Langlauf Sprint Star Stina Nilsson wechselt zum Biathlon

Stina Nilsson (SWE) © Modica/NordicFocus

Stina Nilsson wandelt auf den Spuren von Magdalena Forsberg und wechselt ab sofort zum Biathlon. Schwedische Biathleten hießen sie via Social Media im Biathlon-Team willkommen und auch Denise Herrmann freut sich auf ein Wiedersehen mit der Schwedin.

Überraschende Nachricht aus Östersund

Stina Nilsson (SWE) © Modica/NordicFocus

Überraschend gab Stina Nilsson am Sonntag Abend bekannt, dass sie ab sofort zum Biathlon wechseln wird. Schon in den vergangenen Tagen sichtete das schwedische Fernsehen sie immer wieder im Kreise der Biathleten im Biathlon-Stadion in Östersund, aber die Schwedin meinte auf Nachfragen nur lapidar: „Ich unterhalte mich nur ein bisschen.“ Gegen Abend bestätigte die 26-Jährige aber auf Instagram, dass sie ab sofort zum Biathlon wechseln wird. „Natürlich ist mir klar, dass Sport in der derzeitigen Situation zur Nebensache wird. Aber vielleicht bringen euch ein paar verrückte und schöne News auf andere Gedanken?“, sagt sie in dem Video. Weiter erklärte sie: „Ich werde ab sofort zum Biathlon wechseln. Ich denke, es wird Spaß machen, aber es wird auch nicht leicht, es wird eine große Herausforderung.“ Anders Byström, Team Manager des Biathlon-Verbandes, freut sich über die Neuigkeiten: „Es ist spannend, dass eine der weltbesten Langläuferinnen auf eigene Faust zum Biathlon wechseln will. Stina hat schon ein bisschen mit uns trainiert, sie hat schon ein bisschen Schießen trainiert. Sie trainiert immer zusammen mit den Junioren und dem A-Team. Sie ist von Biathleten umgeben und sieht, wie der Hase läuft.“

Wechsel schon länger angedacht

Stina Nilsson (SWE) hatte bei dieser Tour de Ski wenig zu lachen, die sie nach der ersten Etappe schon beendete: Schon seit einer Woche hatte sie bereits wieder Schmerzen an ihrer Rippe, die sie sich im Sommer gebrochen hatte. © Modica/NordicFocus

Obwohl sich der SVT-Experte Mathias Fredriksson sich völlig überrascht von der Nachricht zeigte und zunächst an einen verfrühten April-Scherz glaubte, scheint Stina selbst diesen Schritt schon lange zu planen. „Ich hatte geplant, die nächsten Olympischen Spiele noch im Langlauf zu bestreiten und dann nach 2022 die Sportart zu wechseln. Wegen meiner Verletzung hatte ich aber viel Zeit zum Nachdenken und für erste Schießübungen und ich spüre, dass ich nicht länger warten will.“ Stina Nilsson hatte bereits im Spätsommer wegen eines Rippenbruchs eine Zwangspause einlegen müssen, die Tour de Ski musste sie nach der ersten Etappe ebenfalls wegen länger andauernden Schmerzen im Rippenbereich aufgeben: Die Diagnose Ermüdungsbruch bedeutete eine erneute Pause, Mitte Februar erklärte sie schließlich ihre Saison für beendet. „Ich habe Respekt vor der Biathlon-Herausforderung: Ich muss die Routine mit der Waffe auf dem Rücken lernen und die Waffe insgesamt kennenlernen und zum Beispiel wann und wie ich bei Wind rasten muss – das wird die größte Herausforderung, aber alles wird nicht leicht werden, aber ich freue mich darauf. Ich muss einfach „ein bisschen mehr“ daran arbeiten“, meinte sie.

„Langlauf und Biathlon Hand in Hand“

Stina Nilsson (SWE) © Modica/NordicFocus

Seit 2013 gehörte die 26-Jährige dem schwedischen Nationalteam im Langlauf an, wo sie vor allem im Sprint erfolgreich war, aber in den letzten Jahren auch langsam mehr zur Allrounderin wurde. Sie gewann als Langläuferin Olympisches Gold im Klassiksprint 2018, sowie jeweils zweimal Olympisches Silber und Bronze. Bei der Nordischen Ski-WM in Seefeld errang sie zweimal Gold in Teamsprint und mit der Staffel und gewann im Laufe der Jahre fünf Silbermedaillen. Außerdem feierte sie 23 Weltcupsiege. Im Langlauf soll es aber nicht das Ende für sie bedeuten: „Ich möchte dem Schwedischen Skiverband danken für diese wichtigen und schönen Jahre. Ich würde auch gerne in Zukunft noch Langlauf betreiben, ich werde nicht alle Brücken hinter mir abbrechen. Ich würde mich freuen, wenn Langlauf und Biathlon bei mir Hand in Hand gehen würden. Mein Ziel ist, in Zukunft zumindest noch eine so gute Langläuferin zu sein, um mein Gastspiel bei Schwedischen Meisterschaften zu geben als Teil der Staffel meines Vereins IFK Mora.“