Langlauf / Biathlon Kurznews: Klæbo zurück im Team, Meisterschaften in Finnland, Neues aus Russland und Babyglück bei Herrmann-Wick

Johannes Hoesflot Klaebo (NOR) © Authamayou/NordicFocus

Johannes Høsflot Klæbo wird in den nächsten zwei Jahren wieder Teil des norwegischen Nationalteams sein. In Finnland wurden erneut nationale Meister gesucht und in Russland ist die Saison ebenfalls beendet. Außerdem wurden Denise Herrmann-Wick und ihr Mann Thomas Wick erstmals Eltern. 

Klæbo ist zurück

Schon während der Saison ließ er es durchblicken und nun ist es offiziell: Johannes Høsflot Klæbo kehrt in die Nationalmannschaft zurück. Das gab er am Freitag auf einer Pressekonferenz bekannt. Die Vereinbarung gilt für zwei Jahre, also für die Heim-WM in Trondheim und auch die Olympischen Spiele 2026 in Mailand-Cortina. „Das war schon letztes Jahr das Ziel, aber dann gab es ein paar Umstände, die für Probleme sorgten. So bin ich sehr froh, dass wir schon so frühzeitig diese Vereinbarung treffen konnten“, sagte der 26-Jährige. Ein Grund, warum nun schon der Vertrag unterzeichnet werden konnte, ist auch die neue Langlauf Managerin Cathrine Instebø, die erst im letzten Winter ihren Posten übernahm. Die ehemalige Tennisspielerin übernahm am 01. März den Job von Espen Bjervig, der zum Jahresende sein Amt niedergelegt hatte. „Mir war von Anfang an klar, dass wir dieselbe Sprache sprechen und in dieselbe Richtung wollen. Das macht vieles leichter. Wenn die Kommunikation sofort gut ist, ist die Chance viel besser, ein Übereinkommen zu treffen, als wenn es keine Kommunikation gibt“, so Klæbo, der damit auch Instebøs Vorgänger Espen Bjervig kritisierte. „Wir hatten ein langes und gutes Gespräch bei der NM in Beitostølen und später habe ich Klæbo in seiner Hütte besucht. Wir haben uns gut unterhalten und konnten Vertrauen aufbauen“, sagte die 50-Jährige, die Klæbo schon flüchtig durch ihren früheren Job als Sponsoren Manager kannte. Zur neuen Vereinbarung gehört, dass Klæbo unabhängig vom Rest des Teams ins Höhentraining gehen darf. Außerdem gibt es keine Vorgaben, wie oft er mit dem Team trainieren muss. Die neue Vereinbarung dürfte Verband und Sponsoren beruhigen und wieder mehr Geld in die Kassen des klammen Verbandes spülen. Für Klæbos Teamkollegen bedeutet das aber, dass er einem Athleten den Platz im Nationalteam „wegnimmt“, auf den er im letzten Winter verzichtet hatte. Die Bekanntgabe der Nationalteams ist für Ende April angekündigt.

Niskanen und Lindholm finnische Meister

Im April wurden im finnischen Rovaniemi noch die nationalen Meister über 30 und 50 Kilometer im klassischen Stil gesucht. Das Rennen der Damen wurde in dichtem Schneetreiben von Kerttu Niskanen völlig dominiert und war wegen der langsamen Bedingungen acht Minuten langsamer als das Rennen zwei Jahre zuvor an selber Stelle. Schon bei den ersten Zwischenzeiten war klar, dass Kerttu Niskanen an diesem Tag niemand würde das Wasser reichen können. Silber ging mit zwei Minuten Rückstand an Johanna Matintalo. Jasmi Joensuu benötigte fast drei Minuten länger als Niskanen. Leer ging Krista Pärmäkoski aus, die als Vierte fünf Minuten hinter der Siegerin lag und erstmals seit über zehn Jahren keine Medaille über diese Distanz gewann. Man munkelt, es könnte das letzte Rennen in ihrer Karriere gewesen sein, eine Entscheidung ist aber noch nicht gefallen, so Pärmäkoski. Bei den Herren ging der Titel über die 50 Kilometer in Abwesenheit des rückengeplagten Iivo Niskanen an Remi Lindholm. Das Rennen blieb bis zum Schluss spannend, denn Lindholm lag zur Halbzeit noch eine Minute hinter Markus Vuorela und holte danach immer mehr auf. Im Ziel lag Lindholm 17 Sekunden vor Vuorela und Mirko Karppanen gewann mit nur 22 Sekunden Rückstand Bronze. Auch Ville Ahonen und Ristomatti Hakola lagen noch unter einer Minute Rückstand. Für den 25-jährigen Verneri Poikonen, den Lebensgefährten von Jasmin Kähärä, war es das letzte Rennen seiner Karriere, in dem er sich von allen feiern ließ und mit 28 Minuten Rückstand die Linie überquerte.

Neuigkeiten aus dem russischen Team

In Russland endete die nationale Saison in Kirovsk nahe der finnischen Grenze mit einem Etappenrennen und einem Wettkampf, das an den Final Climb erinnert. 580 Höhenmeter waren zu bewältigen und Alexander Bolshunov stöhnte nach seinem dritten Platz, 15 Sekunden hinter Nachwuchshoffnung Saveliy Korostelev und sechs hinter Alexey Chervotkin, dass der Anstieg genauso schlimm sei wie die Alpe Cermis. Bolshunov gewann aber souverän die Gesamtwertung des Russland Cups mit 729 Punkten vor Korostelev (592) und Sergey Ardashev (494), obwohl Bolshunov durch einen Bandscheibenvorfall im letzten Sommer in der Vorbereitung stark gehandicapt war. Bei den Damen setzte sich Veronika Stepanova nach ihrem zweiten Platz beim Final Climb mit klarem Rückstand auf Alina Pekletsova in der Gesamtwertung mit 669 zu 626 Punkten gegen Anastasia Kuleshova durch. Lidia Gorbunova wurde Dritte. Finanziell sind die Rennen innerhalb Russlands aber ein großer Verlust für die Athleten, so dass das zusätzlich zur fehlenden internationalen Konkurrenz ein wichtiger Grund für Motivationsprobleme ist. Laut Sport-Express blieben für den dominanten Bolshunov nur umgerechnet 60.000 Euro hängen, etwa ein Fünftel von dem, was Klæbo im letzten Jahr im Weltcup verdiente. Auch sieben weitere Weltcup-Athleten und elf Athletinnen verdienten mehr als Bolshunov – zum Beispiel war ein zehnter Platz im Weltcup wertvoller als ein Sieg im Russland Cup. Bolshunov stört das aber offenbar nicht: Er lobte die nationalen Wettkämpfe in Russland und kritisierte das Niveau im Weltcup. Weiterhin wurde bekannt, dass Alexander Terentev und seine Ehefrau Natalia Terenteva, geborene Nepryaeva, der Trainingsgruppe von Yuriy Borodavko den Rücken kehren. „Alexander und Natalia wechseln von meiner Gruppe zu der von Egor Sorin. Das ist ihre persönliche Entscheidung“, gab Borodavko bei MatchTV bekannt. Sorin wollte das noch nicht offiziell bestätigen, da die Trainingsgruppen erst in der zweiten April-Hälfte vom Verband bestätigt werden. Damit würde die Trainingsgruppe Sorin, in der auch seine Ehefrau Tatiana Sorina, Veronika Stepanova und Yulia Stupak trainieren, weiter verstärkt. Veronika Stepanova verlässt aus finanziellen Gründen ihr Regionalteam in Archangelsk, für das sie kürzlich bei den Meisterschaften noch den Staffeltitel geholt hatte. Ein Großsponsor kann die Region nicht länger unterstützen. Für welche Region sie in Zukunft startet, ist noch nicht bekannt. 

Herrmann-Wick ist Mutter

Seit Tagen fragten die Fans schon auf Social Media nach, wann die Wicks denn endlich zu dritt seien. Nun verkündete das Sportlerpaar die Ankunft des Nachwuchses: „Jonna, du bist der Höhepunkt von allem, worauf wir sehnsüchtig gewartet haben“, verkünden Denise Herrmann-Wick und ihr Ehemann Thomas Wick am Sonntag gemeinsam auf ihren Instagram-Accounts. Ihre Tochter erblickte am Dienstag, den 09. April, das Licht der Welt, Mutter und Kind sind wohlauf. Die Olympiasiegerin und Weltmeisterin beendete im März 2023 in Oslo ihre Leistungssportkarriere (wir berichteten) und wollte sich zusammen mit ihrem Ehemann, der 2020 seine Langlauf-Karriere beendete, mehr Zeit für Familie, Freunde und den Hausbau in ihrer Wahlheimat Ruhpolding nehmen. Wie aktuelle Instagram-Bilder zeigen, schreiten die Arbeiten gut voran und man ist inzwischen beim Innenausbau angekommen. Nun hat aber Tochter Jonna das Familienglück vorerst komplettiert.