Martin Johnsrud Sundby gewinnt in Gällivare, Hellner Dritter

Podium Herren © Felgenhauer/Nordic Focus

Martin Johnsrud Sundby hat den zweiten norwegischen Sieg des Tages in Gällivare perfekt gemacht. Der Norweger gewann das 15 Kilometer-Rennen vor Alexey Poltoranin und Marcus Hellner.

Hellner verpasst dritten Sieg in Folge

Martin Johnsrud Sundby hat zum zweiten Mal in seiner Karriere ein Weltcuprennen für sich entschieden. „Im Frühjahr entschied ich, dass ich weiterhin einfach ein Klassikspezialist sein kann oder ich kann hart daran arbeiten, ein besserer Skater zu werden und das habe ich geschafft“, freute er sich. Der 28-Jährige triumphierte im Hellner-Stadion vor dem Kasachen Alexey Poltoranin, eigentlich einem Klassikspezialisten, der wie Sundby starkt an seiner Skatingtechnik gearbeitet hat. Hellner verpasste als Dritter seinen dritten Sieg in Folge nach 2008 und 2010. „Mein Gefühl war ähnlich wie letzte Woche in Bruksvallarna. Hier ist der Schnee viel schneller und die Zuschauer haben mich auf ein anderes Niveau gehoben. Ich kenne die Strecke hier sehr gut“, so Hellner. Platz vier ging an Matti Heikkinen, der schon vor einer Woche in Muonio mit einem Sieg gute Form bewies, vor Sjur Roethe und dem Weißrussen Sergei Dolidovich. Petter Northug musste sich nach einem überlegenen Sieg in Beitostoelen mit Platz sieben begnügen, doch vielen anderen Favoriten ging es noch viel schlechter. Dario Cologna kam über Rang 19 nicht hinaus, Johan Olsson oder die Kanadier verpassten sogar die Weltcuppunkte. Colognas Landsmänner Curdin Perl und Roman Furger lieferten als Elfter und 17. starke Ergebnisse ab. Wie gefährlich die Kurven in Gällivare sind, bekam nach den Damen auch Daniel Richardsson zu spüren, der in den Wald stürzte und mit einem Baum kollidierte. Der Schwede blieb aber unverletzt.

DSV-Paket zwischen 22 und 26

Selten passt der Ausdruck „geschlossene Mannschaftsleistung“ so gut wie heute: Vier Deutsche haben die Plätze 22 bis 26 belegt – im Abstand von nur 1,4 Sekunden! Bester Deutscher wurde wie meistens zum Saisonauftakt Tim Tscharnke, für den das Ergebnis keine Überraschung war: „Wir haben letzte Woche fast alles zusammen trainiert. Für mich war es ein normaler Wettkampf. Ich war seit Jahren jedes Mal im ersten Rennen im Skating bester Deutscher. Das Ergebnis ist für mich okay“, meinte Tscharnke, der sich knapp vor Axel Teichmann, Hannes Dotzler und Jens Filbrich einreihte. „Es gibt eine hohe Leistungsdichte mit vielen Nationen. Wir befinden uns im Anschlussbereich und müssen uns nicht verstecken. Die Staffel wird eine große Herausforderung für uns sein und wir orientieren uns nach vorn“, erklärte der neue Bundestrainer Frank Ullrich nach seinem ersten Rennen als verantwortlicher Coach, leichte Selbstkritik übte dagegen Jens Filbrich: „Wir haben als Team viel zusammen trainiert, gerade in Muonio. Wir sind auf einem ausgeglichenen Niveau. Aber ich hätte schon erwartet, dass wir etwas weiter vorn sind. Mich wurmen die drei Sekunden auf Platz 18 und nun bin ich 26. Da hätte ich vielleicht noch etwas rausholen können. Aber wir haben noch viele Rennen vor uns und können uns weiter nach vorn schieben.“ Der fünfte deutsche Starter Thomas Bing, der sich im Sommer einen Bänderriss zuzog, beendete das Rennen als 45., während Tobias Angerer wegen einer beginnenden Grippe pausieren musste.