Marit Bjørgen heißt die Siegerin des zehn Kilometer Klassikrennens ins Lahti. Sie gewann vor Heidi Weng und Charlotte Kalla. Doch auch die drei Deutschen boten eine sensationelle Mannschaftsleistung mit einer überraschenden Siebten Victoria Carl.
Bjørgen dominiert, Johaug bricht ein
Das Damenrennen in Lahti wurde von Marit Bjørgen dominiert. Zunächst sah es jedoch nach einer engen Geschichte zwischen ihr und Therese Johaug aus, die bei den ersten beiden Zwischenzeiten knapp die Schnellste war. Dann brach das Leichtgewicht auf der teilweise gesalzenen und damit recht harten Strecke völlig ein. Zur Halbzeit lag Johaug bereits zehn Sekunden hinten, im Ziel sogar 32 Sekunden, was nur einen enttäuschenden fünften Platz bedeutete. Umso glücklicher war Heidi Weng, die laut kreischend und jubelnd im Ziel die Zwischenbestzeit übernahm und am Ende 17 Sekunden hinter der Siegerin den zweiten Platz belegte. Wie so oft ließ sie beim Feiern mit Marit Bjørgen den Tränen freien Lauf. „Ich hatte heute perfekte Ski. Ich habe mich schon am Start sehr kraftvoll gefühlt. Nach fünf Kilometern lag ich fünf Sekunden vorn und ich wusste, dass das Rennen nach meinem Geschmack verläuft. Das ist unglaublich, dass ich beide Rennen hier in Lahti gewinnen konnte. Mein Ziel ist es, dieses Jahr alle drei Kristallkugeln zu gewinnen“, sagte Marit und Heidi fügte hinzu: „Es ist toll, dass ich nun wieder zurück auf dem Podium bin. Die Weltmeisterschaften verliefen für mich nicht nach Wunsch und umso schöner ist es, zurück in alter Form zu sein. Lahti ist für mich ein toller Ort. Ich gehe alle Rennen hier langsam an, um dann das Tempo zu erhöhen.“ Rang drei ging mit 25 Sekunden Rückstand an Charlotte Kalla. Astrid Uhrenholdt Jacobsen belegte den vierten Platz vor Johaug und Kerttu Niskanen. Überraschende Siebte wurde Victoria Carl, die große Namen wie Aino Kaisa Saarinen und Ragnhild Haga hinter sich ließ. Maria Rydqvist kam als Zehnte in die Wertung.
Vici mit exzellentem Rennen
Aus deutscher Sicht lief die junge Victoria Carl das Rennen ihres Lebens. Nachdem die 19-Jährige schon im WM-Skiathlon als Zehnte beim Skiwechsel ihre Klasse angedeutet hatte, beeindruckte sie nun mit ihrem Klassikrennen in Lahti alle – sicher auch die Weltklasse-Athleten. Sie setzte mit Startnummer elf die Bestzeiten, die lange Bestand haben sollten, bis Astrid Jacobsen mit der Nummer 30 kam. Nachdem alle Damen durch waren, lag die Thüringerin bei den ersten Zwischenzeiten auf Rang sechs und büßte auf der zweiten Runde nicht mehr viel ein. So steht im Ziel ein sensationeller siebter Platz zu Buche, der sich wahrlich sehen lassen kann. „Ich bin überglücklich, ich kann es kaum beschreiben. Es kommt den JWM-Titeln sehr nahe, ist aber viel besser, weil das hier die Weltspitze ist“, strahlte Vici. Denise Herrmann zeigte ebenfalls ein sehr gutes Distanzrennen, verlor auf die Teamkollegin aber etwa eine halbe Minute und belegte einen guten zwölften Platz. Damit lag sie knapp hinter Steffi Böhler, die als Elfte in die Wertung kam. „Ich bin schon sehr viele Wettkämpfe gelaufen, nahezu alles außer die Sprintwettkämpfe und das zehrt dann schon. Vor allem haben wir nun seit Wochen nicht mehr die Sonne gesehen und das macht mir wohl etwas zu schaffen“, schmunzelte Steffi. Nathalie von Siebenthal wurde für die Schweiz sehr gute 15., Nathalie Schwarz aus Österreich sammelte als 28. noch Weltcuppunkte.