Wintersport: Russland und Belarus bleiben von Weltcup und anderen FIS-Veranstaltungen ausgeschlossen

Russische Flagge am Start eines Sprintrennens © Felgenhauer/NordicFocus

Nach neuen Eskalationen in der Ukraine in den letzten Wochen wenig überraschend: Russland und Belarus sind auch im kommenden Winter von allen Veranstaltungen der FIS ausgeschlossen. Die IBU hatte schon vor der Empfehlung des IOC diese Entscheidung getroffen.

Russland und Belarus weiter gesperrt

Beim Herbstmeeting der FIS am Rande des alpinen Ski Weltcups in Sölden wurde abschließend über die Teilnahme der russischen und belarussischen Sportler im kommenden Weltcupwinter entschieden. Im Vorfeld hatte die FIS mehrfach angekündigt, sich nach den Empfehlungen des IOC zu richten. Die heute verkündete Entscheidung war jedoch schon vor zwei Tagen durchgesickert: „Es hat sich nichts geändert und ich habe auch nicht mitbekommen, was darauf hindeutet, dass anders entschieden wird“, sagte Martti Uusitalo, Mitglied des FIS-Rates, dem finnischen Fernsehen. In der Pressemeldung der FIS vom heutigen Herbstmeeting heißt es nun in einem kurzen Abschnitt offiziell: „Der FIS-Rat hat entschieden, unter Berücksichtigung der Integrität der FIS Veranstaltungen und der Sicherheit aller Beteiligten und entsprechend der Empfehlung des IOC, den Ausschluss von russischen und belarussischen Teams und Athleten bei FIS-Wettkämpfen zu verlängern.“

IOC hätte gerne anders entschieden

Das Internationale Olympische Komitee stand vor einem Dilemma – das sagte IOC-Präsident Thomas Bach noch diese Woche in Südkorea beim Treffen aller Nationalen Olympischen Komitees (ANOC). „Wir haben die Athleten aus Russland und Belarus hart bestraft, weil die Athleten und Teams nicht aktiv in den Krieg ziehen, sie sind nicht dafür verantwortlich. Athleten sollten nie für die Politik ihres Landes bestraft werden. Einerseits können wir nicht voll und ganz unsere olympische Mission leben, die dazu da ist, die Athleten zu schützen und die ganze Welt in friedlichen Wettkämpfen zu vereinen. An diesen Grundsatz haben wir uns in der Vergangenheit immer gehalten, wenn Athleten aus einem Land aus politischen Gründen nicht gegen die aus einem anderen Land antreten wollten. Wir haben af diesen Grundsatz beharrt und es hat immer jeder zugestimmt, dass friedliche Wettkämpfe die Basis des olympischen Gedanken sind“, so Bach. Der Deutsche war immer dagegen, Athleten wegen ihrer Herkunft zu diskriminieren und verteidigte in den letzten Wochen und Monaten den olympischen Gedanken. Zur aktuellen Situation sagte er: „Nun sind wir leider in der Situation, dass der einzige Weg, diese Mission zu schützen, die Nicht-Teilnahme dieser Athleten wegen ihrer Nationalität ist. Wir verlängern die Sanktionen, um die Sicherheit zu gewährleisten.“

Russen nicht überrascht

Schon Ende September hatte Elena Välbe in einem Vier-Augen-Gespräch mit FIS-Präsident Johan Eliasch erfahren, dass – egal wie die Entscheidung ausfallen würde – sie definitiv nicht nach Skandinavien einreisen dürften. Kaum jemand im Wintersport in Russland ist überrascht von der endgültigen Entscheidung der FIS. „Um ehrlich zu sein, wir hatten uns schon darauf eingestellt, dass sie uns nicht starten lassen würden. Wir konzentrieren uns auf die russischen Wettkämpfe, den Russland Cup, die nationale Meisterschaft“, sagte Elena Välbe bei MatchTV. „Der Kalender wurde so aufgestellt, dass er fast so wie im Weltcup ist – mit Ausnahme der Tour de Ski. Alle Meisterschaften laufen parallel mit denen der FIS.“