U23-WM Lahti: Katharina Hennig verpasst Medaille, Istomina und Lapierre holen Gold

Katharina Hennig (GER) © Modica/NordicFocus

Bei kräftigem Schneefall, aber deutlich angenehmeren Temperaturen im einstelligen Minusbereich standen am vierten Wettkampftag die Einzelstarts der U23-Athleten im freien Stil auf dem Programm. Katharina Hennig verpasste die Medaille als Vierte nur knapp.

Knapper Sieg für Istomina, Hennig Vierte

Eveliina Piippo (FIN), Mariya Istomina (RUS), Tiril Udnes Weng (NOR), (l-r) © JWSC/Janina Pitkänen

Katharina Hennig hat die angestrebte Medaille im zehn Kilometer langen Freistilrennen knapp verpasst. Mit sieben Sekunden Rückstand auf Platz drei musste sie sich nach einem gleichmäßigen Rennen mit dem guten vierten Platz begnügen. Vorn entwickelte sich ein spannendes Duell zwischen Mariya Istomina und Eveliina Piippo. Beide erhöhten nach dem ersten Anstieg deutlich das Tempo und legten innerhalb von drei Kilometern einen beruhigenden Vorsprung von 20 Sekunden zwischen sich und die anderen Athletinnen, die nun nur noch um Bronze kämpften. Der Abstand zwischen der 21-jährige Russin, die vor zwei Jahren als Juniorin Bronze und Staffel-Gold gewann, und der 18 Monate jüngeren Finnin, bei ihren bisherigen Starts bei Junioren-Weltmeisterschaften über Platz vier nie hinaus kam, betrug während des gesamten Rennens nie mehr als zwei Sekunden. Am Ende setzte sich die Russin knapp durch und holte ihren ersten großen Einzel-Titel vor der jungen, großgewachsenen Finnin, die sich über ihre erste Medaille vor heimischem Publikum dennoch sehr freute. Nach Silber im Sprint gewann Tiril Udnes Weng diesmal Bronze und hofft sicher, die Medaillensammlung im Massenstart am Freitag komplett zu machen. Die Kasachin Valeriya Tyuleneva, die Französin Delphine Claudel und Anna Zherebyateva aus Russland belegten die weiteren Plätze hinter Katharina Hennig.

Jules Lapierre dominiert 15 Kilometer Freistil

Michal Novak (CZE), Jules Lapierre (FRA), Ivan Yakimushkin (RUS), (l-r) © JWSC/Janina Pitkänen

Jules Lapierre entwickelte sich im Laufe des Wettkampfes zum Dominator des Rennens. Nachdem er zunächst in einem ähnlichen Tempo wie seine Konkurrenten den ersten Anstieg absolvierte, erhöhte er dann deutlich das Tempo und nach vier Kilometern war er bereits auf dem Weg zur Goldmedaille. Diese zehn Sekunden Vorsprung baute der Franzose, der im Weltcup inzwischen Dauergast auf den Plätzen 10-15 ist, im Laufe des Rennens kontinuierlich bis auf 30 Sekunden aus und wurde im Ziel von seinen jubelnden Teamkollegen erwartet. Silber ging an den Tschechen Michal Novak, der nach zwei von drei Runden scheinbar sicher auf Platz zwei lag, nachdem der Russe Andrey Sobakarev ab der Rennmitte völlig einbrach und sich aus den Medaillen weit nach hinten verabschiedete. Direkt außerhalb des Stadions wurde der drittplatzierte Ivan Yakimushkin aber von dem 30 Sekunden später gestarteten Jules Lapierre eingeholt und profitierte von der Zusammenarbeit mit dem Franzosen. Im Ziel verpasste der Russe die Silbermedaille aber dennoch um 0,2 Sekunden. Sein Landsmann Kirill Kilivnyuk, der die erste Runde sehr vorsichtig angegangen war, verpasste Edelmetall um drei Sekunden. Tom Mancini aus Frankreich kam als Fünfter in die Wertung gefolgt von dem besten Norweger Harald Østberg Amundsen, der vor einem Jahr als Junior noch alles dominiert hatte. Mit Arnaud Chautemps komplettierte ein dritter Franzose als Siebter das starkes Mannschaftsergebnis.

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Brugger und Klee enttäuscht

Janosch Brugger hatte durch seinen Sieg in Lillehammer die besten FIS-Punkte aller Athleten, so dass er mit der letzten Startnummer ins Rennen gehen durfte. Anders als in den beiden Rennen gestern sowie heute früh war das aber kein Garant für den Sieg, auch wenn er natürlich zu den Favoriten gehörte. Auf der ersten Runde lief auch noch alles nach Wunsch und der Lenzkircher kämpfte um die Medaillen. Danach verlor er aber deutlich an Boden und kam mit etwa einer Minute Rückstand nur als Elfter in Ziel. Genauso sichtlich enttäuscht war der Schweizer Beda Klee. Nach seiner Kampfansage in der letzten Woche, in Lahti eine Medaille gewinnen zu wollen, bleibt ihm dafür nur noch das lange Massenstartrennen im klassischen Stil, wo die Konkurrenz aber auch noch stärker sein wird. Heute lief er mit 2:23 Minuten Rückstand nur als 25. über die Linie. Der Bayerwalder Albert Kuchler wurde 31. vor dem Oberösterreicher Philipp Leodolter, Marino Capelli aus der Schweiz wurde 34. Bei den Damen blieb Lydia Hiernickel als 13. im Bereich ihrer Leistungen der letzten Jahre. Die zweite Deutsche Antonia Fräbel blieb als 33. erneut weit hinter den Erwartungen. Celine Mayer wurde 48.

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