Langlauf Kurznews: Neue Weltcup-Punkte, Stepanova und Klæbo trainieren allein

Johannes Hoesflot Klaebo (NOR) © Modica/NordicFocus

In dieser Kurznews berichten wir von der neuen Verteilung der Weltcup-Punkte im Langlauf. Außerdem gibt es Neuigkeiten von Veronika Stepanova und Johannes Høsflot Klæbo.

Podestplätze künftig weniger wert

Wie schon angekündigt, werden ab kommenden Winter die Weltcup-Punkte im Langlauf anders verteilt. Künftig gibt es Punkte bis Platz 50 und die Besten werden nicht mehr so stark für ihre Leistungen belohnt. Damit soll die Weltspitze näher zusammenrücken und der Kampf im Gesamtweltcup offener werden. Statt bisher jeweils 20 Punkte liegen zwischen Platz eins, zwei und drei bis hin zu Rang sechs nur noch jeweils fünf Punkte, so dass man nun für das Erreichen von Platz fünf so viele Punkte bekommt wie vorher für Platz zwei. Ab Platz sechs (75 Punkte) geht es mit drei Punkten Abstand hinunter bis Rang elf (60 Punkte). 50 Punkte gibt es nun für einen 16. Platz, 40 für Rang 21 und der 30. Platz bringt statt bisher einem Punkt noch 22 Punkte ein. Ab Rang 31 geht es mit einem Punkt Abstand hinunter bis Position 50. Nachzulesen gibt es die neue Punktevergabe im FIS-Regelbuch (Seite 15) So äußerte sich Ebba Andersson im Expressen zu den Änderungen: „Es sollte deutlich mehr Punkte für einen Sieg geben als für Platz zwei und drei. Weil ein Sieg so viel wichtiger ist. Das sollte viel mehr wert sein als vierte, fünfte und sechste Plätze.“ Ihrer Meinung nach wird es nun schwieriger für sie, den Gesamtweltcup zu gewinnen: „Das könnte einen anderen Effekt als eigentlich gewünscht haben. Viele Läufer könnten denken, dass es keinen Sinn macht, für den Gesamtweltcup zu kämpfen. Sie werden Rennen auslassen und sich auf einzelne Rennen konzentrieren.“ Auch der Gesamtsieg der Tour de Ski ist nicht mehr so wertvoll wie vorher – es gibt nur noch 300 statt 400 Weltcup-Punkte.

Stepanova allein in der Ramsau

Wie Sport24 berichtet, entschied sich Olympiasiegerin Veronika Stepanova, das Trainingslager in Arkhyz mit der Trainingsgruppe von Egor Sorin vorzeitig abzubrechen. Stattdessen trainiert die 21-Jährige allein in der Ramsau. Egor Sorin sagte dazu: „Veronika hatte den Wunsch, mehr in der Höhe zu trainieren und größere Umfänge. Darum entschieden wir uns, sie in die Ramsau zu schicken.“ Spannend war für die junge Russin, die im Gegensatz zu ihren Teamkollegen fließend Englisch spricht, das Aufeinandertreffen mit ausländischen Athleten. Wie würden die Kollegen auf sie, eine Putin-treue Russin, im Training in Österreich reagieren? „Ich habe in Westeuropa kein verändertes Verhalten mir gegenüber bemerkt. Immer noch fragen mich Langlauf-Fans nach Selfies. Wer mit mir sprechen möchte, tut das. Es gibt keine Ablehnung und keinen Versuch, politische Diskussionen zu beginnen“, so Stepanova. Niemand, mit dem sie sich treffen wollte, hat ihr den Wunsch abgeschlagen. Eines hat sich jedoch doch geändert: „Einige Athleten haben mich gebeten, ihren Namen nicht in meinen turbulenten sozialen Netzwerken zu erwähnen und keine gemeinsamen Fotos zu veröffentlichen. Sie haben scheinbar Angst vor Konsequenzen – aber wovor genau wissen sie wohl scheinbar selbst nicht. Oder sie wollen nicht darüber sprechen. Zu Hause in Russland wurde ich noch gewarnt, niemandem von Treffen mit Westeuropäern zu erzählen – aber nun scheint es genau anders herum zu sein.“ Alle anderen Russen bereiten sich in diesem Sommer in ihrem Heimatland vor. Trainer Yuriy Borodavko geht aber zu 90% davon aus, dass die russischen Athleten im kommenden Winter nicht international starten werden.

Klæbo plant Training ohne das Team

Mit seiner Unterschrift unter dem Vertrag mit dem Skiverband steht fest, dass Johannes Høsflot Klæbo auch weiter offiziell zum norwegischen Nationalteam gehören wird. Unterschrieben wird der Vertrag zwar erst nach Ende des aktuellen Sognefjell-Trainingslagers – aber Vater und Manager Haakon Klæbo bestätigte gegenüber Adressa die Einigung. Sein Sohn hat allerdings seine Sonderwünsche erfüllt bekommen – persönlicher Wachser und mehr Höhentraining. Darum gab der 25-Jährige nun bekannt, dass er im Herbst größtenteils allein trainieren wird und nicht an den gemeinsamen Trainingslagern teilnimmt. Stattdessen wird er die zeit in der Höhe verbringen. „Offensichtlich kollidieren da unsere Pläne. Ich weiß noch nicht genau, wann ich das erste Mal in die Höhe reise, aber ich werde an vielen Trainings mit dem Team nicht teilnehmen. Ich bin der Meinung, dass die Zeit in der Höhe wichtig für mich ist“, sagte er zur VG. Bis zum Winter sind sieben Trainingslager der Norweger geplant. Viele davon also ohne Klæbo, der zwei oder drei längere Aufenthalte in der Höhe plant – und vermutlich auch noch um Weihnachten herum oder vor der Nordischen Ski-WM in Planica. „Wenn es passt mit einem gemeinsamen Trainingslager im Herbst, würde es mich freuen. Aber ich kann nicht direkt aus der Höhe zum Trainingslager kommen und ich bezweifle, dass ich mir so viele Ruhetage danach leisten kann“, so Klæbo.