Skilanglauf Kurznachrichten: Ärger für Northug, erstes Tour-Team nominiert und spontane Spende

Petter Northug © NordicFocus/www.nordicfocus.com

Kurz vor Weihnachten macht Petter Northug noch einmal Schlagzeilen. Außerdem wurden die ersten Nominierungen für die Tour de Ski bekannt und die Schweizer entschieden sich spontan zu einer Spende.

6000 Kronen Strafe
Wie bereits am Wochenende in La Clusaz am Rande des Weltcups bekannt wurde, erhielt Petter Northug von der FIS eine Strafe in Höhe von 10% seiner Siegprämie. Der Norweger hatte am Samstag den zweiten Platz im Massenstart belegt und war anschließend zu spät zur Siegerehrung gekommen – noch dazu ohne Startnummer. Sportchef Åge Skinstad entschuldigte sich am Montag Nachmittag inzwischen für seinen Star. Er verteidigte Northug, dass es nicht daran gelegen habe, dass er keine Lust zur Siegerehrung gehabt habe. Die Verhältnisse seien Schuld gewesen, sagte er. „Petter war sehr müde nach dem Rennen, er blieb lange im kalten Schnee liegen und im Zielbereich gab es keine Umkleideräume, die wir benutzen konnten“, so Skinstad. Der Mannschaftsarzt entschied daraufhin, dass es das einzig Richtige wäre, in die warme Wachskabine zu gehen, um da gleichzeitig etwas zu essen und zu trinken. Als FIS-Pressechefin Sandra Spitz in die Kabine kam, um Northug zu holen, war der Norweger erst halb angezogen. Schnell kleidete er sich an und ging auf direktem Wege zur Siegerehrung, wobei er die Startnummer vergaß. Skinstad stellt sich hinter Northug und die Erklärung, die an die FIS gesendet wird. Man velangt ein warmes Zelt, in dem sich die Athleten umziehen können. Die norwegische Ski-Legende Vegard Ulvang, Vorsitzender der Skilanglauf-Kommission der FIS, ging am Montag Vormittag auf Frontalangriff: „Das was Petter macht, ist das Schlimmste, was ein Sportler machen kann. Es ist wichtig, dem sieger zu gratulieren“, so Ulvang. Bei einer Online-Umfrage der großen norwegischen Tageszeitung VG stellten sich 70% der Leser auf die Seite von Ulvang.

DSV: Neun Damen und 13 Herren bei Tour de Ski
Den aktuellen Meldeliste zu Folge sollen insgesamt 22 deutsche Starter an der ersten Etappe der Tour de Ski, die am Silvestertag in Oberhof startet, teilnehmen. Soweit die aktuellen Planungen des Bundestrainers. Für die Viessmann Tour de Ski 2010 hat Behle gemeldet: Lucia Anger, Nicole Fessel, Denise Hermann, Stefanie Böhler, Hanna Kolb, Sandra Ringwald, Evi Sachenbacher-Stehle, Monique Siegel, Katrin Zeller. Bei den Herren starten Axel Teichmann, Jens Filbrich, Tom Reichelt, Tobias Angerer, Thomas Bing, Lucas Bögl, Hannes Dotzler, Sebastian, Eisenlauer, Franz Göring, Andy Kühne, Tim Tscharnke, Philipp Marschall und Andreas Katz. Ob angesichts der Krankheitsmisere auch wirklich alle Sportler starten werden, muss abgewartet werden. Behle kann diese vorläufige Meldeliste bis zum 30. Dezember noch korrigieren.

Finnen nominierten Tour-Team
Als erste Mannschaft haben dagegen die Finnen bereits offiziell in der Presse ihr Aufgebot für die Tour de Ski bekanntgegeben. In Oberhof an den Start gehen sollen mit Sami Jauhojärvi, Ville Nousiainen, Matti Heikkinen, Aino-Kaisa Saarinen, Riitta-Liisa Roponen, Krista Lähteenmäki, Riikka Sarasoja, Anna Kyllönen und Kerttu Niskanen drei Herren und sechs Damen. Bei Jauhojärvi ist allerdings schon jetzt geplant, dass er nur die deutschen Etappen bestreiten wird.

Spontane Spende der Schweizer
Spende für Kinder in Not: Zu dieser spontaken Aktion entschieden sich die Schweizer Skilangläufer im Vorfeld des Weltcups von La Clusaz. Als sie gemeinsam mit ihrem Trainer im Auto nach Frankreich unterwegs waren, hörten sie im Radio von der Aktion „Jeder Rappen zählt“, bei der die Hörer für Kinder, die Opfer eines Krieges wurden, spenden sollen. Nach einer kurzen Besprechung als einer Tankstelle entschied sich die Mannschaft für einen Zwischenstopp in der Spendenzentrale in Bern, um eine Spende anzukündigen. Ein mögliches Preisgeld aus La Clusaz solle der Aktion zufließen, so die Athleten. Trainer Christian Flury kommentierte die Aktion mit den Worten: „Nun müssen sie wirklich schnell laufen“ – was sie auch taten. Nach dem historischen Staffeltriumph gehen nun 12.000 Schweizer Franken an Kinder in Not.