Norwegische Herren gewinnen auch ohne Northug

Sjur Roethe © Becker/NordicFocus

Die norwegische Staffel Eldar Roenning, Didrik Toenseth, Martin Johnsrud Sundby und Sjur Roethe hat sich den Sieg in La Clusaz vor Schweden und Tschechien geholt. Das deutsche Quartett belegte den fünften Platz.

Norwegen setzt sich durch, Russen weiter vom Pech verfolgt

Die Norweger haben in La Clusaz bewiesen, dass sie auch ohne ihren Schlussläufer Petter Northug gewinnen können. Allerdings profitierten sie auch davon, dass der schwedische Schlussläufer Marcus Hellner (im Team mit Richardsson, Olsson und Halfvarsson) sich im Zielsprint dieselbe Bahn aussuchte wie Sjur Roethe und Hellner dadurch an der Bande keine kraftvollen Skatingschritte mehr ausführen konnte. Rang drei ging an die Tschechen (Magal, Bauer, Razym, Jaks), nachdem der Russe Ilia Chernousov fünf Meter vor dem Ziel mit dem Ski im Schnee hängenblieb und eine Bauchlandung hinlegte. Dadurch vergab er vermutlich den dritten Platz, die Kameraden Evgeniy Belov, Maxim Vylegzhanin und Alexander Legkov mussten ihn im Ziel trösten.

Vylegzhanin zerlegt das Hauptfeld

Nachdem auf der ersten Schleife acht Athleten bis zum Wechsel zusammenblieben, sorgte Maxim Vylegzhanin etwa zur Mitte der zweiten 7,5 Kilometer-Schleife mit einer Tempoverschärfung für eine Vorentscheidung. Der Russe konnte sich einige Sekunden absetzen, bis zum Wechsel waren drei Verfolger aus Norwegen, Schweden und Tschechien durch die Tempoarbeit des starken Lukas Bauer aber wieder dran. Zwar verlor Ales Razym als dritter Läufer den Anschluss und 20 Sekunden auf die Top3, aber da das Tempo nach dem letzten Wechsel extrem verschleppt wurde, war Martin Jaks bald wieder in der Gruppe. Am letzten Anstieg versuchte Chernousov eine Attacke, doch im Stadion erwiesen sich Roethe und Hellner als stärker.

Deutsche auf dem fünften Rang

Das deutsche Team konnte in La Clusaz nicht mit den besten Mannschaften mithalten. Zwar konnte sich Jens Filbrich noch unter den besten Acht halten, übergab aber als Letzter an Hannes Dotzler, der während seiner 7,5 Kilometer immer wieder kämpfen musste und bei der Vylegzhanin-Attacke wie auch Dario Cologna (im Team mit Perl, Fischer, Livers) endgültig den Anschluss verlor. Beim Wechsel auf Tobias Angerer betrug der Rückstand des Teams 22 Sekunden, den der Vachendorfer an der Spitze einer Vierer-Verfolgergruppe schon nach 2,5 Kilometern halbiert hatte. Dieses Tempo konnte der Bayer aber nicht durchhalten, so dass die Gruppe mehr und mehr an Boden auf die Spitze verlor. Immerhin konnte sich Schlussläufer Tim Tscharnke im Zielsprint gegen seine Weggefährten Sergey Ustiugov und Toni Livers durchsetzen und den fünften Rang sichern.