Olympia-Splitter

Axel Teichmann © NordicFocus

Viele Fans, Freunde, Bekannte und Mitstreiter haben sich über die Silbermedaille gefreut, die Tobias Angerer in der Doppelverfolgung der Langlauf-Männer gewann. Einer ganz besonders: Kumpel Axel Teichmann.

Der Bad Lobensteiner konnte nicht starten, ein grippaler Infekt stoppte den Mitfavoriten. Doch Teichmann wäre nicht Teichmann, würde er sich nicht in den Dienst des Teams stellen. Und so testete der 30jährige Skier, feuerte die Kameraden während des Rennens an, und gehörte zu den ersten Gratulanten. Vielleicht kamen bei Angerer und Teichmann auch Erinnerungen hoch, an die Weltmeisterschaft 2007, als beide Seite an Seite ins Ziel stürmten, Teichmann am Ende hauchdünn die Nase vorn hatte. Damals war es der Traunsteiner, der bekannte, keinem den Sieg mehr zu gönnen, als dem von vielen Verletzungen geplagten Kollegen aus Thüringen.

Inzwischen sind die Rollen in Whistler neu verteilt. Tobias Angerer verzichtet auf den Teamsprint, konzentriert sich auf die Staffel und das abschließende 50 Kilometer Rennen. Teichmann ist wieder fit, nach einem letzten Belastungstest gab der Teamarzt Entwarnung. Und so wird der zweifache Weltmeister nach dem verkorksten Auftakt über 15 km und der Zwangspause beim Doppelverfolger im Teamsprint seine Chance suchen. So wie bei den Welttitelkämpfen 2005 in Oberstdorf, als es für die Deutschen zu Beginn der WM gar nicht lief, dann der Knoten platzte und Teichmann nach Staffelsilber auch im Teamsprint auf Platz zwei stürmte. Damals mit Jens Filbrich aus Frankenhain. Dieses Mal ist der gerade mal 20jährige Tim Tscharnke Teichmanns Partner. Der kennt Axel bestens, beide starten ja in der Traningsgruppe von Cuno Schreyl. Schreyl feiert am Donnerstag seinen 50. Geburtstag und eine Medaille als Geschenk würden ihm seine Schützlinge liebend gern auf den Gabentisch legen.