Kader 2022/23: Langlauf Teams aus der Schweiz, Russland und Norwegen

Erik Valnes (NOR), Johannes Hoesflot Klaebo (NOR) © Modica/NordicFocus

Mit der Schweiz, Russland und Norwegen haben inzwischen die ersten drei Nationen ihre Langlauf Teams für den kommenden Winter bekannt gegeben. Wir fassen euch das Wichtigste dazu zusammen…

Schweiz: Nur Fähndrich im Nationalteam

Schon Anfang April gaben die Schweizer als erstes Team die Kader für die kommende Saison bekannt. Nach den Rücktritten von Dario Cologna, Laurien van der Graaff, Jovian Hediger und Ueli Schnider erhielt erwartungsgemäß nur noch Nadine Fähndrich den Status einer Athletin der Nationalmannschaft. Der A-Kader besteht künftig aus vier Athletinnen von denen Nadja Kälin und Anja Weber dank ihrer Leistungen in der vergangenen Saison den Aufstieg aus dem B-Kader schafften. Bei den neun Herren gibt es wenig Veränderung, lediglich Cyril Fähndrich stieg in den A-Kader auf. Mehr Wechsel gibt es im Nachwuchsbereich sowie eine Änderung der Sportart: Lydia Hiernickel (bisher B-Kader Langlauf) wechselt zum Biathlon.
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Saisonrückblick mit Nadine Fähndrich

Podest beim Heimweltcup in Davos. Bittere Tränen nach einem starken Aufritt an Olympia. Nadine Fähndrich war in dieser Saison für die grossen Emotionen verantwortlich.??Im Video blickt sie mit einem einem prüfenden Blick auf die Saison 21/22 zurück?#swisscrosscountryteam

Posted by Swiss Cross-Country Team on Thursday, April 14, 2022

Russischer Nationalkader in fünf Trainingsgruppen

Ob russische Sportler im kommenden Winter im Langlauf Weltcup antreten dürfen, ist noch völlig offen. Dennoch hat der russische Skiverband nun in der letzten Woche seinen Nationalkader bekanntgegeben, der sich auf fünf Trainingsgruppen aufteilt. Wie schon bekannt konnte Markus Cramer als ausländischer Trainer zumindest vorerst nicht weiterbeschäftigt werden, so dass seine Athleten auf andere Gruppen aufgeteilt wurden. Zudem bildete sich aber auch unter dem ehemaligen Nationalkader-Athleten Petr Sedov, 31, dessen eigene Karriere durch viele gesundheitliche Probleme immer wieder ausgebremst wurde, ein neues Team mit vielen Junioren sowie seiner 27-jährigen Schwester Anastasia Kuleshova, die sich nach ihrer Babypause versucht, wieder an die Weltspitze zu kämpfen. 

Trainingsgruppe Yuri Borodavko und Artem Zhmurko
Alexander Bolshunov, Denis Spitsov, Alexander Terentiev, Artem Maltsev, Ivan Yakimushkin, Alexei Chervotkin, Nikita Denisov, Natalya Nepryaeva, Daria Nepryaeva, Yulia Stupak, Maria Istomina.

Trainingsgruppe Yegor Sorin und Alexei Chernousov
Sergey Ustyugov, Gleb Retivyh, Denis Filimonov, Sergey Ardashev, Veronika Stepanova, Tatiana Sorina, Elizaveta Bekisheva, Anastasia Rygalina, Ekaterina Smirnova, Anastasia Faleeva, Elizaveta Shalaboda.

Trainingsgruppe Oleg Perevozchikov und Danil Akimov
Ilya Semikov, Alexander Ivshin, Ilya Poroshkin, Ivan Gorbunov, Alexander Zabaluev, Anton Timashov, Yana Kirpichenko, Evgenia Krupitskaya, Lidia Gorbunova, Olga Zholudeva, Alesya Rushentseva.

Trainingsgruppe Andrey Nutrikhin
Khristina Matsokina, Anna Grukhvina, Alena Baranova, Kristina Kuskova, Ekaterina Meged, Diana Soboleva.

Trainingsgruppe Pyotr Sedov
Egor Mitroshin, Lev Novikov, Alexander Osipov, Pavel Solovyov, Ilya Tregubov, Sergey Sharov, Anastasia Kuleshova, Nikita Rodionov.

Norwegen: Tønseth im Team, Østberg nicht

Am Montag gaben die Norweger in einer Pressekonferenz die Teams für die kommenden Langlauf-Saison bekannt. Präsentiert wurde das Team in einem Osloer Kino – in Abwesenheit von Didrik Tønseth, der wegen einer akuten Corona-Infektion fehlte. Auch vom Team gab es für ihn positive Nachrichten: Nach zwei schwierigen Jahren mit vielen gesundheitlichen Problemen verdiente sich der 30-Jährige in der Olympiasaison wieder seinen Platz im Team. „Ich bin sehr froh, dass wir Didrik wieder im Team haben. Damit erhöht sich die Athletenzahl von sechs auf sieben“, sagte Distanz-Trainer Eirik Myhr Nossum. Bei den Sprintern ist Even Northug der Aufsteiger im Team, der nun ins Elite-Team rückt – wie seine Brüder in der Vergangenheit. „Es ist schön, dass es nun auch der dritte Northug in unser Team geschafft hat“, so Sprint-Trainer Aril Monsen. Johannes Høsflot Klæbo hat wie auch in den vergangenen Jahren bisher noch nicht seinen Vertrag mit dem Verband unterschrieben. Allerdings ist er diesmal zuversichtlich, dass es bald zu einer Einigung kommt. In keinem Kader ist Thoms Helland Larsen (24) vertreten – trotz Platz zwei im Sprint von Lillehammer und Teamsprint-Sieg n Dresden. 
Bei den Damen ist der Umbruch im Team nicht zu übersehen. Wie erfolgreich sie in Zukunft sein werden, ist sicher auch eine Frage des Trainers, der für einen besseren Teamspirit sorgen muss, nachdem es zuletzt nur noch Kritik an den Trainern gab. Die Damen hatten Martin Johnsrud Sundby als Trainerwunsch genannt, dieser Wunsch ist ihnen aber (bisher) nicht erfüllt worden. Aktuell ist der Trainerposten noch vakant. 23 Trainer waren für die Doppelspitze im Gespräch, aktuell sind noch sechs von ihnen in der engeren Wahl. Das Damen-Team besteht in der kommenden Saison aus elf Athletinnen. Therese Johaug, Maiken Caspersen Falla und Ingvild Flugstad Østberg hinterlassen mit insgesamt 31 gewonnenen Medaillen bei Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen eine riesige Lücke im Team, die andere nun füllen müssen. Johaug und Falla haben ihre Karriere beendet, Østberg ist möglicherweise bald dazu gezwungen: Die 31-Jährige hat immer noch kein grünes Licht für eine Rückkehr, ihren Platz im Team hat sie verloren. „Ihre gesundheitliche Situation ist immer noch so, dass sie nicht ins Nationalteam gehört. Wir hoffen, dass wir sie im nächsten Winter in Wettkämpfen sehen“, sagte Espen Bjervig.
Das Rekrutt-Team besteht aus vielen jungen Talenten, dennoch ist eine Athletin überraschend nicht dabei: Emma Kirkeberg Mørk. Die 19-Jährige gewann Bronze bei der Junioren-WM in Lygna, so dass der Anruf von Trainer Torstein Drivenes für sie völlig überraschend kam. „Er sagte, ich hätte genügend gute Resultate, aber sie haben dennoch keinen Platz für mich, aber ich wäre nicht breit genug aufgestellt als Skiläufer. Ich habe zwar Resultate im Klassischen und im Skaten, aber ich bin trotzdem nicht leistungsfähig genug“, sagte sie. Eine genaue Erklärung hat sie nicht bekommen. „Jedenfalls keine, die ich verstanden habe. Das irritiert mich, aber dennoch werde ich im Winter alles geben und es ihnen zeigen.“

Elite Sprint Herren (Trainer Arild Monsen)
Johannes Høsflot Klæbo, Pål Golberg, Erik Valnes, Sindre Bjørnestad Skar, Håvard Solås Taugbøl und Even Northug.

Elite Distanz Herren (Trainer Eirik Myhr Nossum)
Martin Løwstrøm Nyenget, Emil Iversen, Hans Christer Holund, Harald Østberg Amundsen, Simen Hegstad Krüger, Sjur Røthe und Didrik Tønseth.

Elite Damen (Trainerposten vakant)
Ane Appelkvist Stenseth, Mathilde Skjærdalen Myhrvold, Anna Svendsen, Anne Kjersti Kalvå, Heidi Weng, Helene Fossesholm, Tiril Udnes Weng, Lotta Udnes Weng, Julie Myhre, Marte Skaanes und Ragnhild Haga.

Rekrutt Team (Trainer Torstein Drivenes und Jacob Walther)
Hedda Østberg Amundsen, Margrethe Bergane, Karoline Simpson-Larsen, Kristin Austgulen Fosnæs, Maria Hartz Melling, Synne Arnesen.
Håvard Moseby, Andreas Fjorden Ree, Jon Rolf Skamo Hope, Iver Tildheim Andersen, Lars Agnar Hjelmeset, Martin Kirkeberg Mørk.