Vor Ort in Sochi mit Michael Greis: Beim Skitest mit den Serviceleuten

Madshus Service Container © Michael Greis

Hinter den Kulissen der Olympischen Spiele tut sich so einiges. Viel Arbeit haben dort vor allem die Serviceleute beziehungsweise Skitechniker. Letzte Woche konnte ich sie etwas beim Skitesten unterstützen.

Wechselnde Schneeverhältnisse

Die Bedingungen hier vor Ort in Sochi sind ziemlich wechselhaft und für alle irgendwie neu. Zu Beginn der Spiele waren die Strecken sehr kompakt und es herrschte geringe Luftfeuchte. Dennoch gab es große Unterschiede zwischen den einzelnen Bereichen der Loipen. So knirschte der Schnee an der Nordseite in Abschnitten des Langlaufstreckennetzes, während bei Sonnenschein im Biathlonstadion umgewandelte Schneebedingungen herrschten. In den letzten Tagen hatten sich die Bedingungen dann komplett gedreht. Es wurde warm und die Athleten waren auf „Frühjahrsschnee“, also extrem sulzigen Bedingungen, unterwegs. Schneefälle gestern und heute veränderten den Untergrund dann ein weiteres Mal um 180 Grad.

Zusätzliches Material

Obwohl die Athleten bereits auf ein großes, während der Saison getestetes Kontingent an Skiern zurückgreifen können, hat mein Ausrüster Madshus, wie auch alle anderen Skihersteller, zusätzliches Material mit nach Sochi gebracht. Diese Ski auszutesten ist Aufgabe der firmeneigenen Serviceleute, die ich letzte Woche unterstützen durfte. Circa 200 Paar stehen im Container von Madshus, darunter auch Ski mit einem neuen speziellen Graphitbelag. Wir haben dann zunächst mögliche Top-Ski für den kommenden Tag ausgesucht, was dank des eingebauten RFID-Chips und der emPower-Technologie ziemlich einfach ging. So konnten wir die Bauweisen und Spannungsverläufe auslesen, die uns unsere Entscheidung erleichterten. Dann ging es raus auf die Strecke zu Gleit- und Lauftests. Die Erkenntnisse der Madshus-Techniker stehen dann den Serviceleuten der Madshus-Athleten zur Verfügung, die wiederum auch auf das zusätzliche Material zurückgreifen können, wenn der Athlet keinen passenden Ski in seinem Kontingent hat. Bei Bedarf gehen die Firmentechniker auch direkt mit den Athleten zum Skitest und unterstützen bei der Entscheidungsfindung.

Kleiner Anteil am großen Ganzen

Nach Beginn des Wettkampfs wird es dann etwas ruhiger für die Leute vom Madshus-Service. Lediglich beim Zieleinlauf kann noch einmal etwas Hektik aufkommen, wenn es darum geht, dem Athleten den Präsentationsski in die Hand zu drücken, während der Wettkampfski bereits zurück an die Wachser geht, die ihn sofort reinigen. Am Ende sind es dann auch die Wachser, die wohl etwas mehr Arbeitsstunden in Sochi absolviert haben werden. Dennoch ist es gut möglich, dass die Unterstützung des Madshus-Service am Ende den Siegerski hervorgebracht hat. Und ich darf mich dann ein kleines bisschen mitfreuen, dass ich einen kleinen Anteil dazu beigetragen habe.

Schöne Grüße aus Sochi
Euer Michi Greis