Kurznews über norwegische Sorgenkinder sowie Weltcup in Falun, Lahti und Val di Fiemme und den Positiv Test aus Ruka

Didrik Toenseth (NOR) © Modica/NordicFocus

Unsere heutigen Kurznews beschäftigen sich mit Didrik Tønseth, Martin Johnsrud Sundby Niklas Dyrhaug. Außerdem erhielt der Langlauf Weltcup in Falun ein weiteres Rennen und Lahti und Val di Fiemme gaben grünes Licht für die Austragung ihrer Weltcup im Langlauf und der Nordischen Kombination. Der russische Kombinierer Ernest Yahin räumte zudem mit Gerüchten auf betreffend seines positiven Corona Tests während des ersten Weltcups in Ruka, der zum Rückzug der Langlauf Teams aus Norwegen, Schweden und Finnland führte…

 

Letzte Chance für Tønseth, Sundby und Dyrhaug

Martin Johnsrud Sundby (NOR), Niklas Dyrhaug (NOR) © Modica/NordicFocus

Für manche Athleten in Norwegen wird die Luft langsam dünn: Dass ihr Verband den Weltcup über Wochen boykottiert, fällt dabei nicht mal ins Gewicht – sie wären ohnehin aufgrund schwacher Leistungen nicht nominiert worden. Damit gemeint sind erfahrene Weltcup Athleten wie Didrik Tønseth, Martin Johnsrud Sundby und Niklas Dyrhaug, die nun auf NorgesCup und die nationalen Meisterschaften im Januar hoffen. Wenn es dort nicht klappt, ist der WM-Zug abgefahren und damit vermutlich die gesamte Saison verloren. Tønseth hat bereits seit Anfang der Saison das Problem, dass er seine Leistungen nur einmal abrufen kann – der zweite Wettkampftag oder hartes Training in Folge wird regelmäßig zum Fiasko. Nun gab es unmittelbar vor den Feiertagen jedoch noch ein kleines Weihnachtsgeschenk: Am 22. Dezember absolvierte der 29-Jährige einen harten Laktattest, der ihn im schlimmsten Fall auch völlig hätte ins Aus schießen können. Aber der Laufband Test lief besser als befürchtet, so dass Tønseth nun wieder zuversichtlich in die Zukunft schaut. „Der Test hat gezeigt, dass der Körper das Training verträgt“, freute er sich. „Das wäre ein schreckliches Weihnachten gewesen, wenn es schlecht gelaufen wäre.“ Keine positiven Nachrichten gibt es dagegen von Martin Johnsrud Sundby – genauer gesagt gar keine Neuigkeiten seit drei Wochen. Das lässt befürchten, dass der 36-Jährige immer noch keine Lösung für seine mehr als ein Jahr andauernden Rückenschmerzen gefunden hat. Auch Niklas Dyrhaug steht mehr und mehr unter Druck: Er muss endlich Leistungen liefern – und zwar sehr gute! Für den kaderlosen 33-Jährigen ist es fast aussichtslos, wie Trainer Eirik Myhr Nossum der VG erklärte: „Niklas muss viel zeigen, um es noch zur WM zu schaffen. Er muss über die 30 Kilometer in Lygna (10. Januar) auf das Podium kommen, mindestens, um für den Weltcup in Falun nominiert zu werden. Dort muss er dann fast gewinnen, um noch zur WM zu kommen.“ Auch wenn die Herausforderung sehr groß ist, Dyrhaug ist bereit, sie anzunehmen. „Ich muss mich von einer anderen Seite zeigen als bisher in der Saison“, sagte er.

Zusätzlicher Wettkampf in Falun

Langlauf Weltcup in Falun (SWE) © Modica/NordicFocus

Kurz vor Weihnachten wurde bekannt, dass der Langlauf Weltcup in Falun ein zusätzliches Distanzrennen erhält. Damit stehen vom 29. bis 31. Januar nun ein Einzelstart im freien Stil auf dem Programm, sowie ein Klassik Massenstart und ein Klassiksprint. „Wir wurden von der FIS gefragt, ob wir uns vorstellen können, bei unserem Weltcup einen dritten Wettkampf auszutragen. Nach einigen Tagen mit Verhandlungen und Diskussionen, unter anderem mit unseren Partnern, haben wir das Angebot angenommen“, sagte Ulrika Back Eriksson, Geschäftsführerin der Svenska Skidspelen gegenüber der schwedischen Nachrichtenagentur TT. Der Wunsch der FIS war es nach vielen Kritiken über die Durchführung der Weltcup Saison, einen größeren schwedischen Block mit Falun und dem verschobenen Weltcup von Ulricehamn einzurichten mit insgesamt fünf Wettkämpfen an zwei Wochenenden. Dass Falun sich für eine weitere Nordische Ski WM 2027 bewerben will, soll laut Ulrika Back Eriksson aber keinen Ausschlag für die Zusage des zusätzlichen Weltcuprennens gespielt haben: „Es tut einfach den Svenska Skidspelen gut, einen weiteren Wettkampf auszurichten. Wir wollen ein Weltcup Veranstalter sein, auf den man sich verlassen kann.“

Grünes Licht für Val di Fiemme und Lahti

Aussicht von der Salpausselkä-Schanze auf Lahti (FIN) © NordicFocus

Inzwischen gab es von der FIS offiziell grünes Licht für den Weltcup in Lahti vom 22. bis 24. Januar, wo Langläufer, Nordische Kombinierer und Skispringer erneut aufeinandertreffen und auch die norwegischen Langläufer wieder in den Weltcup zurückkehren wollen, um für die WM in Form zu kommen. Natürlich werden die Lahti Ski Games unter großen Sicherheitsbedingungen stattfinden – und ohne zahlendes Publikum. Auch der nächste Weltcup der Nordischen Kombinierer, eine Woche vor Lahti vom 14. bis 17. Januar im italienischen Val die Fiemme, kann wie geplant stattfinden, nachdem wie üblich die Schneesituation, die Anzahl der teilnehmenden Nationen sowie die Covid19-Vorkehrungen gecheckt worden waren. Mit der wenige Tage zuvor dort endenden Tour de Ski hat das OK der Kombinierer noch einmal die Möglichkeit, alle organisatorischen Abläufe zu Corona Zeiten zu prüfen, um dann den perfekten Weltcup auszutragen.

Positiver Test in Ruka: Yahin räumt mit Gerüchten auf

Ernest Yahin (RUS) © Modica/NordicFocus

Ernest Yahin war der russische Kombinierer, der während des Weltcup Auftaktes in Ruka mit Langläufern, Skispringern und Kombinierern einen positiven Corona Test erhielt und wegen dem sich die skandinavischen Langläufer wochenlang aus dem Weltcup zurückzogen. Die Angst vor einer Corona Infektion war bei Norwegern, Schweden und Finnen groß wegen der „undichten“ Corona Blase während des Ruka Weltcups. Vor allem die Norweger kritisierten, dass Ernest Yahin sich angeblich zwei Tage lang trotz seiner Corona Infektion frei bewegen konnte, bis das positive PCR Testergebnis aus Helsinki vorlag – bei negativem Schnelltest in Ruka bei Anreise. Gegenüber dem Sport Express stellte der Russe nun aber klar, dass er das positive Ergebnis bereits am Donnerstag beim Umkleiden zum ersten Skisprung Training erhielt und nicht erst am Wochenende, als die anderen Teams davon erfuhren. „Mir wurde sofort die Akkreditierung entzogen, ich wurde ins Auto gesteckt und kam im Hotel in die Quarantäne“, sagte er. Gerüchte, er wäre zum Beispiel Johannes Høsflot Klæbo auf der Langlauf Strecke im Training mit nur einem Meter Abstand begegnet, stritt er ab. „Das ist absoluter Quatsch. So wie ich das verstanden habe, soll es darum gehen, dass ich am ersten Tag im Springerlager war, als ich den positiven Test bekam. Danach habe ich keine Langlaufstrecke und kein Stadion mehr betreten.“ Gerüchten zufolge soll Yahin auch während seiner Quarantäne noch im Stadion gesichtet worden sein, wobei es sich wegen der fehlenden Akkreditierung aber wohl um einen Irrtum handelt und von dem 29-Jährigen auch abgestritten wird. Während seiner Quarantäne wurde Ernest Yahin wieder negativ auf Corona getestet, so dass dass es sich bei dem Positivtest in Helsinki um einen falschpositiven Test gehandelt haben muss, durch den der Russe mitten aus dem Training gerissen wurde. „Zumindest lag das Hotel mitten im Wald, so konnte ich glücklicherweise etwas mit den Skiern rausgehen.“