Biathlon: IBU beschließt Änderungen im Reglement

IBU flag in the wind © Manzoni/NordicFocus

Für die kommende Saison gelten im Punktesystem des Biathlon-Weltcups geänderte Regeln, ebenso gibt es Änderungen bei den Preisgeldern. Die Internationale Biathlon Union (IBU) hat in einer Vorstandssitzung neben den Änderungen im Rennbereich auch Personalentscheidungen getroffen.

Keine WM-Punkte und keine Streichergebnisse

Für die bei einer Biathlon Weltmeisterschaft erzielten Ergebnisse gibt es ab kommender Saison keine Weltcup-Punkte mehr. Der Gesamtweltcupsieg oder der Gesamtsieg in den Disziplinwertungen setzt sich künftig ausschließlich aus den bei Weltcuprennen erzielten Punkten zusammen. Eine weitere wichtige Entscheidung betrifft die Streichergebnisse: Sie wurden abgeschafft und jedes erzielte Ergebnis findet Einzug in der Gesamtwertung. Um einen eventuellen krankheitsbedingten Ausfall bei Rennen besser kompensieren zu können, wurde das Punktesystem überarbeitet. Für die auf den Rängen eins bis sechs Platzierten gibt es deutlich mehr Punkte; bei den Platzierungen dahinter bleibt das Punktesystem gleich. Allerdings werden für einen Weltcupsieg statt der bisherigen 60 künftig 90 Zähler gutgeschrieben. Bei Sprint, Einzel und Verfolgung gibt es für Rang 40 noch 1 Punkt und beim Massenstart punktet auch das Schlusslicht mit zwei Zählern. 

Höhere Preisgelder

„Weltcup und IBU Cup werden so angepasst, dass der Kreis der Empfänger in der ersten Stufe bis 2024 erweitert und in einer zweiten Stufe von 2024-26 der Betrag für Top-Ergebnisse erhöht wird“, so die Pressemitteilung der IBU. Bisher wurde in einem Individualbewerb bis zum zwanzigsten Rang ein Preisgeld ausgeschüttet, künftig lohnt es sich auch noch um Platz 30 zu kämpfen. In Staffeln werden künftig auch die an siebter und achter Position Platzierten mit einem Preisgeld bedacht. 

Personalentscheidungen innerhalb der IBU

Nachdem der ehemalige Sport – und Event-Direktor Felix Bitterling als Sportlicher Leiter ab Mai zum Deutschen Skiverband wechselte trat nun auch der IBU-Generalsekretär Niklas Carlsson zurück. Wie der Weltverband mitteilte, wird Carlsson die IBU noch bis September unterstützen. „Ich hatte fantastische drei Jahre bei der IBU und unter der Leitung des IBU-Präsidenten und des Vorstands konnten wir viel erreichen. Ich habe keinen Zweifel, dass die IBU weiterhin große Fortschritte machen und ihre Position als führende Winter-IF festigen wird. Ich bin stolz auf das, was wir gemeinsam erreicht haben, aber ich hatte das Gefühl, dass es an der Zeit war, zu jemand anderem zu wechseln und eine neue Herausforderung zu wagen. Als treuer und engagierter Fan unseres großartigen Biathlonsports werde ich jedoch weiterhin eine sehr wichtige Rolle spielen.“ Die Suche nach einem neuen Generalsekretär hat bereits begonnen. Der Nachfolger für Felix Bitterling steht demgegenüber bereits fest: Der ehemalige Weltklassebiathlet Daniel Böhm, seit Anfang 2020 als Sportsmanager bei der IBU (wir berichteten) wurde zum Sport- und Event-Direktor ernannt. Der Generalsekretär Carlsson sagte: „Daniel hat als Sportmanager großartige Arbeit geleistet und es fühlt sich natürlich an, ihn in eine der wichtigsten Positionen der Organisation zu berufen.“

Kaisa Mäkäräinen ins technische Komitee berufen

Das Executiv-Komitee der IBU bestätigte auch die Ernennung der Biathlon-Weltmeisterin und dreimaligen Gewinnerin der Gesamtweltcupwertung Kaisa Mäkäräinen aus Finnland zum fünften Mitglied im IBU Athletenkomitee und damit zur Vertreterin der aktiven Athleten im Technischen Komitee, in dem neben ihr neun weitere Mitglieder aus Frankreich, Österreich, Estland, Schweden, Italien, Slowenien, Weissrussland, Polen und Tschechien berufen sind.

Der nächste Ordentliche IBU-Kongress mit Neuwahlen findet vom 15. bis 18. September 2022 in Salzburg statt.

Quelle: PM IBU