Therese Johaug gewinnt Massenstart nach hartem Kampf

Heidi Weng (NOR), Therese Johaug (NOR), Astrid Uhrenholdt Jacobsen (NOR), (l-r) © Felgenhauer/NordicFocus

Therese Johaug heißt wie erwartet die Siegerin des zehn Kilometer langen Massenstarts im freien Stil am Mördarbacken beim Langlauf Weltcup in Falun. Nicht leicht machte es ihr in erster Linie Heidi Weng, die Zweite vor Astrid Uhrenholdt Jacobsen wurde.

Weng bleibt lange dran

Heidi Weng (NOR), Therese Johaug (NOR), (l-r) © Felgenhauer/NordicFocus

Im Rennen über zehn Kilometer musste der gefürchtete Mördarbacken zweimal bezwungen werden. Therese Johaug hielt das Tempo von Beginn an hoch, so dass schon vor Erreichen des ersten langen Anstiegs nach einem Kilometer die Gruppe auseinanderfiel. Zunächst setzten sich sechs Damen ab, doch Astrid Uhrenholdt Jacobsen, Jessie Diggins und Krista Pärmäkoski verloren schnell den Anschluss – die Finnin fiel bis in die Gruppe zurück, Jacobsen und Diggins liefen ihr Rennen zwischen der Spitze und der Gruppe. Schon früh wurde klar, dass Ingvild Flugstad Østberg heute nicht ihren besten Tag hat: Schon im ersten Anstieg musste sie sichtlich kämpfen, am Ende der ersten Runde brach sie dann richtig ein und erreichte später mit der Gruppe das Ziel. So war Heidi Weng die einzige Weggefährtin von Therese Johaug, die im Mördarbacken der zweiten Runde dann aber auch abreißen lassen musste. Dennoch blieb sie immer im Abstand weniger Sekunden, so dass Therese nach einem Blick über die Schulter bis zum Ziel das Tempo hochhalten musste. „Ich habe eine sehr gute Saison. So viele erste Plätze kann man nur zufrieden sein“, sagte sie nach ihrem 14. Saisonsieg. „Ich wollte schnell angehen und habe das dann so durchgezogen. Heute war es nur ein Duell zwischen mir und Heidi. Im Mördarbacken ist mir dann die Lücke gelungen. Darüber war ich sehr glücklich, aber meine Beine waren sehr müde.“ Astrid Uhrenholdt Jacobsen belegte den dritten Platz und sorgte damit für einen norwegischen Sweep. Jessie Diggins sah bei der zweiten Passage des Mördarbackens auch nicht mehr gut aus, rettete aber den vierten Platz vor der Gruppe ins Ziel. Eine gute Zusammenarbeit gab es im Kampf um Platz drei – Neuland für sie auf diese Art und Weise, wie Astrid Uhrenholdt Jacobsen später erklärte: „Ich hatte ein tolles Duell mit Jessie Diggins. Wir haben sogar etwas zusammengearbeitet auf der ersten Runde. So etwas habe ich noch nie erlebt. Sie sagte mir, sie würde in der langen Abfahrt die Führungsarbeit machen und dann haben wir Ingvild kurz vor dem Stadion eingeholt.  Jessie ging zügig vorbei, während ich zögerte, so dass Jessie entkommen konnte. Aber im Mördarbacken konnte ich sie wieder einholen und gab weiter Gas, um vor ihr zu bleiben.“ Rang fünf sicherte sich Maria Rydqvist nach einer starken Leistung vor Ragnhild Haga und Charlotte Kalla. Nathalie von Siebenthal wurde sehr gute Achte noch vor Ingvild Flugstad Østberg und Teresa Stadlober.

Steffi Böhler wieder eingeholt

Riitta-Liisa Roponen (FIN), Stefanie Boehler (GER), Ragnhild Haga (NOR), (l-r) © Felgenhauer/NordicFocus

Als Elfte konnte Steffi Böhler wieder ein gutes Ergebnis einfahren. Zwischenzeitlich sah es aber nach sehr viel mehr aus: Gegen Ende der ersten Runde fühlte sich die Ibacherin sichtlich stark, im Mördarbacken führte sie zusammen mit Nathalie von Siebenthal die Gruppe an und konnte sich anschließend in die Anfahrt hinein zusammen mit Maria Rydqvist sogar einige Meter absetzen. Doch schon wenig später fiel die Deutsche in den schleimigen Abfahrten, in denen man arbeiten muss, wieder zurück und musste sich bald darauf in der Gruppe sogar ganz hinten einreihen – das Tempo war offenbar zu hoch gewesen für die 34-Jährige. Auf dem Weg ins Stadion konnte sie sich wieder etwas erholen und als gute Elfte die Linie überqueren. „Es war für mich ein ganz gutes Rennen heute. Es hat auf gut Deutsch ums Arschlecken nicht gereicht. Oben am Ende des Mördarbackens war ich auf Platz fünf und dachte, ich probiere jetzt alles, aber durch diese schleimigen Abfahrten fährt sich alles wieder zusammen und vorn im Wind kostet es mehr Kraft“, sagte Steffi Böhler und ist auch als erfahrene Athletin im Team mit den Kolleginnen zufrieden. „Wir haben uns hier gut verkauft, unser Teamgeist ist gut und war schon den ganzen Sommer gut. Ich denke, dass trotzdem noch mehr drinsteckt im Team und wir müssen fleißig weiterarbeten.“ Ihre Teamkolleginnen hinterließen lange einen guten Eindruck, in der zweiten Runde musste sie sich aber in zweiten Hälfte der sich teilenden Gruppe einreihen, die aber nur wenige Meter Abstand zur Böhler-Gruppe hatte. Sandra Ringwald kam als 17. direkt vor Denise Herrmann ins Ziel. Nicole Fessel konnte diese Gruppe in den letzten beiden knackigen Anstiegen in Stadionnähe nicht mehr halten und wurde 20 Sekunden hinter den Teamkolleginnen 22. Monique Siegel verlor auf der ersten Runde den Anschluss, konnte sich als 29. im Ziel aber noch über zwei Weltcuppunkte freuen.

=> Resultat 10km FT Massenstart