Langlauf Weltcup Otepää: Letzter Formtest vor den Weltmeisterschaften

Otepää © NordicFocus/www.nordicfocus.com

Wenige Tage vor den Weltmeisterschaften im finnischen Lahti steht in Otepää ein letzter Formtest an. Auf dem Programm steht ein Freistilsprint und ein klassisches Einzelstartrennen.

Weltcup zu Gast in der Klassikhochburg

Zum 13. Mal ist Otepää Gastgeber im Rahmen des Skilanglauf Weltcups. Im Süden Estlands liegt der kleine Ort mit 4.000 Einwohnern, eingebettet zwischen den Hügeln des Höhenzuges Hanja und großen Seen und wird oft die „Winterhauptstadt Estlands“ genannt. Als Veranstaltungsort für den Langlauf-Weltcup trat Otepää, was übrigens „Bärenkopf“ heißt, 1999 erstmals in Erscheinung und ist seither immer wieder Ausrichter von Weltcuprennen – allerdings nicht regelmäßig: Zuletzt 2012 und 2015. Mit der Ausrichtung der Wettkämpfe in Estland wird auch den Erfolgen der estnischen Weltklasselangläufer Rechnung getragen. Vor allem durch die Siege von Andrus Veerpalu und Šmigun wurde der Langlauf in Estland noch populärer, als er es vorher schon war. Diese sind nun allerdings schon ein paar Jahre her.

Strecken frühzeitig präpariert – Naturschnee Mangelware

Auch wenn Otepää eigentlich ein Ort des klassischen Skilanglaufs ist, wird diesmal im freien Stil gesprintet. Tags darauf kommt aber doch noch die klassische Technik über zehn beziehungsweise 15 Kilometer zum Einsatz. Die Sprintrennen finden in diesen Jahr auf einem neuen Kurs statt, der bei den Damen 1,3 Kilometer lang ist und bei den Herren 1,6 Kilometer. Die Strecke ist herausfordernd und bringt die vielseitige Landschaft Otepääs perfekt zur Geltung. Zwei Anstiege gilt es im Sprint zu bewältigen, in der fünf Kilometer langen Runde für das Distanzrennen geht es wie schon aus den letzten Jahren bekannt immer bergauf und bergab. Die Weltcup-Strecken im Tehvandi Stadion in Otepää waren schon einen Monat vor den Wettkämpfen fertig präpariert. Die Sprintkurse wurden mit 30 Zentimeter komprimiertem Schnee belegt. Grundlage der gesamten Strecke ist Kunstschnee. Acht Schneekanonen haben insgesamt 3000 Stunden gearbeitet, um genügend Schnee zu produzieren. Naturschnee ist allerdings Mangelware. Im Ort selbst liegen noch wenige Reste, in der Nacht zum Freitag setzte zunächst etwas Schneeregen ein, der dann aber schnell in Regen überging. Während der Sprints soll es einen Sonne-Wolken-Mix geben, am Sonntag soll Dauerregen die Distanzrennen begleiten. Außerdem ist kräftiger Wind vorhergesagt. 

Letzte Chance für Jonas Dobler

Nach Trainings in Oberstdorf, auf der Seiser Alm und in Toblach in den letzten Wochen will das deutsche Langlauf-Team vor den Weltmeisterschaften noch einmal gute Form beweisen. Neben den fixen WM-Startern geht es aber für Jonas Dobler noch einmal um alles: Der Traunsteiner war in diesem Winter oft krank und steht noch ohne Norm da. Nun geht es um Alles oder Nichts – er muss sich empfehlen und zeigen, dass er in Lahti gute Leistungen abrufen könnte. Die Chance zur Nachnominierung besteht noch bis zum 20. Februar.

Live auf Eurosport 1 und 2

Die Rennen in Estland sind ein wichtiger Test wenige Tage vor dem Beginn der Weltmeisterschaften, den die WM-Starter auch gerne nutzen.  Nicht mehr zu den WM-Startern der Schweiz gehört leider Roman Schaad, der seine Saison mit einem Bandscheibenvorfall beenden muss. Näheres über die Ausfalldauer und Therapie ist noch nicht bekannt. Live übertragen werden die Rennen aus Estland auf den Eurosport-Kanälen: Euro1 zeigt die Sprints komplett live, Euro2 die Distanzrennen. Die ARD plant einen verspäteten Einstieg in den Sprint (etwa ab Halbfinale) und fasst die Distanzrennen in rund 20 Minuten zusammen. Zum Eurosport Player geht es hier entlang: Eurosport Player

https://www.instagram.com/p/BQk1shOhV6W/

Das Programm in Otepää

Samstag, 18. Februar 2017:
11:00 Uhr: Viertelfinals Sprint FT
Sonntag, 19. Februar 2017:
10:30 Uhr: 10km Damen KT
12:15 Uhr: 15km Herren KT