U23-WM: Lundgren und Valnes holen Sprint-Gold

U23-Sprint- Weltmeisterin Moa Lundgren (SWE) © JWSC2019 / Janina Pitkänen

Mit Moa Lundgren und Erik Valnes haben sich zwei Athleten bei eisigen Temperaturen um -20°C die ersten U23-Titel geholt, die auch im Weltcup schon auf dem Podium standen. Für Janosch Brugger und Richard Leupold war im Halbfinale Endstation.

Lundgren vor Weng dank Hagström-Sturz

Tiril Udnes Weng (NOR), Moa Lundgren (SWE), Aida Bayazitova (RUS) (l-r) © JWSC2019 / Janina Pitkänen

Moa Lundgren ist Weltmeisterin – eigentlich eine Aussage, die nicht überraschend sein sollte, auch wenn mit Tiril Udnes Weng namhafte Konkurrenz am Start war. Die Norwegerin war aber definitiv die Stärkere am heutigen Tage, so dass sie als Favoritin ins Finale ging. Dieser Rolle schien die Cousine von Heidi Weng auch auszufüllen, als sie im langen Anstieg attackierte. Nun fehlte nur noch die Haarnadelkurve, die Abfahrt über die Brücke ins Stadion und die Zielgerade, um sich mit dem Titel zu krönen. Ihr auf den Fersen folgte Johanna Hagström, eine der großen schwedischen Hoffnungen für die Zukunft. Die anderen Athletinnen, angeführt von Lundgren, hatten zu Beginn der Abfahrt schon einige Meter Abstand, als die zweitplatzierte Hagström mit dem Ski am Anfang der gefrästen Spur im Schnee hängenblieb und stürzte. Moa Lundgren war nun die neue Zweite, die Jagd auf Weng machte, auch wenn der Vorsprung uneinholbar schien. Im Stadion kam die Schwedin aber immer näher, machte den besseren Zielschritt – und gewann Gold. Tiril Udnes Weng konnte sich nach ihrem Einbruch nicht über Silber freuen und schüttelte auch in den nächsten Minuten immer wieder enttäuscht den Kopf. Aida Bayazitova holte die Bronzemedaille nach Russland. Die starke Anastasia Kirillova aus Weißrussland musste sich mit Platz vier begnügen vor Amalie Håkonsen Ous. Johanna Hagström kam völlig enttäuscht und weinend als Sechste ins Ziel – ohne diese Unkonzentriertheit wäre Gold womöglich ihres gewesen. Schon im Viertelfinale war die Schwedin früh im Rennen gestürzt, wobei sie auch die Schweizerin Fabiana Wieser behinderte – allerdings war die Gruppe danach schnell wieder zusammen.

Valnes nicht zu schlagen

Sergey Ardashev (RUS), Erik Valnes (NOR), Joachim Aurland (NOR), (l-r) © JWSC2019 / Janina Pitkänen

Das Finale der Herren verlief weniger dramatisch und endete mit einem ungefährdeten Favoritensieg. Erik Valnes hatte sämtliche Läufe scheinbar nach Belieben dominiert, auch wenn es in dieser Altersklasse nicht zu so riesigen Abständen kam wie gestern bei den jüngeren Athletinnen und Athleten. Der Finallauf wurde zunächst von den Norwegern dominiert und Erik Valnes attackierte im langen Anstieg. Obwohl seine Konkurrenten diese Taktik aus seinen vorherigen Läufen kannten, konnten sie nicht verhindern, dass er sich erneut absetzte. Drei Athleten kämpften dahinter um die weiteren Medaillen: Valnes‘ Teamkollege Joachim Aurland gefolgt von den Russen Sergey Ardashev und Ivan Yakimushkin. Im Zielsprint erwies sich Ardashev als der Stärkste und jubelte fast ebenso laut über Silber wie Valnes über Gold. Aurland holte Bronze, schien sich darüber aber nicht richtig zu freuen. Hinter Ivan Yakimushkin kam der Norweger Sivert Wiig als Fünfter ins Ziel, Sechster wurde der Schwede Marcus Grate.

 

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Brugger und Leupold im Halbfinale

Mit Antonia Fräbel, Janosch Brugger und Richard Leupold bestand aus deutscher Sicht durchaus Hoffnung auf einen Finaleinzug. Fräbel lag im Viertelfinale auch aussichtsreich im Rennen und ging als erste Verfolgerin des norwegischen Spitzen-Duos in die letzte Abfahrt. Die Zielgerade erreichte sie jedoch mit einigen Metern Abstand als Letzte, nachdem sie in der Abfahrt einen Sturz hinnehmen musste. Noch stärker präsentierte sich Janosch Brugger, der im Viertelfinale als Zweiter hinter dem schnellen Valnes in die letzte Abfahrt ging. Da hinter ihm zwei Athleten stürzten, war sein zweiter Platz auch nicht mehr gefährdet. Im Halbfinale merkte er wie auch Richard Leupold, der als Lucky Looser eine Runde weitergekommen war, schnell, dass vor allem das Mitgehen mit Valnes zu viel Kraft gekostet hatte. Außerdem waren die beiden Außenbahnen am Start vor der ersten Rechtskurve im Nachteil, so dass sie sich nur selten von den letzten beiden Positionen nach vorn schieben konnten und so am Ende Platz zehn und zwölf belegten. Die Schweizerinnen Alina Meier und Desiree Steiner verpassten das Halbfinale als 14. un 15. knapp. Der Österreicher Benjamin Moser wurde 23.

 

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