Langlauf Weltcup Ruka: Falla und Klæbo feiern Favoritensiege im Klassiksprint

Maiken Caspersen Falla (NOR) © Modica/NordicFocus

Mit Maiken Caspersen Falla und Johannes Høsflot Klæbo freuten sich zwei absolute Top-Favoriten über den Auftakt-Sieg im Schneefall in Ruka. Die weiteren Podestplätze auf der ersten Etappe der Drei-Tages-Tour holten sich Jonna Sundling und Sadie Maubet Bjornsen sowie Pål Golberg und Richard Jouve.

Falla in starker Frühform

Maiken Caspersen Falla (NOR) © Modica/NordicFocus

Es war ein Finale der Damen, in dem es lange nach einer Überraschung aussah. Maiken Caspersen Falla musste das Tempodiktat über weite Strecken ihrer noch unbekannten Teamkollegin Ane Appelkvist Stenseth überlassen und schien Probleme zu haben, der Kollegin zu folgen. Sie musste dann aber im letzten Anstieg aber ihrem hohen Tempo Tribut zollen: Falla ging wieder vorbei, riss eine große Lücke und feierte einen souveränen ersten Saisonsieg. „Das ist ein schönes zehnjähriges Jubiläum, 2008 war ich das erste Mal hier. Es ist eine meiner Lieblingsstrecken. Ich mag diesen klassischen Anstieg hier. Das war ein gelungenes Jubiläum, ein sehr gutes Rennen. Ich habe versucht, eine gute Position im ersten Anstieg zu haben und dann einige Energien zu sparen. Dann wollte ich explodieren und das hat auch so geklappt“, freute sich die Norwegerin über ihren 20. Weltcupsieg, der ihr für die Mini-Tour in diesem Jahr nur noch 30 Bonussekunden einbrachte. Jonna Sundling gehörte zu den wenigen Schwedinnen, die heute mit dem Ergebnis zufrieden sein werden. Die meisten Athletinnen des starken Sprintteams schieden im Prolog oder im Viertelfinale aus. Mit ihrem zweiten Platz egalisierte Sundling ihr bisher bestes Weltcupergebnis. In einem Fotofinish sicherte sich die seit dem Sommer mit einem Franzosen verheiratete Sadie Maubet Bjornsen den letzten Podestplatz um Haaresbreite vor Ane Appelkvist Stenseth. Stina Nilsson konnte ab der Hälfte des Finals dem Tempo der Norwegerinnen nicht mehr folgen und musste eine Lücke aufgehen lassen. Während andere Athletinnen, die sich noch hinter Stenseth, Falla und Nilsson an einer Kurve verhakt hatten, sich noch wieder zurück kämpften, konnte Nilsson nicht mehr um die ersten Plätze mitkämpfen. Die Schwedin hatte im Stadion nicht mehr genügend Kräfte für einen Endspurt und wurde Fünfte vor der Prolog-30. Tiril Udnes Weng, die ihre Cousine Heidi Weng knapp aus den besten 30 verwies. Bei den Schwedinnen war das Material Ursache vieler enttäuschter Gesichtern, wie unter anderem Frida Karlsson (Platz 40) später im Fernsehen sagte: „Ich bin immer noch verärgert, auch wenn man es nicht sieht. Ich bin sehr enttäuscht. Das ist so frustrierend, wenn das Material nicht passt. Ich habe gemerkt, dass ich gute Beine habe, aber ich konnte es nicht zeigen. “ Vor Beginn der Qualifikation waren die Temperaturen etwas angestiegen, die Bedingungen hatten sich geändert. Die 20 Jährige lernt aber immer noch dazu: „Ich habe eine Stunde vor dem Wettkampf die Ski getestet – in Zukunft mache ich das näher zum Wettkampf.“ 

Klæbo in gewohnter Stärke

Johannes Hoesflot Klaebo (NOR) © Modica/NordicFocus

Kaum ein Zweifel bestand am erneuten Sieg des überlegenen Klassiksprinters Johannes Høsflot Klæbo – obwohl der Norweger selbst wohl auch noch bei seinem Fauxpas vor genau einem Jahr war. Auch diesmal bemühte sich Alexander Bolshunov wieder, dem Norweger Paroli zu bieten. Er erhöhte im Doppelstockschub das Tempo im Flachen und übernahm die Führung vor Richard Jouve und Klæbo. Auf dem Weg zum letzten Anstieg spielte er seine Stärken und war mit seinem ungewöhnlichen Laufstil, den keiner so richtig kopieren kann, wieder eine Klasse für sich. „Es ist schön, wieder in Ruka zu sein. Letztes Jahr lief es nicht so gut, aber nun freue ich mich, hier wieder zu gewinnen und mit Pål auf dem Podium zu stehen. Meine Technik funktioniert scheinbar gut. Ich trainiere das das ganze Jahr“, meinte der zweifache Gesamtweltcup-Sieger. Landsmann Pål Golberg wurde Zweiter vor Freistil-Spezialist Richard Jouve, der sein bestes Klassik-Ergebnis aus Drammen einstellte. Vorjahressieger Alexander Bolshunov musste sich mit Rang vier begnügen vor Emil Iversen und Oskar Svensson. Für Sergey Ustiugov begann die Saison alles andere als gut: Nach Fehlstart von Svensson im Viertelfinale verursachte er den zweiten Fehlstart und wurde aus dem Rennen genommen. Er wurde heute als 30. gewertet, so dass er in der Mini-Tour noch nicht zu viel Boden verliert.

Guter Einstand für deutschsprachige Athletinnen

Katharina Hennig (GER) © Modica/NordicFocus

Für das junge deutsche Damen-Team begann die Weltcupsaison zufriedenstellend. Mit Laura Gimmler und Katharina Hennig qualifizierten sich zwei Damen für die besten 30 und zeigten auch in ihren Viertelfinals als Dritte und Vierte eine gute Leistung, so dass sie in der Endabrechnung Platz 14 und 19 belegten. Die Schweizerinnen Nadine Fähndrich und Laurien van der Graaff belegten die Plätze 15 und 23. Ihr Landsmann Jovian Hediger wurde 18. Trotz Verpassen der Top30 waren die Österreicherinnen mit ihrem Saisonstart sehr zufrieden. Lisa Unterweger scheiterte äußert knapp mit nur 1,13 sec am Finaleinzug als 36. Dieses Ergebnis lässt für die kommenden Sprints durchaus hoffen. „Ich habe mir vor dem Rennen keinen Druck gemacht und bin daher lockerer in den Wettkampf gegangen. Daran habe ich im Sommer viel gearbeitet und trotz des knappen Rückstandes auf den Finaleinzug bin ich sehr zufrieden und kann darauf aufbauen“, so Lisa Unterweger. Für Teresa Stadlober war es ebenfalls ein passabler Start und sie freut sich schon auf das morgige klassisch sowie auf das sonntägige Verfolgungsrennen, wo sie höher einzuschätzen ist als im heutigen Sprint.

 

=> Ergebnis Sprint KT Damen
=> Ergebnis Sprint KT Herren

 

 

Bildergalerie