Teamsprint in Liberec: Norwegen und Russland holen Siege

Oestberg/Falla © Felgenhauer/Nordic Focus

Beim Teamsprint in Liberec in der freien Technik haben sich die Norwegerinnen und die Russen die Siege geholt. Nicole Fessel und Hanna Kolb wurden gute Vierte.

Norwegerinnen gewinnen vor Schweden, Fessel/Kolb Vierte

Ingvild Flugstad Oestberg und Maiken Caspersen Falla konnten den Teamsprint der Damen in der freien Technik über insgesamt 6×0,85 Kilometer für sich entscheiden. Vorn machten während der gesamtem 11:26 Minuten Rennzeit die Norwegerinnen und Schwedinnen das Tempo, während die deutschen Damen sich meist im Mittelfeld aufhielten. Auf ihrer letzten Runde sorgte Oestberg für eine Tempoverschärfung, der nur die junge Schwedin Stina Nilsson, die mit Ida Ingemarsdotter ein Team bildete, folgen konnte. Beide setzten sich leicht ab, doch auf der letzten Runde gelang der zweiten norwegischen Mannschaft (Gjeitnes/Brun-Lie) nahezu der Anschluss an die beiden Führenden, bis Brun-Lie in einer Kurve zu Fall kam und den dritten Platz verlor. Im Zielsprint setzte sich Maiken Caspersen Falla vor Ida Ingemarsdotter durch, Rang drei ging an die zweite schwedische Mannschaft, die aus Linn Sömskar und Magdalena Pajala bestand. „Ich bin sehr zufrieden, ich bin das erste Mal auf dem Podium. Ich habe noch Kräfte gespart für meine letzte Runde und habe dann alle meine Kräfte ausgespielt“, meinte Startläuferin Ingvild Flugstad Oestberg und Maiken Caspersen Falla erklärte: „Ich war nicht so zuversichtlich vor dem Rennen, aber ich wusste genau, was ich tun muss und habe meine ganze Kraft in die letzte Runde gelegt. Ich hätte sogar noch etwas mehr Kraft gehabt.“ Rang vier ging an Nicole Fessel und Hanna Kolb, die sich nur knapp geschlagen geben mussten. „Ich war heute sehr erleichtert, dass wir ins Finale gekommen sind. Hanna hat heute einen wahnsinnsguten Wettkampf gemacht und mit Platz vier sind wir sehr zufrieden“, freute sich Nicole Fessel. Die Schweizerinnen Bettina Gruber und Laurien van der Graaf belegten den fünften Rang vor Russland II und den Amerikanerinnen, die auf der letzten Runde die Kräfte verließen. Deutschland II mit Sandra Ringwald und Elisabeth Schicho schieden als Siebte ihres Halbfinals mit nur fünf Sekunden Rückstand knapp aus.

Vierkampf zwischen Russland und Norwegen

Für die Herren waren wie im Einzelsprint jeweils zwei Runden zu absolvieren, bevor auf den nächsten Läufer gewechselt wurde. Im Finale wurde extrem taktisch und langsam gelaufen, was den beiden deutschen Duos eigentlich in die Karten spielte. Sowohl Tscharnke/Wenzl als auch Wolz/Eisenlauer hielten sich während der ersten Rennhälfte ganz am Ende des Feldes auf, bis es Tscharnke zu langsam wurde und er sich nach der Hälfte der Distanz nach vorn schob. Das Tempo wurde jedoch von den beiden norwegischen Mannschaften kontrolliert, erst nach dem vorletzten Wechsel zogen die Russen durch Alexey Petukhov das Tempo an, während die Deutschen im Gewühl des Wechsels zunächst an Boden verloren. Bei Stadiondurchlauf ging Tscharnke an die Spitze und hielt das Tempo hoch, doch auch Petukhov attackierte für Russland I. Petukhov stürzte selbstverschuldet am Anstieg, so dass das Team deutlich zurückfiel. Auf der Schlussrunde versuchten die Tschechen einen erfolglosen Fluchtversuch, der von Gloeersen vereitelt wurde. Im Zielsprint ging zunächst der Norweger an dem Tschechen Ales Razym vorbei, doch Nikolay Morilov erwies sich als der deutlich stärkste Sprinter, so dass Russland II sich mit Mikhail Devjatiarov und Morilov den Sieg holte. „Ich bin sehr glücklich, ich mag Liberec. Es war ein taktisches Rennen heute. Ich bin vorne in der ersten Gruppe gelaufen und es war sehr eng. Ich bin sehr froh darüber, dass sich die Form so gut entwickelt hat“, freute sich Morilov. Der zweite Platz ging an Norwegen I mit Eirik Brandsdal und Paal Golberg vor Russland I mit Alexey Petukhov und Nikita Kriukov. Vierter wurde Team Norwegen II vor den Tschechen und Italien II. Für die deutschen Duos gab es auf der Schlussrunde nichts mehr zu holen, sowohl für Josef Wenzl als auch für Sebastian Eisenlauer war das Tempo zu hoch, so dass nur Rang acht für Alexander Wolz und Sebastian Eisenlauer vor Tim Tscharnke und Josef Wenzl zu Buche stehen. „Ich denke, Liberec liegt mir. Es war vor zwei Jahren schon gut und auch gestern war es gut. Dann kann die WM kommen. Hoffentlich sind dann nicht mehr U23-Läufer vor mir als dieses Wochenende, dann wird es reichen für eine Medaille, glaube ich“, schmunzelte Sebastian Eisenlauer. Im Halbfinale hatte Deutschland II überzeugende Leistungen abgeliefert, während Deutschland I nach einem Sturz von Tim Tscharnke nur knapp über die Zeit als Achte des zweiten Halbfinals eine Runde weiterkamen.