Therese Johaug dominiert ersten Skiathlon der Saison

Therese Johaug (NOR) © Modica/NordicFocus

Therese Johaug hat den Skiathlon beim Langlauf-Weltcup in Lillehammer völlig dominiert. Rang zwei ging an Heidi Weng vor Charlotte Kalla. Die DSV-Damen zeigten ein erstklassiges Rennen, Nicole Fessel wurde sehr gute Vierte.

Therese in ihrer eigenen Liga

Therese Johaug war einmal mehr absolut in ihrer eigenen Liga. Unter den Augen der hochschwangeren Marit Bjørgen am Streckenrand lief ihre Teamkollegin Therese allen davon. Nach einem Kilometer hatte sie sich gemeinsam mit Heidi Weng und Charlotte Kalla abgesetzt, in der Verfolgergruppe machte zu diesem Zeitpunkt Justyna Kowalczyk das Tempo, die der Arbeit aber später Tribut zollen musste und schon vor dem Skiwechsel weit zurückfiel. Als nach rund fünf Kilometern Charlotte Kalla Probleme bekam, rief Therese kurz Heidi einige Anweisungen zu und beide erhöhten das Tempo, bis Weng kurz darauf auch abreißen lassen musste. Zum Skiwechsel betrug Thereses Vorsprung 20 Sekunden, den sie in der freien Technik schnell ausbaute bis auf 90 Sekunden im Ziel. „Das ist meine Lieblingsdisziplin. Die Strecke mit den vielen Anstiegen mag ich und mein Skatingski war herausragend. Es hat richtig Spaß gemacht heute. Ich habe mich auf die Technik konzentriert und es ging heute wie von selbst. Ich muss aber hart arbeiten, um diese Form zu halten“, sagte die glückliche Siegerin. Drei Kilometer vor dem Ziel arbeitete sich Kalla Meter um Meter an Weng heran und schob sich bald darauf mit sichtbar besseren Ski an sie heran. Im Zielsprint nutzte die Norwegerin dann die Außenbahn und schob sich mit mehr Schwung vorbei zum zweiten Platz. Im Ziel war Heidi Weng sichtbar erleichtert, nachdem sie ihr Fauxpas vom letzten Wochenende rund 30.000 Euro an Preisgeldern gekostet hatte.

Nicole Fessel erstklassige Vierte

Nicole Fessel (GER) © Modica/NordicFocus

Eines der stärksten Rennen ihrer Laufbahn zeigte Nicole Fessel mit ihrem erstklassigen vierten Rang. Die Allgäuerin bewies während des gesamten Wettkampfes eine tolle Form und machte meist das Tempo in ihrer immer kleiner werdenden Verfolgergruppe. Eine kurze Schwächeperiode hatte die 32-Jährige etwa zwei Kilometer vor dem Ziel, als sie nicht mehr so frisch wirkte. Am Anstieg vor dem Stadion mobilisierte sie dann aber die letzten Kräfte und ließ ihren Weggefährtinnen keine Chance. Damit sicherte sie sich den vierten Platz vor einer ebenfalls sehr starken Maiken Caspersen Falla, die sich aber während des gesamten Rennens nur hinten ranhängte. Auch Petra Novakova wusste in der Dreiergruppe zu überzeugen, hatte für einen Zielsprint gegen die beiden Konkurrentinnen aber keine Energien mehr. „Ich bin völlig überrascht. Es ging heute wahnsinnig locker. Eigentlich dachte ich, ich bin noch gar nicht so fit, aber irgendwie gings heute super. Ich hatte wirklich klasse Ski“, freute sich Nicole. „Am Anfang dachte ich, das Tempo ist schon wieder so schnell. Dann habe ich nach der ersten Runde meinen Rhythmus gefunden. Es ist unbeschreiblich, ich bin wahnsinnig glücklich, dass es so geil ging!“

Auch Steffi Böhler stark

Monique Siegel (GER) © Felgenhauer/NordicFocus

Neben Nicole Fessel machte auch Steffi Böhler ein überzeugendes Rennen, verlor aber wie Sandra Ringwald nach fünf Kilometern den Anschluss an die Fessel-Gruppe. Am Ende reichte es zu einem sehr guten zwölften Platz, Sandra Ringwald wurde 17. Sie hatte nach elf Kilometern den Anschluss an die Teamkollegin verloren. Monique Siegel konnte bei ihrem ersten Weltcupstart in diesem Winter über weite Strecken überzeugen und hielt sich lange Zeit um Platz 30. Am Ende verpasste sie die Punkte knapp auf den letzten Metern als 31. Denise Herrmann ging ebenfalls leer aus. Die Sächsin verhakte sich nach einem Kilometer mit einer Norwegerin, die im Amstieg auf ihre Skienden auflief und verlor damit den Rhythmus und bereits den Anschluss. Am Ende steht für sie ein 43. Platz zu Buche.

Stadlober in den Top10, von Siebenthal Top20

Teresa Stadlober (AUT) © Felgenhauer/NordicFocus

Auch aus österreichischer und schweizerischer Sicht gab es Grund zur Freude: Zwar war jeweils nur eine Starterin dabei, die sich aber jeweils sehr gut schlug. Teresa Stadlober aus Österreich wurde sehr gute Neunte, nachdem sie kurz vor dem Skiwechsel den Anschluss an die Fessel-Gruppe verloren hatte. Nathalie von Siebenthal hatte vor allem gegen Ende des klassischen Parts mit einem glatten Ski zu kämpfen und belegte im Ziel Platz 16 vor Sandra Ringwald.

>> Ergebnisse Weltcup Lillehammer (NOR) 7,5/7,5km Skiathlon Damen

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