Langlauf Weltcup Rückblick: Das war die Saison 2020/21

Jessie Diggins (USA) © Modica/NordicFocus

Eine sehr spezielle Saison im Langlauf Weltcup ist nun beendet: Eine Saison, in der sich jede Person im Weltcup Tross regelmäßig Corona Tests unterziehen musste, in der es mehrere falschpositive Tests gab, aber nur wenige tatsächliche Infektionen während des Winters mit Ausnahme eines Clusters im französischen Team. Wir blicken zurück auf den Langlauf Weltcup 2020/2021…

Relativ wenige Absagen trotz Corona

Schon das Ende des letzten Weltcup Winters wurde von der beginnenden Corona Pandemie bestimmt und auch die 2020/21 Saison wurde erwartungsgemäß stark beeinflusst. Über die Herausforderungen dieser ungewöhnlichen Saison sagte Federico Pellegrino: „Sonst hatten wir immer einen Plan, wie die Zeit von Juni bis April mit Training und Wettkampf ablaufen wird, nun musste man immer damit rechnen, dass sich von einem Tag auf den anderen alles wieder ändert. Sonst haben wir die Zeit zwischen den Weltcups immer genutzt, um zu Hause wieder runterzukommen und 2-3 Tage mit der Familie zu verbringen. Das war diese Saison gar nicht möglich. Ich habe mich Ende September von meiner Familie verabschiedet und sie seitdem nicht mehr gesehen. Das war das Schlimmste an meinem Job in dieser Saison.“ Es konnte mehr Wettkämpfe stattfinden als im Herbst befürchtet und dass obwohl die FIS am ursprünglichen Wettkampfkalender festhielt – statt wie die IBU Blöcke zu bilden mit zwei Biathlon Weltcups an einem Ort, um Reisen zu minimieren. Dieser Taktik fielen sämtliche Weltcups in Norwegen zum Opfer: Lillehammer im Dezember, eine mögliche Neuansetzung im Februar oder März sowie der Weltcup am Osloer Holmenkollen. Grund waren die scharfen Einreise- und Quarantäne Bestimmungen in Norwegen, die aber bei anderer Planung der FIS im Nachhinein auch einen kompletten Weltcup Block in Norwegen nahezu unmöglich gemacht hätten. Außerdem musste der Weltcup in Nove Mesto unmittelbar vor der WM kurzfristig ausfallen, weil Deutschland wegen der Häufung der Mutanten in dem Nachbarland eine zehntägige Einreise Quarantäne verhängte und somit alle NMNM Starter mindestens die Hälfte der WM verpasst hätten. Schon lange stand fest, dass die Generalprobe auf den olympischen Strecken in Peking zum Saisonende nicht würde stattfinden können. Nach einem falschpositiven Test im Lager der Nordischen Kombinierer beim gemeinsamen Weltcup Auftakt in Ruka ging in Norwegen die Corona Angst um. Wie auch die Teams aus Schweden und Finnland verzichtete man auf die nächsten Weltcups, Norwegen sogar noch auf die Tour de Ski. Ob es sich dabei wirklich wie kommuniziert um eine Vorsichtsmaßnahme des Verbandes handelte (obwohl viele Athleten zu den Auslands Weltcups reisen wollten) oder ob man sich in Ruhe ohne Reise- und Corona Stress auf die Nordische Ski WM vorbereiten wollte – vermutlich spielt beides eine Rolle.

Bolshunov ungefährdeter Sieger zweier Kristallkugeln

In Abwesenheit der Norweger, vor allem durch die fehlenden Punkte bei der Tour de Ski, war der Gesamtweltcup eine ganz klare Angelegenheit für Alexander Bolshunov. Allerdings war er nahezu über die gesamte Saison so stark, dass er sich möglicherweise auch gegen einen anwesenden Klæbo durchgesetzt und den Gesamtweltcup zum zweiten Mal in Folge gewonnen hätte. Seine Konkurrenz im Distanz- und Gesamt Weltcup kam durch die russische Dominanz bei der Tour de Ski in erster Linie aus eigenen Landen mit einem Ivan Yakimushkin, der trotz fehlender Norweger eine Leistungssteigerung zum Vorjahr sieht. „Es war eine erfolgreiche Saison, weil ich in den letzten Jahren keine Goldmedaille bei Großereignissen gewonnen habe. Das Ziel für nächste Saison ist Gold bei den Olympischen Spielen. Der Gesamtweltcup… warum nicht? Aber Tour de Ski und Gesamtweltcup stehen in der nächsten Saison an zweiter Stelle“, erzählte Bolshunov, der zugab, seines norwegischen Kontrahenten vermisst zu haben. Mit seinem vierten Platz beim Saison Finale im Engadin konnte sich Johannes Høsflot Klæbo aber immerhin noch Platz drei im Gesamtweltcup sichern  – sein erklärtes Ziel nach dieser ungewöhnlichen Saison. Im Distanz Weltcup gelang es Engadin Sieger Simen Hegstad Krüger noch auf das Podium vorzurücken. 

Hört ihr, was Bolshunov mit Hilfe eines Dolmetschers am Rande des Engadin Weltcups zu seiner Saison sagt: 

Diggins erste Amerikanerin mit Gesamtweltcup Sieg

Bei den Damen war die Lage sehr ähnlich wie bei den Herren: Jessie Diggins konnte von der Abwesenheit der Norwegerinnen profitieren und sich so zwei Kristallkugeln sichern, die sie sonst nie gewonnen hatte. Dennoch trug sie sich mit diesem Erfolg in die Geschichtsbücher ein – Kikkan Randall gewann zwar mehrfach die kleine Kristallkugel, den Gesamtweltcup gewann aber bisher noch nie eine Amerikanerin. „Das ist ein Erfolg des Teams. Es wurde hinter den Kulissen viel gearbeitet und so einen Triumph kann man nicht alleine erreichen. Es ist toll, die erste Amerikanerin zu sein, die das geschafft hat, nachdem Kikkan schon den Sprintweltcup gewann. Aber ich muss das Lob an das Team zurückgeben, wir sind sehr stolz als Team, aber natürlich auch ich selbst“, meinte Diggins. Ihre Form fand die fröhliche 29-Jährige pünktlich zur Tour de Ski, die sie sich ebenfalls als erstes US Girl sicherte. Danach lief sie zwar in jedem Weltcup unter die besten Zehn, Siege blieben jedoch aus – mit Ausnahme ihres knappen Triumphes über Therese Johaug in Falun, wo die Norwegerin aber einem Sturz ausweichen musste. Außer der Schwächeperiode in Falun war die Norwegerin aber immer zur Stelle, wenn es ein Rennen zu gewinnen gab – dennoch reichte es wegen der langen Abwesenheit und des ausgeglicheneren Damenfeldes verglichen mit den Herren nur zu Platz neun im Gesamtweltcup. Rang zwei und drei im Kampf um die große Kugel sicherten sich Yulia Stupak und Ebba Andersson, etwa 250 und 330 Punkte hinter Diggins. Diese drei Damen machten auch den Distanz Weltcup unter sich aus, in dem es jedoch deutlich enger war. Mit einem Sieg im Engadin hätte die Schwedin der Amerikanerin die Trophäe noch entreißen können, so trennten beide 13 Punkte. Stupak schob sich noch bis auf 34 Punkte heran. Im ersten Saisondrittel sah es jedoch so aus, als würde auch Diggins‘ größte Konkurrenz aus dem eigenen Team kommen. Rosie Brennan feierte nach vielen gesundheitlichen Problemen in ihrer Karriere völlig überraschend in Davos ihre ersten beiden Weltcupsiege und streifte das gelbe Trikot über, verlor dann aber ihre Topform im Laufe der Tour de Ski. „Wir haben als Team die beste Saison aller Zeiten abgeliefert und ich denke, die Ursache ist die gute Chemie im Team, die man einfach haben muss, wenn man vier Monate im Jahr zusammen in Europa unterwegs ist – ohne Family & Friends“, meinte Diggins. 

Hier findet ihr das FIS Interview mit der überglücklichen Gesamtweltcup Siegerin: 

Pellegrino bester Sprinter mit drei Siegen

Die Sprinter kamen nach der WM nicht mehr zum Zug, dennoch waren beide Gewinner der Sprintkugeln im Engadin am Start und holten sich ihre Trophäen ab. Für Federico Pellegrino steht dieses Jahr ein ungewöhnlich guter vierter Platz im Gesamtweltcup zu Buche, der dadurch zu Stande kommt, dass es wenig Abwechslung auf dem obersten Podest gab und außer Bolshunov niemand seiner Verfolger konstante Leistungen zeigte oder mangels Anwesenheit zeigen konnte. Der 30-Jährige sicherte sich aber mit den Siegen bei allen drei Freistil Sprints bis einschließlich zum Tour Auftakt so viele Punkte, dass er die geringere Ausbeute in seiner schwächeren Disziplin, dem Klassiksprint, verschmerzen konnte. Mit 70 Punkten Vorsprung setzte er sich im Sprintweltcup gegen Gleb Retivykh durch, der in sämtlichen Sprints Positionen zwischen Platz zwei und sieben belegte. „Natürlich ist diese Sprintkugel nicht genauso wertvoll wie 2016. Die Covid Pandemie brachte die Welt in eine schwierige Zeit und wir stecken immer noch mittendrin. Es war sehr schwierig, mit der Situation klar zu kommen. Außerdem hatte ich eine Verletzung im August, wegen der ich einen Monat mit Training pausieren musste. Aber ich freue mich sehr und bin stolz, dass mein Team und ich diese schwierige Zeit so gut gemanagt haben“, erklärte der 30-jährige Italiener. Als guter Allrounder belegte Alexander Bolshunov in dieser Wertung Platz drei, nur einen Punkt vor dem zweimaligen Saisonsieger Oskar Svensson, während Johannes Høsflot Klæbo als bester norwegischer Sprinter über Platz acht nicht hinaus kam. „Am Anfang der Saison habe ich auch nachgedacht, mir die Kristallkugel im Sprint zu holen, aber Mitte der Saison wurde mir dann klar, dass eine Medaille bei der WM wichtiger ist“, so Bolshunov. 

Was der Italiener zu dieser erfolgreichen Saison sagt, erfahrt ihr in diesem Interview:

Kleine Kristallkugel für Lampic

Bei den Damen ging der Sprintweltcup zum ersten Mal seit 2014 (Kikkan Randall) nicht nach Schweden oder Norwegen. Zehn Jahre nach Petra Majdic ist nun mit Anamarija Lampic wieder eine Slowenin die souveräne Sprintkönigin. „Natürlich bin ich sehr glücklich, weil man damit slowenische Geschichte schreibt. Ich bin erst die zweite Athletin nach Petra, die diesen Pokal gewinnt. Dieser Erfolg ist eine große Sache für mich“, meinte Lampic. „In den letzten Jahren habe ich mich Step by Step verbessert, obwohl ich eine Herz Operation hatte. Obwohl im Raum stand, dass ich meine Karriere beenden muss, wollte ich das verhindern und danach ging es aufwärts.“ Die Slowenin musste sich wegen Herzrhythmusstörungen, die in der Schweiz in der Höhe erstmals auftraten, Ende 2015 in Ruka die Weltcup Saison unterbrechen, um sich gründlich untersuchen zu lassen. Drei schmerzhafte Operationen folgten, danach ging es Schritt für Schritt aufwärts. Über Platz zwei im Sprintweltcup konnte Nadine Fähndrich jubeln – allerdings mit 106 Punkten Rückstand. Ohne Sturz in Ulricehamn wäre Linn Svahn auf jeden Fall auf Platz zwei gelandet, mehr war für sie durch das Auslassen von Wettkämpfen jedoch nicht möglich. 

Hier findet ihr das Interview mit Anamarija Lampic, der Gewinnerin der Kristallkugel im Sprint: 

WM Oberstdorf: Favoritensiege, schwierige Bedingungen und Jury Ärger

Mit seinem ersten WM-Titel im Skiathlon kommt Alexander Bolshunov nun dem Erreichen seiner Ziele immer näher. Alles zu gewinnen, was es Langlauf zu gewinnen gibt. Das Olympische Gold fehlt noch. Dass er sich dann in nicht allzu ferner Zukunft neue Ziele stecken wird, hat er in russischen Medien im Laufe des letzten Jahres mehrfach erwähnt. Gerne hätte er auch mindestens noch ein weiteres Mal Gold gewonnen – wie auch für den Sprint- und Staffel Weltmeister von Oberstdorf, Johannes Høsflot Klæbo, war der Titel im Klassik Massenstart über 50 Kilometer das große Ziel der WM, um der „König der Langläufer“ zu werden. „Mein Ziel war eine Goldmedaille und eigentlich noch ein paar mehr, aber das habe ich nicht geschafft. Das kleinere Ziel in diesem Jahr war der Gesamtweltcup“, sagte Bolshunov. Nach dem unzufriedenen Ende des 50 Kilometer Massenstarts waren beide sehr verärgert über die Entscheidung der Jury und enttäuscht über das verpasste Gold – beide erklärten aber später, dass sie die WM mit Erreichen der Schweiz hinter sich ließen und nach vorn blickten. Bei den Damen war erwartungsgemäß Therese Johaug unschlagbar und Jonna Sundling wurde auf den Kurzstrecken zur Doppelweltmeisterin. Aber auch Anamarija Lampic hatte mit zweimal Bronze allen Grund zum Jubeln wie auch die Schwedinnen, die mit Ausnahme der Staffel besser abschnitten als vor der WM wegen gesundheitlicher Sorgen befürchtet. 

DSV Team mit Highlights – aber wenig bei der WM

Bei der Heim WM konnte das deutsche Team trotz intensiver Vorbereitungen auf diesen Strecken nicht wie erwartet und erhofft, Karrierebestleistungen der zumindest Saisonbestleistungen erreichen – mit einer Ausnahme: Laura Gimmler. Die 27-jährige Lokalmatadorin, die bei der Nordischen Ski WM 2005 schon als Elfjährige im Tannenbaum Kostüm im Stadion dabei war, konnte über sich hinauswachsen. Schon mit Platz zehn im Sprint erreichte sie ihr deutlich bestes Resultat ihrer Laufbahn. „Ich habe es schon immer geschafft, beim Großereignis meine beste Form zu haben – schon im Nachwuchsbereich“, sagte sie am xc-ski.de WM-Stammtisch, nachdem sie zuvor in ihrem ersten Massenstart über 30 Kilometer ebenfalls Zehnte geworden war. Zu diesem letzten WM-Rennen musste die Oberstdorferin erst von den Teamkolleginnen überredet werden – glücklicherweise erfolgreich! Dass auch danach die Spannung nicht abfiel, bewies sie beim abschließenden Weltcup im Engadin, als sie als Vierte ihr bestes Weltcup Resultat realisierte und zum Abschluss über 30 Kilometer erneut Zehnte wurde. „Da sieht man, dass sich Geduld auszahlt und ich musste in diesem Winter viel Geduld haben. Als ich im Januar von der Tour de Ski heim gefahren bin, hätte ich nie erwartet, dass ich in diesem Winter noch zu solchen Ergebnissen in der Lage bin. Ich habe mich selber überrascht und selber viel gelernt“, sagte sie dem DSV nach dieser am Ende noch erfolgreichen Saison. Im Engadin konnte auch Pia Fink mit Platz sieben eine Bestleistung aufstellen und auch Katharina Hennig und Victoria Carl liefen noch einmal unter die besten Zehn. Die DSV Herren hatten ihre stärkste Phase definitiv nicht bei der Heim-WM sondern bei der Tour de Ski, wo auch schon die Damen wie Katharina Hennig mit ihrem zweiten Platz im Massenstart zu überzeugen wussten. Schon in Davos lief Florian Notz auf Platz elf und ließ auch bei der Tour de Ski mehrere Top10 Platzierungen folgen. Ähnlich gut verlief die Tour auch bei Lucas Bögl, der das Etappenrennen zudem als Gesamt-Zwölfter beendete. Zudem ließ er im Engadin noch einen elften Platz sowie die schnellste Laufzeit folgen, nachdem er endlich die Strapazen der Tour de Ski hinter sich gelassen hatte. „Lucas Bögl hat eine starke Tour de Ski gemacht, aber wir wissen ja, dass er länger braucht, um sich zu erholen. Er ist vielleicht zu schnell wieder in die Wettkämpfe eingestiegen“, sagte Peter Schlickenrieder bei der WM. Jonas Dobler war nach seiner Schulter OP nur einmal in der Lage, unter die Top15 zu laufen, was Janosch Brugger in diesem Winter aber mehrfach gelang: Während der Tour de Ski lief er dreimal unter die besten Zehn, darunter einmal im Sprint. Schlickenrieder sagte nach Abschluss der Saison: „Bei der Heim WM waren wir enttäuscht, da haben wir es nicht geschafft, zum Saisonhöhepunkt unsere beste Leistung zu bringen. Wir haben es davor geschafft, danach nochmal geschafft, konnten es nur leider in Oberstdorf nicht abrufen. Diese Aufgabe müssen wir mitnehmen in die neue Saison, wir müssen jetzt viel analysieren und dann bei der Höhepunkt Gestaltung zum nächsten Winter etwas anders machen.“  

Schweizerinnen krönen Leistung mit Silber

Für das Schweizer Team lief bei der Nordischen Ski WM in Oberstdorf alles wie erhofft: Die einzige echte Medaillenhoffnung stach. Laurien van der Graaff und Nadine Fähndrich hatten schon alle Teamsprints des letzten Jahres mitbestimmt, waren immer auf dem Podium gelandet und hatten in Dresden ihren ersten Sieg gefeiert, so dass sie sich in Oberstdorf verdient mit der Silbermedaille belohnten und damit die erst zweite Medaille von Schweizer Frauen sammelten – 24 Jahre nach Evi Kratzer, ebenfalls in Oberstdorf. „Die Erleichterung ist riesig. Es war schon etwas Druck da“, zitiert fm1today Nadine Fähndrich, bei der es im Einzelsprint mit dem Verpassen des Viertelfinals gar nicht lief. Da war zunächst Aufbauarbeit nötig. „Wir haben viele Spiele gespielt, gelacht, es lustig gehabt“, so Laurien van der Graaff, die auch nach dem Halbfinale des Teamsprints noch Zweifel bei der Kollegin spürte. Im Finale war dann aber schließlich alles gut: „Ich kam wieder wie oft im Team-Sprint in den Flow“, erzählte Fähndrich. „Es ist mega schön, weil es auch eine Erleichterung für das ganze Team ist, das hart gearbeitet hat“, betont Van der Graaff, die noch vor eineinhalb Jahren kurz vor dem Rücktritt stand. Und Fähndrich ergänzt: „Wir sind sehr stolz.“ In der Nacht bekam die Medaille einen Ehrenplatz: „Sie schlief neben mir im Doppelbett“, meint Van der Graaff zum Schweizer Boten. Auch wenn die WM für Dario Cologna ohne Medaille zu Ende ging und er auch nie wirklich an Edelmetall schnupperte, wird ihm nun eine besondere Ehre zuteil: Wie der norwegische Verband zur Förderung des Skilaufens auf seiner Homepage schreibt, gewinnt Dario Cologna die diesjährige Holmenkollen-Medaille. Seit 1895 wird die Holmenkollen-Medaille vergeben, zumeist an Norwegische Sportler. Dass mit Dario Cologna die diesjährige Medaille in die Schweiz geht, ist eine umso größere Ehrung für den Münstertaler Langläufer Dario Cologna. Es ist erst das dritte Mal in der 126-jährigen Geschichte, dass die Medaille in die Schweiz geht. Der Verband schreibt weiter auf seiner Internetseite, dass für eine Berücksichtigung der Ehrung nebst den sportlichen Leistungen auch die Persönlichkeit von großer Bedeutung sei. Dario Cologna habe überdies viel zur Popularität des Langlaufsports beigetragen, insbesondere in Mitteleuropa. Und er zeige, dass mit harter Arbeit, starkem Willen und Geduld die Spitze erreicht werden könne.

Stadlober unkonstant, aber zufrieden – vor allem mit der WM

Aushängeschild des Österreichischen Skiverbandes ist nach wie vor Teresa Stadlober, auch wenn sie diese Saison nicht so viele Topplatzierungen ablieferte wie in der Vergangenheit. Bei der WM, wo ihr das Streckenprofil sehr entgegenkam, war sie zweimal nah dran an einer Medaille und wurde Vierte und Fünfte. Außerdem stehen vier Top10 Plätze und ein neunter Gesamtrang bei der Tour de Ski zu Buche. „Nach dem letzten Weltcup Rennen in diesem Winter erklärte sie: „Das Ergebnis heute spiegelt meine Weltcupsaison wider. Mit fünf Top Ten Plätzen sowie mit meinen sehr guten Rennen bei der Weltmeisterschaft bin ich mit dieser Weltcupsaison durchaus zufrieden. Wenngleich mir heuer die Konstanz gefehlt hat. Ich weiß woran ich weiter arbeiten muss.“ 

 

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