Langlauf-Weltcup Stockholm: Bjoergen und Brandsdal erneut Sieger im Klassiksprint

Marit Bjoergen © Hemmersbach/Nordic Focus

Marit Bjoergen und Eirik Brandsdal haben wie schon vor einer Woche die Klassiksprints für sich entschieden. Sie sicherten sich beim Langlauf-Weltcup am Stockholmer Schloss 50 Weltcuppunkte für den Etappenerfolg.

Bjoergen bezwingt Ivanova

Die Russin Julia Ivanova hat wie zuletzt in Lahti eine erstklassige Leistung im Klassiksprint abgeliefert und das ganze Finale das Rennen bestimmt. Die 26-Jährige aus Sosnogorsk musste sich dann aber im Zielsprint auf den letzten Metern Marit Bjoergen geschlagen geben, die sich erneut den Sieg und damit 50 Weltcuppunkte holte. „Ivanova war schon in Lahti sehr stark, da war ich nicht überrascht. Ich war auf den letzten 20 Metern einfach besser. Im Prolog war ich nicht so gut, da war ich schon etwas überrascht“, meinte Bjoergen. Ivanova ärgerte sich zwar zunächst über den erneuten zweiten Rang, ließ aber immerhin eine erstklassige Sprinterin wie Maiken Caspersen Falla hinter sich. Charlotte Kalla belegte einen tollen vierten Platz vor Katja Visnar und der Österreicherin Katerina Smutna, der im Finale wieder einmal die Kräfte fehlten. Kikkan Randall, die Siegerin des Sprintweltcups, belegte den achten Rang. „Es war unglaubliche Saison, die nun bald zu Ende ist. Ich freue mich schon, am Sonntag die kleine Kristallkugel in Empfang zu nehmen“, freute sich die Amerikanerin. Justyna Kowalczyk stürzte zum vierten Mal innerhalb der letzten zehn Tage und verlor als Neunte viele wichtige Weltcuppunkte und Bonussekunden im Hinblick auf die kommenden Etappen.

Brandsdal setzt sich wieder durch

Wie schon in Drammen vor einer Woche hieß auch diesmal wieder Eirik Brandsdal der Sieger des Klassiksprints. Der Norweger hielt sich im Finale zunächst zurück und drehte erst am Schlussanstieg vor dem Schloss richtig auf. Dort hatte seiner Spurtfähigkeit niemand mehr etwas entgegenzusetzen. „Ich habe den Schwung der letzten Wochen einfach mitgenommen, mir war im Anstieg klar, dass noch einmal ein Angriff kommen würde, aber ich konnte gut gegenhalten. Ich war froh, es noch ins Finale geschafft zu haben, weil ich sehr müde war“, meinte Brandsdal im Ziel. Er ließ den schwedischen Sprintweltcup-Sieger Teodor Peterson recht deutlich hinter sich. „Ich konnte diesen Sprint in Stockholm genießen und hatte schon im Prolog ein gutes Gefühl. Ich wollte hier noch einmal angreifen, aber Eirik war einfach besser. In Falun habe ich mir keine großen Ziele gesetzt“, erklärte der Zweitplatzierte realistisch. Wie in Drammen schaffte es Lenny Valjas wieder auf das Podium. Der Kanadier mit estnischen Wurzeln erreichte damit innerhalb von nur sieben Tagen das zweite Weltcuppodium seiner Karriere. Ola Vigen Hattestad, der den Prolog sowie die anderen Heats völlig dominiert hatte, fehlte im Finale die Kraft, um noch einmal auf derartige Weise seine Stärke zu demonstrieren. Er belegte Rang vier vor Alexey Poltoranin und Nikolay Morilov. Als Zwölfter gewertet wurde der Schwede Emil Jönsson, der im Halbfinale nicht das Ziel erreichte. Er trat zur Hälfte des Rennens an die Seite der Loipe, nachdem er sich offenbar verletzt hatte.

Vier Deutsche scheitern im Viertelfinale

Insgesamt vier deutsche Athleten hatten den Sprung unter die besten 30 geschafft – drei Damen und Josef Wenzl. Alle vier zogen jedoch im Viertelfinale den Kürzeren. Die beste Leistung bot noch Nicole Fessel an, die Dritte in ihrem Lauf und im Endklassement als 14. gewertet wurde. Katrin Zeller belegte Rang 19., während Denise Herrmann als Lauf-Fünfte chancenlos ausschied – wie so oft mussten wieder zwei DSV-Damen gegeneinander in einem Heat antreten. Herrmann wurde 25., während Josef Wenzl als einziger Deutscher im Viertelfinale 21. wurde. Die Schweizer Dario Cologna und Laurien van der Graaff scheiterten ebenfalls und wurden als 13. und 15. gewertet.