Maurice Manificat gewinnt 15 Kilometer von Davos

Sergey Ustiugov (RUS), Maurice Manificat (FRA), Alexander Bolshunov (RUS), (l-r) © Modica/NordicFocus

Maurice Manificat holte sich im Langlauf Weltcup mit dem heutigen Erfolg den zweiten Davos-Sieg seiner Karriere. Er gewann vor Sergey Ustiugov und Alexander Bolshunov. Dario Cologna wurde Fünfter.

Manificat wieder bester Skater

Maurice Manificat (FRA) © Modica/NordicFocus

Freistilrennen sind immer ein gutes Pflaster für Maurice Manificat – egal ob 15 oder 30 Kilometer. Ob nun Davos, Lahti oder zuletzt die Schlussetappe beim Ruka Triple – der Franzose mischt meistens vorne mit. Diesmal markierte er bei jeder Zwischenzeit im Laufe des Wettkampfes die Bestzeit und nahm dem vor ihm gestarteten Sergey Ustiugov vier Sekunden ab. Beide hatten eine quasi identische Renneinteilung und ließen anderen Läufern keine Chance auf die Plätze eins und zwei. Mit elf Sekunden Rückstand auf den Sieger ging der Drittplatzierte Alexander Bolshunov sehr vorsichtig an, steigerte sich aber in der Abfahrt Richtung Stadion und lag danach immer auf Platz drei. Zum dritten Mal in seinem ersten Weltcupwinter schaffte der 22-Jährige den Sprung aufs Podium. Rang vier ging an Simen Hegstad Krüger gefolgt von Lokalmatador Dario Cologna, der sich während seiner einwöchigen Weltcuppause speziell auf dieses Rennen vorbereitet hatte. Das Podium verpasste er dennoch um zwölf Sekunden. Marcus Hellner, der ein Karriereende nach den Olympischen Spielen nicht ausschließt, wurde nach verpatztem Saisonstart immerhin Sechster vor Denis Spitsov. Der 21-jährige Russe gehört zu den jungen Talenten im Team, der bei seinem ersten Weltcupwochenende sofort überzeugen und damit seine Ergebnisse aus der Saisonvorbereitung bestätigen konnte. Hans Christer Holund kam als Achter in die Wertung vor Alexey Chervotkin, der einen Großteil des Rennens mit seinem Kollegen Spitsov zusammenarbeitete. Alex Harvey wurde Zehnter vor dem zweitbesten Schweizer Jonas Baumann.

Bögl wieder 21.

Lucas Boegl (GER), Devon Kershaw (CAN), (l-r) © Modica/NordicFocus

Der dreimalige Gesamtweltcup-Sieger Martin Johnsrud Sundby hatte seit Montag Nachmittag mit Magenproblemen zu kämpfen und meldete sich erst kurzfristig wieder startbereit. Im Rennen merkte man ihm die Zwangspause aber deutlich an und er wurde nur 20. mit 1:30 Minuten Rückstand. Unmittelbar hinter ihm findet sich mit Lucas Bögl der beste Deutsche im Klassement. Der Oberbayer passierte mit der zehntschnellsten Zeit die erste Zwischenzeit und büßte von Zwischenzeit zu Zwischenzeit kontinuierlich ein. Am Ende steht mit Platz 21 dasselbe Resultat zu Buche wie vor einer Woche im Skiathlon. „Bei einem sehr engen Rennen hier in Davos konnte ich mich wie letzte Woche auf Platz 21 einreihen. Aber die Top 15 kommen näher!“, sagte er. Jonas Dobler war vier Sekunden langsamer unterwegs als sein Teamkollege, was in einem engen Rennen Platz 28 bedeutete. Thomas Bing wurde als 50. gewertet und war damit noch deutlich schneller unterwegs als Andi Katz, der vierte DSV-Starter im Bunde. Der Schwarzwälder ging mit Platz 15 nach einer Runde viel zu schnell an und übernahm sich dabei völlig. Im Ziel wurde er enttäuschender 81. mit dreieinhalb Minuten Rückstand. „Was für ein unglaubliches Rennen heute! Über 15 Kilometer in der freien Technik ging es beim Davos Nordic voll zur Sache. Leider bekam ich nach einer sehr guten ersten Runde kaum noch Luft und musste mein Tempo deutlich drosseln. Schade – das war sehr beschämend heute und mit so wenig Kampfgeist am Ende ist man hier völlig fehl am Platz“, meinte er enttäuscht.

Hauke und Pralong überraschend stark

Candide Pralong (SUI) © Modica/NordicFocus

Mit zwei DSV-Athleten in den Punkten waren die Deutschen noch die am schwächsten vertretene deutschsprachige Nation. Die Österreicher brachten drei Sportler unter die besten 30. Max Hauke präsentierte sich als 15. überraschend stark und realisierte damit sein deutlich bestes Weltcupergebnis. Bernhard Tritscher, nach seinem Wechsel von den Nordischen Kombinierern vor zehn Jahren eher Sprintspezialist, wurde 24. und sein Sprintkollege Dominik Baldauf 26. Der Letztgenannte ging das Rennen sehr schnell an und war nach einer Runde überraschend Fünfter, rettete am Schluss aber immerhin noch Punkte. Die Gastgeber aus der Schweiz liefen mit vier Sportlern unter die besten 30. Neben Cologna und Baumann zeigte vor allem Candide Pralong, der sonst zwischen Marathon Cup und sporadischen Weltcupstarts pendelt, eine bärenstarke Vorstellung, die mit Platz 18 belohnt wurde. Curdin Perl wurde 25.

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