Olympia: Drei Kandidaten für 2026 und Sicherheitslücken bei Dopingtests?

Olympische Ringe © NordicFocus

Drei Kandidaten sind aktuell noch im Rennen um die Olympischen Winterspiele 2026. Derweil hat die ARD-Dopingredaktion über Sicherheitslücken bei Dopingkontrollen berichtet.

Drei schwierige Bewerbungen

Im September 2019 entscheidet die IOC-Vollversammlung über die Vergabe der Olympischen Winterspiele 2026. Dann soll die Entscheidung zwischen drei Kandidaten fallen, nachdem sich zuletzt immer wieder Rückschläge im Bewerbungsprozess ergeben hatten. Viele Städte zogen ihre Kandidatur für die vergangenen Spiele zurück, weil sich die Bevölkerung dagegen entschied. Nun wollen es Calgary (Kanada), Stockholm (Schweden) und Mailand/Cortina d’Ampezzo (Italien) versuchen. Alle drei Städte haben bereits Olympiaerfahrung, müssen aber vor der Wahl noch entscheidende Hürden nehmen. So steht in Calgary am 13. November noch ein Bürgerentscheid zur Bewerbung an, der zwar für die Politik nicht bindend ist, aber in anderen Städten bereits zu einem Rückzug geführt hat. Umfragen zufolge könnte der Entscheid knapp ausfallen. Stockholm wartet dagegen noch auf die zwingend erforderlichen staatlichen Garantien, beispielsweise die Steuerfreiheit für die Spiele. Diese müssen bis Januar abgegeben werden. Auch in Mailand und Cortina wartet man noch auf staatliche Unterstützung. In Rom befürwortet man zwar die Bewerbung, will aber keine Investitionen finanzieren. Was geschieht, wenn ein oder mehrere Bewerber seine Kandidatur zurückzieht, steht in den Sternen. „Es gibt keinen Plan B“, sagte IOC-Präsident Thomas Bach am Samstag in Buenos Aires. „Und wir werden uns an keinen Spekulationen beteiligen.“

Regelwidrige Verhältnisse bei Dopingtests

Man wollte seitens des IOC alles besser machen in Sachen Dopingkontrollen bei den Olympischen Spielen in Pyeongchang. Nach dem Skandal von Sochi um ausgetauschte Dopingproben scheint dieser Versuch nach Recherchen der ARD-Dopingredaktion kläglich gescheitert zu sein. Ein Teambetreuer spielte den Journalisten um Hajo Seppelt ein Handy-Video zu, in dem er dokumentiert, wie er unbeaufsichtigt in einer Dopingkontrollstation Zugriff auf den Kühlschrank mit abgegebenen Dopingproben, Test-Kits und vertrauliche Unterlagen hatte. „Hier in dem Fall, wo ich wirklich nachweisen kann durch das Video, das Labor hat nicht funktioniert, die minimalsten Standards, wie auch von der WADA vorgegeben, sind nicht eingehalten. Da kann man sagen, ist eine große Chance auf Freispruch“, erklärt der deutsche Sportrechtsexperte Michael Lehner aus Heidelberg im ARD-Beitrag, „einfacher geht es eigentlich nicht mit so einem Video zu sagen: Also jede Probe, die dort im Dopinglabor war, ist nicht verwertbar.“ Das heißt im Klartext: Die in Pyeongchang überführten Doper und zukünftig möglicherweise überführbare Betrüger haben große Chancen, sich in einem Prozess darauf zu berufen, dass die Proben möglicherweise manipuliert wurden. Auch Marit Bjoergen berichtet in dem Zusammenhang im norwegischen Fernsehen von einem Zwischenfall. Bei ihr brach der Verschluss des Probenfläschchens beim Zudrehen (dies muss vom Athleten selbst durchgeführt werden). Die Rekord-Olympiasiegerin meldete den Vorfall sofort dem Kontrolleur und er wurde vermerkt. „Ich weiß nicht, was passiert wäre, wenn es so abgeliefert worden wäre und man entdeckt hätte, dass etwas am Glas gemacht wurde“, so Bjoergen. 

Quellen: sportschau.de, nrk.no