Langlauf Weltcup: Ribom und Klæbo triumphieren im Klassiksprint von Östersund

Kristine Stavaas Skistad (NOR), Emma Ribom (SWE), Linn Svahn (SWE), (l-r) © Modica/NordicFocus

Emma Ribom triumphierte auch in Östersund im zweiten Klassiksprint des Langlauf Weltcups. Kristine Stavås Skistad wurde Zweite vor Linn Svahn. Groß war der Jubel bei Emma Ribom, als auch noch ihr Lebensgefährte JC Schoonmaker aufs Podium lief. Der Sieg ging an einen wiedererstarkten Johannes Høsflot Klæbo vor Erik Valnes. Für das coronageschwächte DSV-Team endete der Sprint im Viertelfinale.

Zweiter Sieg im zweiten Klassiksprint

Emma Ribom (SWE) © Modica/NordicFocus

Emma Ribom zeigte auch im Klassiksprint von Östersund bei leichtem Schneefall und -3°C, dass man sie diese Saison auf der Rechnung haben sollte. Zwar fehlte diesmal wie bei Riboms Premierensiegen vor einem Jahr Teamkollegin Jonna Sundling, aber Kristine Stavås Skistad, die zweite Seriensiegerin der letzten Saison, hatte die Schwedin erneut fest im Griff. Im Finale der Damen waren insgesamt drei Schwedinnen vertreten, dazu zwei Amerikanerinnen und die Norwegerin, aber das Tempo wurde von Anfang an von Emma Ribom bestimmt. Nach dem ersten Anstieg bildete sich eine Lücke hinter ihr und Linn Svahn, die Jessie Diggins aber am Fuße des Arctura, des 55 Meter hohen Wasserturms neben dem Stadion, schließen konnte. Obwohl Rosie Brennan durch einen schwedischen Betreuer, der beim Anfeuern in ihre Spur geriet, behindert wurde, war sie nach der Haarnadelkurve vor dem Stadion schon Dritte, während Diggins die Kräfte verließen. Nachdem Brennan noch versuchte, Svahn anzugreifen, wendete sich im Stadion das Blatt: Skistad mobilisierte noch einmal alle Kräfte und stürmte von vier auf zwei hinter Siegerin Emma Ribom. „Das ist großartig, gerade auch vor diesen Zuschauern“, freute sich Ribom über ihren zweiten Saisonsieg. „Ich hatte gute Ski und habe mich auch gut gefühlt.“ Sie feierte damit den ersten schwedischen Heimsieg seit Charlotte Kalla 2015. Linn Svahn belegte den dritten Podestplatz vor Rosie Brennan und Jessie Diggins. Moa Lundgren erreichte abgeschlagen als Sechste das Ziel.

Schwedischer Langlauf Chef wird bestraft

Rosie Brennan (USA) © Modica/NordicFocus

Der schwedische Betreuer, der Rosie Brennan behinderte, so dass sie seinen Arm wegschlagen musste, war ausgerechnet der Chef der schwedischen Langläufer, berichtet der Expressen. Lars Öberg entschuldigte sich später für den Vorfall beim amerikanischen Team. An der Strecke musste sich Öberg des norwegischen Cheftrainers Eirik Myhr Nossum erwehren, der ihn wütend zurechtwies. „Ich war richtig sauer, dass er die Chancen der Läuferinnen mit seinen Verhalten zerstört. Es ist egal, ob es um meine Athleten geht oder um eine andere Nation. Aber sie haben alle acht Monate für die Saison trainiert. Ich habe ihn zurecht gewiesen, er hat sich entschuldigt. Man kann Emotionen zeigen, aber man muss sich immer unter Kontrolle haben“, so Nossum. Auch Rosie Brennan selbst fordert eine Bestrafung: „Ich hoffe, er wird eine Strafe bekommen, denn so sollte ein Rennen nicht entschieden werden. Sie sollten die Coaches besser im Auge behalten, denn das ist mir nicht das erste Mal passiert.“ Nach Rennende musste Lars Öberg vor der Jury erscheinen und er erhielt eine Strafe von 6000 Schwedischen Kronen beziehungsweise 500 Schweizer Franken, was beides etwa 530 Euro entspricht. „Das war unglaublich rücksichtslos von mir. Ich bin zu nah an die Strecke gekommen. Das ist sehr schade, aber ich kann es nicht rückgängig machen. Ich muss dafür die Verantwortung übernehmen und habe mich entschuldigt. Es war einfach keine Absicht.“

Klæbo zurück in alter Stärke

James Clinton Schoonmaker (USA), Johannes Hoesflot Klaebo (NOR), Erik Valnes (NOR), (l-r) © Modica/NordicFocus

Johannes Høsflot Klæbo ist wieder da! Nach einer Stippvisite im Norges Cup in der letzten Woche meldete sich der Norweger in alter Form zurück im Weltcup. Schon den Prolog dominierte er mit 3,5 Sekunden Vorsprung und auch im Finale mit insgesamt vier Norwegern und zwei Amerikanern konnte ihm die Konkurrenz nicht dauerhaft Paroli bieten. Zunächst zog der Norweger selbst das Tempo an, dann ging James Clinton Schonmaker sogar vorbei. Gemeinsam konnten sich beide absetzen, aber JC Schoonmaker konnte das Tempo nicht ganz durchhalten. Während Johannes Høsflot Klæbo seinen ersten Saisonsieg entgegenlief, nachdem er sich vor der engen Kurve mit einer weiteren Tempoverschärfung abgesetzt hatte, wurde der Amerikaner in der letzten Kurve vor dem Stadion von Erik Valnes überholt. Im Ziel konnte Klæbo ungefährdet über seinen 41. Sieg jubeln, Zweiter wurde sein Teamkollege Valnes vor dem Amerikaner, der zum Jubeln über sein erstes Podium zu müde war. Vom großen Norweger erntete er aber direkt ein Lob: „That was fun“, sagte er. Schoonmaker scheint durch seine Beziehung mit Emma Ribom und das gemeinsame Training im Sommer sportlich profitiert zu haben und er wurde im Ziel sofort von seiner Freundin beglückwünscht. Im Interview sagte Klæbo: „Das Finale hat richtig Spaß gemacht. Die Geschwindigkeit im ersten Anstieg war richtig hoch, wir haben uns etwas abgesetzt. Ich habe mich dann bemüht, das Tempo auch in der zweiten Rennhälfte hochzuhalten. Es war ein tolles Finale“, so Klæbo, der weiter erzählt: „Ich war ein bisschen nervös, weil es eine schwierige Strecke ist mit vielen Kurven und Abfahrten. Da kann es schon mal schwierig werden, aber ich hatte sehr gute Ski. Die Form wird nun besser. Man könnte sagen: Ich bin zurück. Ich werde das Gefühl nun genießen und hoffe, dass es morgen so weitergeht.“ Schoonmakers Teamkollege Ben Ogden komplettierte das tolle amerikanische Mannschaftsergebnis, über das auch das Team an der Strecke sowie Diggins und Brennan im Ziel lautstark jubelten, als starker Vierter vor Håvard Solås Taugbøl und Even Northug. Marcus Grate musste sein Viertelfinale zu Beginn des ersten Anstieg mit einer schmerzhaften Muskelverletzung im Oberschenkel aufgeben.

Rydzek und Krehl chancenlos

Sofie Krehl (GER) © Modica/NordicFocus

Für Coletta Rydzek und Sofie Krehl, die einzigen DSV-Starterinnen, die den Prolog überstanden, endeten die Finals früher als erhofft. Rydzek konnte im ersten Viertelfinale schon im ersten langen Anstieg das Tempo der Gruppe nicht mitgehen, während Krehl mit der Gruppe mithielt und noch Chancen auf das Weiterkommen hatte. In der auch aus dem Biathlon bekannten Haarnadelkurve vor Erreichen des Stadions war die Allgäuerin innen, wo ihr dann der Platz ausging. Wie schon zuvor in der Abfahrt berührten sich erneut ihre Ski mit denen von Maria Hartz Melling, so dass beide zu Fall kamen. Am Ende bedeutete das Rang 25 für Krehl und Rang 30 für Rydzek.

Drei Schweizer und ein Österreicher im Viertelfinale

Valerio Grond (SUI) © Modica/NordicFocus

Für das Schweizer gab es heute in Abwesenheit von Nadine Fähndrich ebenfalls nichts zu holen. Desirée Steiner und Lea Fischer kamen immerhin ins Viertelfinale, dort war dann aber Endstation. Steiner verpasste das Halbfinale aber nur ganz knapp als Dritte ihres Laufes und wurde nach Platz 27 in der Qualifikation am Ende 16. Lea Fischer kam als 23. in die Wertung. Bei den Herren schieden sowohl Valerio Grond als auch der Österreicher Benjamin Moser aus. Beim Schweizer war ein Stockbruch der Grund, dass er den Anschluss verlor, was Rang 26 vor dem Österreicher bedeutete.

Das geschah im Prolog

Lisa Lohmann (GER) © Proserpio/NordicFocus

Während im DSV-Team Covid umgeht und Katharina Hennig, Laura Gimmler und Albert Kuchler am Donnerstag infiziert abreisten, musste Nadine Fähndrich wegen eines Magen-Darm-Infekts auf einen Start verzichten. Für zwei weitere DSV-Starterinnen war im Prolog Schluss: Lisa Lohmann wurde 32. und Ersatzstarterin Katherine Sauerbrey, die in Östersund eigentlich nur trainieren sollte, schied als 35. ebenso knapp aus. Helen Hoffmann wurde 42. hinter der Österreicherin Teresa Stadlober in ihrem 200. Weltcuprennen und der Schweizerin Anja Weber, die wie ihre Teamkollegin Alina Meier (37.) vorzeitig ausschied. Bei den Herren schieden mit Federico Pellegrino, Michal Novak, Richard Jouve und Qiang Wang vier namhafte Athleten auf den Plätzen 31 bis 34 aus. DSV-Sprinter Anian Sossau und Jan Stölben waren mit zwölf Sekunden Rückstand auf den Rängen 42 und 45 etwa zweieinhalb Sekunden zu langsam fürs Weiterkommen. Auch die Schweizer Janik Riebli, Roman Schaad, Cyril Fähndrich und Erwan Käser mussten als 47., 51., 56. und 61. früh zusammenpacken.

Kasachen zu spät

Wieder gibt es Fluor-Opfer in den kleinen Langlauf Nationen. Nachdem in Ruka der Ukrainer Oleh Mishchenko mit Spuren von Fluor auf dem Ski erwischt wurde, weil das Team aus Kostengründen gezwungen ist, Ausrüstung aus dem Vorjahr zu benutzen, konnte diesmal das gesamte kasachische Team nicht antreten. Die ersten beiden Athleten, Svyatoslav Matassov mit der Nummer 57 und Startnummer 60, Konstantin Bortsov, brachten ihre Ski mehr als fünf Minuten zu spät zur Fluorkontrolle und wurden somit nicht zum Start zugelassen. Wären sie weniger als fünf Minuten verspätet gewesen, hätten sie starten dürfen, aber eine Strafe zahlen müssen. Die anderen beiden Kasachen, Denis Volotka und Olzhas Klimin mit Nummer 70 und 72 lieferten ihre Ski gar nicht erst zur Kontrolle ab und gingen nicht an den Start.

=> Ergebnis Sprint KT Damen
=> Ergebnis Sprint KT Herren

 

 

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