Langlauf Weltcup PyeongChang: Petr Sedov holt ersten Weltcuperfolg

Daniel Stock (NOR), Petr Sedov (RUS), Mathias Rundgreen (NOR), (l-r) © Thibaut/NordicFocus

Petr Sedov konnte sich im Skiathlon über 2×15 Kilometer seinen ersten Weltcupsieg überhaupt sichern. Der Russe ließ den Norweger Daniel Stock und den Russen Konstantin Glavatskikh hinter sich.

Sedov lässt Stock stehen

Petr Sedov (RUS), Daniel Stock (NOR) (l-r) © Thibaut/NordicFocus

Nach dem Sieg von Justyna Kowalczyk vorher ist auch Petr Sedov ein Athlet, der viel durchmachen musste in den letzten Jahren. Nachdem er als großes Talent in Jugend und Juniorenjahren groß abgeräumt hatte, wurden Herzprobleme diagnostiziert, die ihn lange Jahre zurückwarfen. Heute zeigte er sich während des gesamten Rennens immer wieder vorn und zog schon vor dem Skiwechsel das Tempo an. Zum Zeitpunkt des Skiwechsels waren noch elf Mann zusammen, aber bald danach erhöhte der Russe das Tempo und setzte sich gemeinsam mit Daniel Stock von den anderen ab. Der Norweger hielt sich aber ständig nur an den Skienden des Russen auf und musste 3,5 Kilometer vor dem Ziel vor der Abfahrt, in der er auf die Oberschenkel griff, abreißen lassen. Nun konnte niemand mehr den ersten Weltcupsieg des Russen verhindern, dem aber offenbar bewusst war, dass der Sieg in diesem Starterfeld nicht viel wert war, so dass er kaum jubelte im Ziel. Rang zwei ging an Daniel Stock mit 22 Sekunden Rückstand, was aber sein erstes Weltcuppodium bedeutete. Ebenfalls erstmals auf dem Treppchen stand auch sein Teamkollege Mathias Rundgreen, der nach Fotofinish vor Konstantin Glavatskikh gewertet wurde. Der Russe hatte alleine viel Arbeit geleistet, um die Verfolgergruppe wieder heranzubringen, nachdem sich Rundgreen und dessen Teamkollege Martin Løwstrøm Nyenget zwischen Kilometer 19 und 27 abgesetzt hatten im Kampf um Platz drei. Gustav Eriksson belegte den fünften Platz vor Keishin Yoshida, der letzte Woche noch Seite an Seite mit Petter Northug um die letzten Weltcuppunkte im Massenstart gekämpft hatte. Rang sieben ging an den Russen Alexander Utkin gefolgt von Noah Hoffman, der in der ersten Rennhälfte die meisten Bonuspunkte bei den Zwischensprints ergatterte. Scott Patterson zeigte wie seine Zwillingsschwester Caitlin, die Vierte geworden war, sehr gute Form wie schon während der US Super Tour und konnte sich über Platz neun freuen noch vor Martin Løwstrøm Nyenget.

Wick und Kühne Top15, Mättig muss aufgeben

Keishin Yoshida (JPN), Valentin Maettig (GER), Thomas Wick (GER), (l-r) © Thibaut/NordicFocus

Das deutsche Trio machte ein gutes Rennen mit allen Läufern unter den besten 15, bis Valentin Mättig drei Kilometer vor dem Ziel von den Ergebnislisten verschwand und das Rennen leider aufgeben musste, nachdem er gestern schon in der Sprintqualifikation hängenblieb. Bis dahin hatte er sich sehr gut geschlagen und eine kleine Lücke zum Skiwechsel schnell zugelaufen. Im Skaten war er dann stärker als sein Teamkollege Thomas Wick, von dem er sich nach 25 gelaufenen Kilometern kurzzeitig absetzen konnte. Wie der sportliche Leiter Andreas Schlütter nach dem Rennen gegenüber xc-ski.de erklärte, hatte Valentin Mättig plötzlich Krämpfe bekommen und Schwierigkeiten, die Arme anzuheben, so dass er aufgeben musste. Valentin Mättig habe sich sehr gut gefühlt und hätte um Platz vier mitlaufen können, so Schlütter weiter. Thomas Wick erreichte als Elfter das Ziel, Andy Kühne wurde 13. „Wir haben uns ganz gut in Szene gesetzt. Gestern mit Top10 Ergebnissen im Sprint, heute mit Top8 von der Elisabeth Schicho bei den Frauen. Thommy ist leider an den Top10 knapp gescheitert mit Platz elf. Aber im Großen und Ganzen hatten wir die Top10 ausgegeben als Ziel und daran haben wir uns gehalten. Damit kann man zufrieden sein“, sagte Andreas Schlütter nach dem Wettkampf der Herren. Zu Beginn der zweiten 7,5 Kilometer-Runde im Klassischen kamen Andy Kühne und Valentin Mättig zu Fall, als es vorne zu Stehversuchen kam. Valentin war neben der Spur unterwegs und wollte sich zwischen den Teamkollegen einreihen, wo aber kein Platz war. Dadurch brachte er auch den hinter ihm laufenden Andy Kühne zu Fall und kassierte eine gelbe Karte wegen Behinderung. Andy Kühne benötigte einige Zeit, um wieder seinen Rhythmus zu finden. Aber er konnte zunächst den Anschluss halten, bis er einige Kilometer später kurz vor dem Wechsel zusammen mit Erwan Käser zurückfiel. Mit dem Schweizer blieb er lange zusammen, bis Käser sich zur Hälfte der Skatingstrecke weit nach hinten verabschiedete. Er belegte schließlich den 21. Rang nur knapp vor dem ganz früh zurückgefallenen Gianluca Cologna. Besser machte es ihr Teamkollege Livio Bieler, der am Ende knapp hinter Andy Kühne als 14. in die Wertung kam. Im Ziel waren allerdings nur 31 Sportler, darunter auch der sehgeschädigte Paralympics-Athlet Brian Mc Keever, der noch zwei Minuten schneller war als der Letztplatzierte Callum Watson aus Australien.

 

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