Langlauf Weltcup: Johaug dominiert 30 Kilometer in Oslo – Hennig starke Achte

Therese Johaug (NOR) © Thibaut/NordicFocus

Therese Johaug ist die überlegene Siegerin am Osloer Holmenkollen. Natalia Nepryaeva konnte das Tempo nicht lange mitgehen und wurde Zweite knapp vor Ebba Andersson und Ingvild Flugstad Østberg. Die deutschen Läuferinnen stellten persönliche Bestleistungen auf.

Vorsprung am Frognerseteren

Therese Johaug (NOR) © Thibaut/NordicFocus

Bei traumhaften Bedingungen von 2°C, strahlendem Sonnenschein und etwas Wind starteten die Damen in ihrem 30 Kilometer langen Massenstart und wie gewöhnlich war das Tempo dank Therese Johaug von Anfang an hoch. Schnell zog sich das Feld auseinander und die Norwegerin setzte sich nach 2,5 Kilometern zusammen mit Natalia Nepryaeva ab, gefolgt von Ingvild Flugstad Østberg und Krista Pärmäkoski, sowie einer weiteren Vierergruppe mit Astrid Uhrenholdt Jacobsen, Ebba Andersson, Charlotte Kalla und Katharina Hennig, die schnell an Østberg und Pärmäkoski heranliefen. Nach der ersten fünf Kilometer langen Runde konnte sich Therese Johaug im knapp drei Kilometer langen Anstieg zum Frognerseteren erwartungsgemäß von der Russin lösen und schnell einen großen Vorsprung herauslaufen. Nach dem langen Anstieg der zweiten 8,3 Kilometer-Runde lag der Abstand schon bei über einer Minute auf Nepryaeva, die in der Abfahrt mit einem tollen Ski etwas schneller war als Johaug und die Gruppe hinter ihr. Bei den Verfolgerinnen ohne die zurückgefallene Deutsche war Ebba Andersson in den Anstiegen die Stärkste und Ingvild Flugstad Østberg wie auch Charlotte Kalla hatten immer wieder Mühe dranzubleiben. Drei von vier Verfolgerinnen entschieden sich für einen Skiwechsel, nur Charlotte Kalla lief durch und machte allein Jagd auf Nepryaeva. Im Anstieg fiel die Gruppe dann komplett auseinander, Andersson versuchte, an die Teamkollegin heranzulaufen und die Norwegerinnen konnten nicht mehr mitgehen und mussten jede ihr eigenes Tempo bergauf finden. In der Abfahrt nutzte Østberg ihre frischen Ski, lief an Andersson vorbei und an Kalla heran und gemeinsam machte das Trio Jagd auf Nepryaeva, deren Vorsprung immer mehr schrumpfte.

Nepryaeva noch knapp Zweite

Natalia Nepryaeva (RUS) © Thibaut/NordicFocus

Währenddessen kam Therese Johaug als jubelnde Siegerin ins Ziel. Die Norwegerin ist erst die zweite Athletin nach Marit Bjørgen, die Gold über 30 Kilometer bei den Weltmeisterschaften gewinnt und eine Woche später ebenfalls hier am Holmenkollen siegt: „Hier zu gewinnen, ist etwas sehr Besonderes. Die letzten zwei Jahre habe ich hier so hart trainiert, ich kenne die Strecke bestens. Es war wunderschön, hier zu laufen mit den vielen Zuschauern und ich mag es einfach, hier zu laufen am Holmenkollen. Die Trainer sagten mir, dass ich einen so großen Vorsprung habe, aber ich habe mich nur mit mir selbst beschäftigt und immer wieder einen Blick auf die Zuschauer geworfen.“ Mit 1:45 Minuten Rückstand rettete sich Natalia Nepryaeva als Zweite ins Ziel knapp vor Ebba Andersson, die den Zielsprint gegen Østberg gewann. Damit liegt die Russin im Gesamtweltcup nur noch 50 Punkte hinter Østberg. Charlotte Kalla hatte das Tempo auf den letzten Kilometern nicht mehr mitgehen können und wurde Fünfte vor Astrid Uhrenholdt Jacobsen. Rang sieben ging an eine enttäuschte Krista Pärmäkoski, die unterwegs einmal mehr Probleme mit dem Material hatte, vor Katharina Hennig. Evelina Settlin gewann den Zielsprint um Platz neun vor Masako Ishida und Kerttu Niskanen.

Bestes Karriereresultat für Hennig und Fräbel

Katharina Hennig (GER) © Thibaut/NordicFocus

Katharina Hennig hielt 15 Kilometer lang sehr gut in der Verfolgergruppe mit, bekam dann aber im zweiten Anstieg zum Frognerseteren Probleme und büßte deutlich auf die Gruppe ein. Nach der kompletten Runde nach insgesamt 21,6 Kilometern lag sie 22 Sekunden hinter der Gruppe und ebenso viel vor Krista Pärmäkoski. „Das ist ein Weltklasseresultat, wenn sie hier mit Top8 ist Ziel kommt. Aber es ist noch nicht zu Ende, es sind noch schwere acht Kilometer. Sie hat eine Verpflegung nicht erwischt, dass kann dann schon der neuralgische Punkt sein, aber hoffen wir das Beste, dass sie das Ding nach Hause bringt“, meinte Peter Schlickenrieder vor der Schlussrunde. Drei Kilometer vor dem Ziel wurde sie von der Finnin eingeholt, konnte das Tempo aber nicht mitgehen und kämpfte sich als Achte ins Ziel. Damit realisierte sie ihr bisher bestes Weltcupresultat und war damit absolut zufrieden. „Ich hatte mir heute ein Top10 Ergebnis vorgenommen. Das war vielleicht auch ein hoher Anspruch, deswegen bin ich umso happier, dass ich es geschafft habe“, meinte sie. „Das klingt vielleicht blöd, aber ich finde, bei den Frauen ist der erste Kilometer der Schwerste. Im Frauenrennen gibt es nicht so viel Taktik und dann ist es halt ein Ausscheidungssrennen. Am Anfang wird dann ganz schön eskaliert, dann ordnet es sich ein und dann ist es für mich persönlich in der Mitte nochmal am Schwersten.“ Die beiden anderen DSV-Läuferinnen Julia Belger und Antonia Fräbel sortierten sich nach dem schnellen Beginn in kleinen Gruppen ein. Beide liefen ein konstantes Rennen in den Top30, mit dem der Bundestrainer sehr zufrieden war. „Gerade für die Julia Belger ist das gemacht das Rennen, schwer und lang. Das kann sie und das kann sie sicher auch irgendwann noch sehr viel besser.Sie macht hier schon ein sehr passables Rennen. Die letzte Runde wird sehr hart werden, sie ist ja eher eine, die gut mitlaufen kann. Sie versteckt sich gut, sie läuft taktisch gut, genau das was sie machen soll, um den Sprung unter den besten 30 zu schaffen“, so Schlickenrieder gegen Rennende. Seine Schützlinge kamen auch auf den letzten Kilometern gut zurecht und konnten sich über die Plätze 19 und 25 freuen. Für Antonia Fräbel war der 25. Platz ihr bestes Weltcupresultat und die ersten Punkte überhaupt, Julia Belger verpasste ihre Bestleistung nur um zwei Positionen.

=> Ergebnisse 30 km KT Damen

 

 

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