ähnlich knapp verpasste auch Josef Wenzl (14.) den Einzug in die nächste Runde, der ebenfalls in seinem Lauf Dritter wurde, Tim Tscharnke (23.) schied als Fünfter dieses Heats aus. Am besten schlug sich heute Sebastian Eisenlauer, der als einziger Deutscher ins Halbfinale vorrückte. Dabei profitierte der Allgäuer als Lauf-Vierter aber auch vom nachträglichen Zurückstufen des Prolog-Schnellsten Alexander Panzhinskiy und Toni Ketelä. Im Halbfinale hängte sich der Sonthofener gut an die schnellen Norweger und Rastelli und ging als Vierter in den Schlussanstieg. Dort musste er sich jedoch geschlagen geben und scheiterte als Fünfter, was den sehr guten zehnten Platz im Endklassement bedeutete.