U23-WM Vuokatti: Lisa Lohmann ist Sprint Weltmeisterin im Skilanglauf!

Lisa Lohmann (GER) © Tomi Mäkipää

Lisa Lohmann heißt die neue Weltmeisterin im Klassiksprint in der U23 Kategorie der Skilangläufer. Silber ging Hristina Matsokina aus Russland vor Louise Lindström aus Schweden. Bei den Herren triumphierte Topfavorit Alexander Terentev vor dem Norweger Aron Åkre Rysstad und Sergey Ardashev.

Dramatisches Ende: Sturz durch Behinderung = Sieg für Lisa!

Anastasiya Faleeva (RUS), Tereza Beranova (CZE), Lisa Lohmann (GER), (l-r) © Tomi Mäkipää

Nach 45 minütiger Wartezeit war endlich das Ergebnis offiziell: Lisa Lohmann gewinnt die Goldmedaille! Das Finale endete sehr dramatisch, als die absolute Favoritin Tereza Beranova auf dem Weg zum Sieg zu Fall kam. Anastasiya Faleeva scherte hinter ihr zum Überholen aus und brachte sie durch Berührung der Skienden zu Fall. Tief enttäuscht blieb die Tschechin noch fast zwei Minuten im Schnee liegen, während die anderen feierten. Die Russin konnte aber nicht lange jubeln, schnell kamen Zweifel auf, da die Zeitlupe deutlich eine Behinderung zeigte und es vor dem Finale der Herren noch kein offizielles Ergebnis gab. So konnte auch die 20-jährige Lisa Lohmann in ihrem ersten U23 Winter noch hoffen. Sie hatte sich während des Rennens zunächst auf Platz drei, dann fünf und dann nach starkem Anstieg auf Platz vier einrangiert. In der Abfahrt gab es mehrere Führungswechsel, dennoch ging Lohmann als Vierte in den Zielsprint. Ohne den Sturz Beranovas wäre es ein sicherer Bronzerang für die Bundespolizistin gewesen, als sie links an der stürzenden Tschechin vorbei ging, jubelte sie zunächst über Silber. Nach der Entscheidung bei den Herren tagte die Jury lange und erst 45 Minuten später wurden Vorbereitungen für die zweite Siegerehrung getroffen. Als langsam das Resultat durchsickerte, war der Jubel groß – allerdings vor allem bei Louise Lindström, für die die späte Bronzemedaille hinter Lohmann und Hristina Matsokina offenbar völlig überraschend kam. Das DSV Team reagierte deutlich ruhiger, hatte offenbar die Bestrafung von Faleeva erwartet. Wie die Schwedin später sagte, empfand sie den Sturz der Tschechin als gerechte Strafe, nachdem diese ihr vor Beginn des Zielsprints das Rennen ruiniert hatte, indem sich Beranova vor sie in die Spur quetschte und die Schwedin dadurch aus dem Gleichgewicht kam. Nach der Siegerehrung, bei der die zutiefst enttäuschte Tschechin nicht zugegen war, sagte Lisa Lohmann: „Ich bin überglücklich mit dem Rennen, aber ich hätte mich auch über den sechsten Platz gefreut. Aber dass es jetzt die Goldmedaille geworden ist, das hätte ich nie gedacht.“ Ingrid Gulbrandsen aus Norwegen rückte auf Platz vier auf vor Tereza Beranova und Anastasiya Faleeva, die statt einer Zurückstufung eine zweiminütige Zeitstrafe erhielt.

Vier Russen im Finale, zweimal Edelmetall

Alexander Terentev (RUS) © Tomi Mäkipää

Im Finale der Herren setzte sich wie erwartet Alexander Terentev durch. Der 21-jährige weltcuperfahrene Russe, der vor einem Jahr im Freistilsprint Vierter wurde, gewann aber 2019 in seinem letzten Jahr als Junior bereits Gold im Klassiksprint. Im heutigen Wettkampf hatte er alles unter Kontrolle und warf vor dem Ziel bereits einen Blick zurück, bevor er frühzeitig jubelte. Bereits am langen Anstieg zum Sprungturm konnte er sich absetzen – wenn auch nicht so weit wie der Finne Niilo Moilander vor zwei Tagen im Junioren Sprint. Zweiter wurde der gleichaltrige Aron Åkre Rysstad aus Norwegen vor Sergey Ardashev, der schon 2019 Silber im U23 Sprint gewann. Finnlands Hoffnung Lauri Mannila belegte Platz vier vor zwei weiteren Russen: Denis Filimonov und Andrey Kuznetsov.

Zwei Schweizer im Halbfinale, Sossau 15.

Haavard Moseby (NOR), Anian Sossau (GER), Alexander Terentev (RUS), Simone Mocellini (ITA), (l-r) © Tomi Mäkipää

Nachdem er nach einem Sturz gerade noch als 30. die Viertelfinals erreicht hatte, suchte Anian Sossau dort sein Heil in der Flucht und führte bis zum höchsten Punkt am Schanzenturm das Rennen an. Vor der Abfahrt blickte er sich um und sah russische, norwegische und italienische Farben direkt hinter sich. Im Zielsprint musste er dann aber Alexander Terentev und Simone Mocellini den Vortritt lassen. Bis zum Schluss sah es so aus, als könne er mit seinem dritten Platz den Sprung in die nächste Runde schaffen, was aber die Läufer des letzten Viertelfinals zunichte machten und ihn vom Lucky Loser Platz verdrängten. Der 21-Jährige belegte im Endklassement Rang 15. Besser machten es die Schweizer Nachwuchssprinter Janik Riebli und Valerio Grond, die als Zweiter und Dritter den Sprung ins Halbfinale schafften, wo sie dann aber nicht mehr mit den Besten mithalten konnten und Rang neun und zwölf belegten. Die Schweizer Cyril Fähndrich und Desirée Steiner scheiterten im Viertelfinale wie auch die DSV Sprinterinnen Alexandra Danner und Lena Keck. Jessica Löschke und Florian Knopf verpassten die Heats jeweils knapp als 33.

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=> Ergebnis Sprint KT U23 Herren

 

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