Langlauf Weltcup Finale: Falk und Klæbo feiern letzte Sprintsiege in Falun

Hanna Falk (SWE) © Modica/NordicFocus

Im Freistilsprint beim Weltcupfinale im schwedischen Falun konnten sich Hanna Falk und Johannes Høsflot Klæbo souverän durchsetzen. Die weiteren Podestplatze gingen an Jonna Sundling und Marit Bjørgen sowie an Federico Pellegrino und Lucas Chanavat.

Falk mit perfekter Taktik

Hanna Falk (SWE) © Modica/NordicFocus

Das Finale der Damen wurde von den Schwedinnen dominiert, die sich zu dritt dafür qualifiziert hatten. Die Prolog-Schnellste Hanna Falk und Anna Dyvik führten das Feld an und machten sich breit, so dass überholen auf der ohnehin kurvigen Strecke schwierig wurde. Sie hielten das Tempo niedrig und diktierten den anderen die Taktik, so dass die stärkste Läuferin des Tages hier auch die besten Karten hatte. Unmittelbar vor Ende des letzten Anstiegs attackierte Hanna Falk über die Kuppe, so dass sie sofort eine kleine Lücke zu den anderen reißen konnte. Marit Bjørgen musste in der Abfahrt ins Stadion lange arbeiten, um wieder an die Schwedin heranzukommen. An der Brücke vor der letzten Kurve ging Anna Dyvik innen an der Norwegerin vorbei und auch Jonna Sundling konnte eine Lücke nutzen, so dass die Norwegerin nur noch Vierte war. die junge Sundling nahm am meisten Geschwindigkeit mit, zeigte einen tollen Zielsprint und jubelte über Platz zwei hinter Hanna Falk und damit ihren ersten Podestplatz. Dennoch freute sich Marit Bjørgen sichtbar über Platz drei und das erste Sprintpodium seit langer Zeit. Anna Dyvik musste mit dem vierten Rang vorliebnehmen vor Silje Øyre Slind und Sophie Caldwell. „Danke an die Zuschauer, die mich hier anfeuern. Das hat sehr geholfen. Wir hatten zunächst ein langsames Tempo, das war gut für mich. Ich habe dann alles versucht und bin glücklich, dass ich es gewonnen habe“, freute sich Hanna Falk. Maiken Caspersen Falla, deren dritter Gewinn der Sprint-Kugel in Folge nach der Absage Stina Nilssons schon vor dem Start feststand, scheiterte schon im Halbfinale: „Ich wollte trotzdem ein gutes Rennen zeigen. Aber ich bin genauso müde wie alle anderen auch. Ich habe versucht, in den Abfahrten schnell zu sein, aber es hat heute nicht gereicht. Gratulation an Hanna, sie hat es verdient.“ Ingvild Flugstad Østberg hatte wie Jessie Diggins immerhin das Halbfinale erreicht, während die Prolog-30. Heidi Weng schon als Fünfte des Viertelfinals chancenlos war. Dadurch machten beide Verfolgerinnen, einige wenige Punkte auf die Gesamtweltcup-Führende gut.

Frühe Attacke führt zum Erfolg

Federico Pellegrino (ITA), Johannes Hoesflot Klaebo (NOR) © Modica/NordicFocus

Das Finale der Herren begann mit relativ moderatem Tempo durch Teodor Peterson, hinter dem aber Johannes Høsflot Klæbo lauerte. Schon im zweiten kleinen Anstieg folgte dann der Angriff des Norwegers. Federico Pellegrino hatte die frühe Attacke Klæbos völlig überrascht und er musste sich ordentlich strecken, um die relativ große Lücke zu Platz drei hin wieder zu schließen. Meter um Meter kämpfte er sich heran, während Klæbo einsam und allein vorne weg lief. In der letzten Kurve übernahm Pellegrino Platz drei von dem Schweden, nach einem furiosen Endspurt sicherte sich der Italiener noch klar Platz zwei hinter Klæbo, der schon auf der gesamten Zielgeraden feiern konnte. Sowohl Lucas Chanavat als auch Teodor Peterson steckten in der zweiten Hälfte des Finals die zwei schnell gelaufenen Berge in den Knochen, so dass sie völlig blau waren. Für den Franzosen reichte es dank seines Vorsprungs immerhin noch zu Platz drei. Ristomatti Hakola wurde Vierter vor Oskar Svensson und Teodor Peterson. Für Johannes Høsflot Klæbo war es der siebte Sprintsieg in dieser Saison, ein Erfolg, der zuvor noch niemandem gelang. Auch der Gesamtweltcup dürfte ihm nun nicht mehr zu nehmen zu sein – Martin Johnsrud Sundby wurde 19., Dario Cologna qualifizierte sich nicht für die besten 30 und verpasste damit auch die Bonussekunden. „Das war jetzt mal eine andere Strecke als in Lahti. Hier gab es viele Abfahrten und ich wollte von Anfang an aggressiv laufen. Ab nächste Woche werde ich erstmal Urlaub machen und alles genießen und im nächsten Winter dann alles wieder auf Null. Da will ich mich auch weiterentwickeln“, so der Gesamtweltcup-Führende.

Sandra Ringwald wird Elfte

Silje Oeyre Slind (NOR), Nadine Faehndrich (SUI), Sandra Ringwald (GER), (l-r) © Modica/NordicFocus

Das beste deutsche Resultat fuhr erneut Sandra Ringwald ein, auch wenn sie nicht mehr in dieser unglaublich guten Form von Lahti ist. Zwar dominierte sie ihr Viertelfinale in ähnlicher Manier, im Halbfinale fehlten dann aber die Kräfte, so dass sie als Elfte in die Wertung kam. Bei Victoria Carl scheint die Luft zum Saisonende und besonders nach ihrem schmerzhaften Sturz in Lahti raus zu sein. Nach einem Kontakt mit Østbergs Stock in der ersten Kurve verlor sie das Gleichgewicht und fiel um. Sie wurde als 27. gewertet. Die übrigen drei deutschen Damen und vier DSV-Herren hatten es erwartungsgemäß nicht unter die besten 30 geschafft, so dass sie ohne Bonussekunden blieben.

Schweizerinnen im Pech

Enttäuscht nach Sturz: Nadine Faehndrich (SUI) © Modica/NordicFocus

Die Schweizer Sprinterinnen waren nochmal mit guten Hoffnungen in den letzten Sprint des Winter gestartet. Laurien van der Graaff musste aber schon im Gedränge des ersten Anstiegs einen Stockbruch hinnehmen. Zwar kam sie schnell wieder heran, aber es fehlten die Kräfte und der Platz zu einem Überholversuch. Wie für sie war auch für Nadine Fähndrich im Viertelfinale Endstation. Die U23-Vize-Weltmeisterin lag vor der letzten Abfahrt im Mittelfeld und kollidierte mit Maja Dahlqvist, so dass sie alle Hoffnungen auf ein Weiterkommen begraben musste. Die beiden Österreicher Dominik Baldauf und Bernhard Tritscher qualifizierten sich fürs Viertelfinale, waren dort aber chancenlos.

Zeitstrafe: Nepryaeva mit gelb-rot „disqualifiziert“

Natalia Nepryaeva (RUS) © Modica/NordicFocus

Was für ein blöder Fehler! Natalia Nepryaeva leistete sich als gelbvorbelastete Läuferin im Viertelfinale einen Fehlstart. Sie warf sofort den Kopf in den Nacken und wusste bereits für der Jury, dass ihr Stündlein beim diesem Weltcupfinale vermutlich bereits geschlagen hat. Da die Jury nicht schnell genug reagierte, durfte sie noch antreten und wurde erst nach dem Viertelfinale aus der Wertung genommen. Da es sich um eine Mini-Tour handelt, wurde die Disqualifikation in eine dreiminütige Zeitstrafe umgewandelt, obwohl sie in dieser Saison neben den beiden gelben Karten auch zwei mündliche Verwarnungen für Technikverletzungen im Klassischen zu Buche stehen hat. Mit der Startmöglichkeit in den nächsten Tagen sollte sie genug Punkte sammeln können, um bei aktuell 175 Punkten Vorsprung in der U23-Wertung auf Anastasia Sedova endgültig den Sack zumachen zu können gegen die Teamkollegin.

=> Ergebnis Sprint FT Damen
=> Ergebnis Sprint FT Herren

=> Stimmen aus Falun: „Man muss weit weg von Pellegrino sein…“

 

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