Marit Bjørgen und Teodor Peterson gewinnen Klassiksprints beim Weltcupfinale in Falun

Marit Bjoergen © Felgenhauer/NordicFocus

Marit Bjørgen setzt ihren Endspurt im Gesamtweltcup weiter fort und siegt vor Ingvild Flugstad Østberg. Im Sprint der Herren triumphierten drei Schweden – Peterson vor Jönsson. Hattestad rettete trotz Zurückstufung den Gewinn des Sprintweltcups ins Ziel.

Bjørgen setzt sich durch – drei Punkte Führung im GWC für Johaug!

Marit Bjørgen hat es wieder geschafft und im Gesamtweltcup entscheidenden Boden auf Therese Johaug gutgemacht. Drei Punkte trennen die beiden Norwegerinnen nun noch im Gesamtweltcup, nachdem Therese Johaug gute 17. geworden war. Das Finale wurde wie alle anderen Heats zuvor von Ingvild Flugstad Østberg dominiert, die heute eigentlich am besten präsentierte. Mit ihrer Teamkollegin und Stina Nilsson an den Fersen konnte sie sich von den übrigen Finalteilnehmerinnen absetzen und ihrem zweiten Weltcup-Etappensieg entgegenlaufen. Auf der Abfahrt ins Stadion hatte Bjørgen jedoch die deutlich besseren Ski und zog problemlos an ihrer Teamkollegin vorbei. Im Zielsprint kam die Jüngere zwar noch stark auf, es reichte jedoch nicht mehr. „Das Wichtigste für mich war, einige Sekunden auf Therese mitzunehmen. Es war ein harter Kampf im Zielsprint, Ingvild wollte unbedingt gewinnen“, meinte Marit Bjørgen und Sprintweltcup-Siegerin Kikkan Randall warf ein: „Sie ist eben noch jung…“, und fügte hinzu: „Es ist ein tolles Gefühl, dreimal in Folge den Sprintweltcup zu gewinnen und auch heute haben meine Teamkolleginnen und ich ein tolles Rennen gemacht. Ich hoffe, das geht auch in Zukunft so gut für uns weiter.“ Kikkan Randall konnte den Abstand zum Führungstrio nicht gutmachen und belegte hinter Stina Nilsson den vierten Platz. Krista Lähteenmäki wurde Fünfte vor Sophie Caldwell.

Hattestad rettet Sprinttrikot trotz Zurückstufung

Das war wirklich ärgerlich! Ola Vigen Hattestad machte es im Kampf um die Sprintwertung noch einmal richtig spannend: Im Viertelfinale wechselte er plötzlich die Spur und schnitt Vylegzhanin den Weg ab, was den Russen zu Fall brachte und zu einem Stockbruch führte. Da der Zwischenfall im Gegensatz zu dem Jauhojärvi/Tscharnke-Vorfall in Sochi in der gefrästen Spur passierte, wurde der Norweger distanziert und auf den letzten Platz des Laufes gesetzt. Somit musste Hattestad noch einmal alle Daumen drücken, dass es trotzdem für den Gewinn des Sprintweltcups reicht. Vor dem Rennen trennten ihn 41 Punkte von seinem Landsmann Eirik Brandsdal, dem also ein Podiumsplatz zum Gewinn der kleinen Kristallkugel reichte. Das gelang dem Norweger jedoch knapp nicht. Acht Punkte trennen nach dem heutigen Sprint die beiden Teamkollegin im Sprintweltcup.

Jönsson startet den Turbo

Im Finale sah zunächst alles nach einem Sieg von Emil Jönsson aus. Nach seinem obligatorischen Fehlstart bestritt der Schwede den Finalheat von vorn und attackierte am ersten Anstieg, wodurch er eine kleine Lücke reißen konnte. Am zweiten Anstieg wurde der Ausreißer jedoch von seinen Teamkollegen Teodor Peterson und Calle Halfvarsson wieder gestellt. In der anschließenden Abfahrt hinunter ins Stadion konnte sich Eirik Brandsdal, der für den Gewinn des Sprintweltcups einen Podestplatz benötigte, vor die Schweden setzen, doch am letzten kleinen Hügel im Stadion wechselte die Führung erneut. Der Norweger war nur noch Vierter, steckte mitten in der Gruppe fest und stolperte dann auch noch leicht über seine eigenen Füße, was ihn zusätzlich aus dem Tritt brachte. Auf der Zielgeraden kämpften inzwischen Peterson und Jönsson um den Sieg: Jönsson kam aus dem Windschatten noch dicht an seinen Kollegen heran, das Zielfoto entschied aber bei absoluter Zeitgleichheit knapp zu Gunsten von Peterson. „Ich hatte das Gefühl, dass Emil leicht vorn lag, er kam mit hoher Geschwindigkeit und scheinbar habe ich ihn knapp geschlagen“, meinte Peterson im Ziel. „Es ist eine sehr schöne Strecke und verglichen mit dem letzten Jahr ist die Strecke sehr fair und verspricht spannende Rennen im nächsten Jahr bei der WM.“ Calle Halfvarsson belegte den dritten Platz. Alex Harvey und Sergey Ustiugov kamen noch vor Brandsdal ins Ziel, der sich im Kampf ums Podium und das Sprinttrikot geschlagen gab.

Denise und Josef auf dem Podium im Sprintweltcup

Schon vor dem Rennen war klar: Am zweiten beziehungsweise dritten Platz im Sprintweltcup für Denise Herrmann und Josef Wenzl kann niemand mehr etwas ändern. Dennoch muss das frühe Ausscheiden von Josef als Prolog-32. im ausgedünnten Starterfeld der Weltcupbesten als Enttäuschung gewertet werden. Besser erging es Denise Herrmann und Tim Tscharnke, die immerhin bis ins Halbfinale kamen und die Plätze sieben und zehn belegten. Denise startete kraftvoll in ihr Viertelfinale, in dem auch U23-Weltmeisterin Elisabeth Schicho und Nicole Fessel unterwegs waren – und scheiterten. „Sehr souverän, einsame Klasse“ sagte Lisi noch zu Denise im Ziel. Doch so souverän ging es nicht weiter, im Halbfinale konnte Denise aber vor allem am Berg nicht mehr mit den Schnellsten mithalten und wurde in der Abfahrt zu weit nach außen getragen. Zwar verbesserte sie sich im Zielsprint noch von vier auf drei – doch das reichte über die Zeit nicht mehr. „Schade eigentlich, es wäre mehr drin gewesen. Durch den Rutscher habe ich so viel Zeit verloren, die mir dann auf der Zielgeraden gefehlt hat“, meinte sie. „Ich bin so gut wie noch nie durch die Saison durchgekommen und auch die Erfolge waren so gut wie noch nie. Deswegen muss ich einfach sagen, dass die Saison richtig gut war. Es waren superschöne Momente dabei, aber natürlich auch Momente, wo man sich geärgert hat. Aber das ist das, was der Sport ausmacht“, meinte die Zweite im Sprintweltcup. Steffi Böhler und Sandra Ringwald schieden ebenfalls im Viertelfinale aus. Tim Tscharnke lief zwar zu Beginn seines Halbfinals noch vorn mit, dann musste er aber den Schweden die ersten Plätze überlassen und kam im zweiten Teil des Heats nicht über den fünften Platz hinaus.