Biathlon Weltcup: Deutscher Doppelsieg im Sprint von Kontiolahti

Franziska Preuss (GER), Denise Herrmann (GER), (l-r) © Manzoni/NordicFocus

Doppelpodest für die deutschen Biathlon-Damen. Denise Herrmann läuft in Kontiolahti zum Sieg und gewinnt auch die kleine Kristallkugel in der Sprintwertung. Franziska Preuß erreicht einen hervorragenden zweiten Rang. Dorothea Wierer leistet sich im Kampf um die kleine Kugel zu viele Schießfehler.

Erstes deutsches Doppelpodest

Mit der schnellsten Laufzeit und zehn Treffern gewinnt Denise Herrmann den letzten Sprint der Weltcup Saison 2019/2020 im finnischen Kontiolahti. Mit Startnummer zwei ging Denise Herrmann bei stärker werdendem Schneefall ins Rennen, räumte liegend alle Scheiben ab, war schnell unterwegs und blieb auch in Führung nach einer Strafrunde im stehenden Anschlag. Denise Herrmann setzte früh eine Richtzeit, an die keine der weiteren 92 Starterinnen mehr herankam. „Wir hatten den Schneefall nicht in unsere Wetterprognose einberechnet gehabt“, sagte Denise Herrmann nach dem Rennen. Franziska Preuß hatte ebenfalls eine frühe Startnummer, musste nach dem liegenden Anschlag einmal kreiseln, blieb stehend fehlerfrei und kam mit 20,1 Sek. Rückstand hinter Herrmann ins Ziel.  Die Norwegerin Tiril Eckhoff verfehlte insgesamt zwei Scheiben und komplettierte das Podest mit 32,3 Sek. Rückstand auf die Siegerin. Als Vierte platzierte sich Lisa Vittozzi vor Marketa Davidova.

Denise Herrmann gewinnt auch Sprintwertung

Vor dem Rennen führte Dorothea Wierer noch in der Sprintwertung und war durch die frühe Führung von Denise Herrmann sicher etwas unter Druck gesetzt. Wierer kam bereits mit Rückstand auf Herrmann zum liegenden Anschlag und fiel nach einer Strafrunde weiter zurück. Nach zwei weiteren Fehlschüssen im stehenden Anschlag belegte sie am Ende Rang 19 und damit war klar, dass Denise Herrmann neben dem Weltcupsieg auch die Gesamtwertung im Sprint für sich entschied.  „Dass es jetzt noch gereicht hat, das ist unglaublich“, freute sich Denise Herrmann nach dem Rennen und würde persönlich gerne auch noch in der Verfolgung starten. 

Die weiteren deutschen Platzierungen

Karolin Horchler blieb bei beiden Schießen fehlerfrei, war aber nicht so laufstark, dass sie das Podest angreifen konnte. Am Ende belegte sie Rang zwölf und Vanessa Hinz wurde nach zwei Strafrunden im stehenden Anschlag 21. Herrmann, Preuß, Horchler und auch Hinz haben sich für die Verfolgung qualifiziert. Janina Hettich hat sich als 86. nicht qualifiziert. Auch Stefanie Scherer hat bei ihrem Welcupdebüt die Verfolgung nicht erreicht. Nach dem ersten Schuss etwas verunsichert, hat sie gut reagiert und die weiteren vier Scheiben weiß werden lassen. Allerdings kassierte sie im stehenden Anschlag zwei weitere Strafrunden und kam mit 2.33,7 Min. Rückstand als 62. ins Ziel. 

Nach den Verfolgungswettkämpfen ist Schluss

Die Angst um die weitere Ausbreitung des Coronavirus und die hierzu verständlicher Weise ergangenen Entscheidungen der Staatsregierungen legen nahezu das komplette Sportleben lahm. Nachdem das Saisonfinale der Biathleten in Oslo ohnehin bereits abgesagt wurde, hat die IBU in einer Twittermeldung bekannt gegeben: „Nach einem Treffen mit Trainern hat die IBU entschieden, dass die Verfolgung von morgen in Kontoilahti die letzten Wettbewerbe der Saison sein werden. Die Staffeln am Sonntag werden gestrichen.“  Nachdem die Athleten aus der USA und der Slowakei Kontiolahti bereits verlassen haben, wird auch das Team aus Österreich morgen bereits die Heimreise antreten. Der Disziplintrainer der Damen, Florian Steirer, sagte bereits vor dem Rennen: „Ich weiß nicht, ob das das richtige Signal ist, das wir senden.“ Karolin Horchler meinte: „Was da draußen in der Welt los ist, müssen wir uns schon fragen, ob wir das hier auf Biegen und Brechen durchziehen müssen und Franziska Preuß ist froh, „wenn wir alle am Montag heil daheim ankommen“. 

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