Biathlon Weltcup Hochfilzen: Französischer Doppelerfolg in der Verfolgung der Herren

Emilien Jacquelin (FRA), Quentin Fillon Maillet (FRA), Simon Desthieux (FRA), (l-r) © Manzoni/NordicFocus

Französischer Doppelerfolg in der Verfolgung der Herren beim Biathlon Weltcup in Hochfilzen. Johannes Kühn vergibt den Sieg im entscheidenden Schießen und wird als 15. bester Deutscher. Der Österreicher Felix Leitner trifft alles und wird Siebter.  

Französischer Doppelerfolg

Bei leichtem Schneefall und grauem Himmel gewann Quentin Fillon-Maillet das Verfolgungsrennen der Herren in Hochfilzen vor seinem Teamkollegen Emilien Jacquelin. Der Schwede Sebastian Samuelsson und Simon Desthieux überquerten die Ziellinie nahezu gleichzeitig und belegen die Plätze drei und vier. Fillon-Maillet war als Siebter ins Rennen gegangen, verfehlte im ersten Anschlag eine Scheibe, arbeitete sich aber kontinuierlich nach ganz vorne und war nach dem dritten Schießen bereits dicht am führenden Johannes Kühn dran. Kurz vor dem Schießstand zog er an Kühn vorbei und servierte auf Schießbahn eins fünf saubere Treffer. Der Verfolgungsspezialist ging als erster auf die Schlussrunde und brachte seinen vierten Sieg in einer Weltcup-Verfolgung ungefährdet ins Ziel. 

Johannes Kühn in der Position des Gejagten

Johannes Kühn eröffnete das Rennen mit einem Vorsprung von 14,3 Sek., sein erster Verfolger war der Schwede Martin Ponsiluoma, der schnell den Abstand nach vorne verkürzte und dahinter bildete sich eine Fünfergruppe. Bei der Schießstandeinfahrt war Martin Ponsiluoma schon dicht an Johannes Kühn dran und während Ponsiluoma einen Fehler schoss und in die Runde abbog, konnte Kühn nach fünf Treffern sofort zurück in die Loipe. Hinter ihm mit 18 Sek. Rückstand hatten sich Tarjei Boe und Alexander Loginov positioniert. Philipp Nawrath und Philipp Horn mussten eine Extrarunde drehen, aber Roman Rees, Erik Lesser und Doll blieben fehlerfrei und machten Plätze gut. Auf der zweiten Runde vergrößerte Kühn den Abstand zu der ihn verfolgenden Fünfergruppe minimal. Mit Vorsprung von etwa einer Strafrunde kam Kühn zum zweiten Anschlag, und setzte den ersten Treffer bevor die nachfolgenden Fünf sich bereit machten. Kühn zog das Schießen sauber durch und behielt die Führung knapp 20 Sek. vor dem Franzosen Emilien Jacquelin, dahinter Tarjei Boe, Alexander Loginov und Sebastian Samuelsson. Roman Rees, Philipp Nawrath, Erik Lesser und Benedikt Doll blieben im zweiten Anschlag fehlerfrei. Nur Philipp Horn kassierte zwei Runden und fiel weiter zurück. Auf der Runde zum ersten Stehendanschlag machte die Fünfergruppe Meter um Meter gut aber Kühn zog auch das dritte Schießen sauber durch. Von seinen Verfolgern kam nur Fillon Maillet fehlerfrei durch. Mit 12,1 Sek. Rückstand kam der Franzose hinter Kühn zurück in die Spur und mit größerem Abstand dahinter die beiden Franzosen Simon Desthieux und Emilien Jacquelin. Roman Rees und Erik Lesser brachten die dritte Null in Folge und liefen zwischenzeitlich im Top-10-Bereich. Philipp Nawrath verfehlte zwei Scheiben, Philipp Horn eine und Benedikt Doll sogar drei.

Letztes Schießen entscheidet

Schon auf der Runde zum entscheidenden Schießen zeigte Quentin Fillon-Maillet seine ganze Klasse. Der Verfolgungsspezialist hielt sich dicht hinter Johannes Kühn und bei Schießstandeinfahrt setzte er sich an die Spitze. Der Franzose setzte den ersten Treffer, ließ einen weiteren folgen und während bei Johannes Kühn drei Scheiben schwarz blieben räumte Fillon-Maillet ab und übernahm die Führung. Aus der Verfolgergruppe, zu denen mittlerweile auch Roman Rees gehörte, blieb Emilien Jacquelin fehlerfrei und machte sich mit 38,2 Sek. Rückstand als nächster auf Richtung Ziel. Auch Tarjei Boe, Felix Leitner, Tero Seppala, Sturla Holm Laegreid  und Anton Smolski aus der Verfolgergruppe räumten ihre fünf Scheiben ab. Ein französischer Doppelerfolg war zu diesem Zeitpunkt bereits sicher, aber wer sich von den Verfolgern auf den letzten Metern durchsetzt blieb spannend. Der Norweger Tarjei Boe leistete bis zum Zielsprint die Führungsarbeit und am Ende überquerten Sebastian Samuelsson und Simon Desthieux die Ziellinie 0,5 Sek. vor ihm. Sebastian Samuelsson sicherte sich den Podestplatz vor dem Franzosen Simon Desthieux und Tarjei Boe kam auf dem fünften Rang ins Ziel. Der Weissrusse Anton Smolski wurde Sechster und der Österreicher Felix Leitner erreichte mit Rang sieben sein bestes Ergebnis der noch jungen Saison.

„Ich bin noch nie so weit vorne gestanden in einem Weltcuprennen“

Johannes Kühn kam nach drei Strafrunden auf Rang 15 aus der Strafrunde und konnte auf der letzten Runde zwar noch Zeit, aber keine Platzierung gut machen. „Den ersten Schuss hab ich halbwegs kontrolliert daneben geschossen, aber Schuss zwei und drei waren richtig katastrophal schlecht. Und dann ist es richtig schwierig geworden. Er war dann weg und ich habe noch immer keinen getroffen. Da habe ich schon zu kämpfen gehabt, dass ich noch treffe. Ich bin noch nie so weit vorne gestanden in einem Weltcuprennen auf Stand eins bzw. zwei am Schluss. Ich glaube ich habe vieles gut und vieles richtig gemacht, aber so manches kann man doch noch lernen,“ so Johannes Kühn nach dem Rennen. Schade, dass auch Roman Rees und Erik Lesser nach drei fehlerfreien Schießen im letzten Anschlag jeder zwei Mal in die Runde musste. Für beide wäre deutlich mehr drin gewesen. Rees belegte am Ende Rang 23 und Lesser 28. Philipp Horn fiel um zehn Plätze zurück und wurde 32. Benedikt Doll blieb im letzten Anschlag fehlerfrei und machte auf Rang 39 letztlich 21 Plätze gut. Philipp Nawrath war als Achter ins Rennen gestartet und hatte beste Aussichten auf einen vorderen Rang. Letztlich waren insgesamt sieben Strafrunden auch läuferisch nicht mehr zu kompensieren und er sortierte sich auf Rang 47 ein.     

Ergebnis Verfolgung Herren Hochfilzen

Weltcupgesamtstand Herren

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