Therese Johaug eine Klasse für sich beim 40. Weltcup-Erfolg

Therese Johaug (NOR) © Laiho/NordicFocus

Beim Langlauf Weltcup in Lahti hat Therese Johaug wieder ihre Überlegenheit bewiesen und den 7,5/7,5 Kilometer langen Skiathlon mit einer Minute Vorsprung vor Heidi Weng gewonnen. Ingvild Flugstad Østberg entschied den Kampf um Platz drei für sich.

Norwegerinnen dominieren

Heidi Weng (NOR), Therese Johaug (NOR), Ingvild Flugstad Oestberg (NOR), (l-r) © Laiho/NordicFocus

Es ist eine beeindruckende Bilanz: Mit 27 Jahren feierte Therese Johaug nun ihren 40. Weltcupsieg. Im Skiathlon ist sie seit mehr als vier Jahren ungeschlagen und es gab überhaupt nur einen Skiathlon in ihrer rund zehnjährigen Weltcupkarriere, bei dem sie nicht auf dem Podium stand. 43 Punkte hätten gereicht, um heute schon im Distanzweltcup alles klar zu machen, was sie schon fast unterwegs bei den beiden Zwischensprints erledigte. Zu diesem Zeitpunkt war Therese Johaug schon lange allein unterwegs: Direkt außerhalb des Stadions gab sie Gas und zunächst gingen mit Heidi Weng und Krista Pärmäkoski zwei Damen mit. Nach einem Kilometer war die Finnin bereits zurück in der Gruppe und fiel im Laufe des Rennens auch daraus zurück. Nach dem Ende des schweren Teilstücks von Runde eins musste auch Heidi Weng die Segel streichen und fortan ein einsames Rennen auf Position zwei laufen. Beim Skiwechsel lag der Rückstand nur bei 15 Sekunden, doch direkt anschließend erhöhte Therese Johaug das Tempo deutlich in den Anstiegen und baute den Vorsprung immer mehr aus bis auf eine Minute. „Es war ein toller Tag, ich mag die Strecke und vor allem die Anstiege. Das liegt mir und auch das Wetter kam mir entgegen. Ich hatte super Ski, alle haben einen guten Job gemacht und das war nicht leicht bei den Bedingungen. Ich habe gute Erinnerungen an Lahti und freue mich auf die Weltmeisterschaften nächstes Jahr“, sagte Therese. Die Gruppe dahinter bestand lange Zeit aus zehn Athletinnen – vor allem, weil Ingvild Flugstad Østberg und Maiken Caspersen Falla irgendwann keine Lust mehr hatten, die Tempoarbeit zu machen und deutlich rausnahmen. So war das Tempo in dieser Gruppe über mehrere Kilometer nicht allzu hoch und die Damen blieben zusammen. Das änderte sich auf der letzten Runde, als die Norwegerinnen das Tempo erhöhten und sich gemeinsam mit Riitta Liisa Roponen absetzten. Rang drei sicherte sich Østberg vor ihrer Teamkollegin, die Finnin jubelte über Platz fünf. Dieses Resultat war das beste Weltcupergebnis seit einigen Jahren, in denen sie auch oft im Skimarathon unterwegs war. Astrid Uhrenholdt Jacobsen und Kari Øyre Slind belegten die Plätze sechs und sieben vor Nathalie von Siebenthal und den Finninnen Anne Kyllönen und Krista Pärmäkoski.

Erstklassiges Rennen von Sandra Ringwald

Sandra Ringwald (GER) © Laiho/NordicFocus

Es war heute Sandra Ringwalds Tag, das Tüpfelchen auf dem „i“ fehlte leider im Zielsprint. Doch zuvor lief lange alles nach Maß: Im Klassischen war die Schwarzwälderin lange die treibende Kraft in der Verfolgergruppe, in der sich auch die Schweizerin Nathalie von Siebenthal immer wieder zeigte. Als sehr gute Sechste kam die Deutsche inmitten der großen Gruppe zum Skiwechsel, danach wurde das Rennen für sie immer schwerer. Auf der zweiten Runde in den Anstiegen verlor sie den Anschluss an die Gruppe und lief mit einigen Sekunden Abstand hinterher. Alles sah danach aus, als würde es dennoch das erste Top10-Ergebnis in einem Distanzrennen werden, doch auf den letzten Kilometern kämpfte sich Krista Pärmäkoski wieder heran und schnappte ihr den zehnten Platz im Zielsprint weg. „Das ist ärgerlich, aber ich habe alles gegeben. Elfter ist aber auch super“, freute sie sich. „Es war heute schwierig zu wachsen im Klassischen. Ich glaube, ich habe einen ganz guten Zug gefahren. Klassisch war echt richtig gut und im Skating war mein Ziel einfach dranzubleiben, weil es im Skating oft etwas zäh geht. Das ist mir ganz gut gelungen, aber ärgerlich dass die Krista am Ende noch gekommen ist.“ Nur zwei Plätze hinter Sandra Ringwald reihte sich Steffi Böhler als gute 13. ein. Sie hatte in der zweiten Klassikrunde leicht gegenüber der Teamkollegin abreißen lassen müssen, hielt den Abstand aber bis zum Ziel. Das gelang der leicht angeschlagenen Nicole Fessel nicht. Im Klassischen zeigte sie sich zunächst noch zusammen mit Sandra Ringwald vorn in der Gruppe, fiel dann zu Steffi Böhler zurück und wurde im Skaten schnell durchgereicht bis auf Platz 27. Die vierte Deutsche im Rennen war Elisabeth Schicho, die schon im Startgetümmel Probleme mit dem Stock bekam und lange nur mit einem Stock laufen musste. Sie erreichte das Ziel mit fünf Minuten Rückstand als 44. Wie gestern schon angedacht trat Denise Herrmann zum Skiathlon nicht an. Sie fühlt sich müde und benötigt noch eine Pause vor der Ski Tour Canada.

=> Resultat Skiathlon Damen