Tour de Ski Oberstdorf: Emil Iversen triumphiert im schneereichen Massenstart

Emil Iversen (NOR) © Modica/NordicFocus

In dichten Schneetreiben auf der vierten Etappe der Tour de Ski in Oberstdorf konnte sich Emil Iversen im Zielsprint durchsetzen. Zweiter wurde Francesco de Fabiani vor Sergey Ustiugov. Beda Klee überraschte als starker Elfter mit seinem besten Karriere-Ergebnis.

Iversen kontrolliert letzte Runde

Emil Iversen (NOR) © Modica/NordicFocus

Ob Absicht oder Taktik – das zuvor moderate Tempo wurde in der zweiten Runde kurz vor dem Bonussprint plötzlich scharf, obwohl Bonussekunden erst in der dritten Runde das erste Mal verteilt werden sollten. Evgeniy Belov und Calle Halfvarsson setzten sich bei dem von Emil Iversen angezogenen Nicht-Bonussprint leicht ab und auch Sergey Ustiugov sprintete mit, musste für die Tempoverschärfung aber kurz danach büßen. Bei immer stärker werdendem Schneefall wurde es ein immer härteres Rennen, das größtenteils von den Norwegern dominiert wurde. Hin und wieder zeigten sich auch Franzosen und vor allem Russen an der Spitze. In der letzten Runde am Burgstall ging endlich die Post ab und plötzlich war auch Ustiugov wieder ganz vorne zu finden. Angeführt von Emil Iversen setzte sich eine vierköpfige Gruppe leicht ab gefolgt von weiteren Athleten, die im Stadion wieder fast dran waren. Dem Norweger war der Sieg aber nicht mehr zu nehmen. Er gewann den Zielsprint von vorne vor Francesco de Fabiani. „Das Wetter ist wie immer in Oberstdorf, aber es taugt mir hier. Das ist hier nun schon mein dritter Sieg hier. Ich habe versucht, in der letzten Runde vorn zu bleiben. Ich denke, das war die richtige Strategie. Wir hatten heute eine starke Mannschaft, aber es ist immer schön, wenn man als Erster das Ziel erreicht“, sagte Iversen, der die Tour de Ski mit diesem Sieg beendet. Sergey Ustiugov und Sjur Røthe berührten sich zu Beginn der Zielkorridore, aber beide blieben auf den Beinen und der Russe holte sich den nächsten Podestplatz. Rang fünf ging an Calle Halfvarsson vor Didrik Tønseth, Evgeniy Belov und Andrey Larkov. Johannes Høsflot Klæbo wurde Neunter gefolgt von Maxim Vylegzhanin. Nach vier Etappen liegt Klæbo nun 15 Sekunden vor Ustiugov.

Beda Klee bester Schweizer

Beda Klee (SUI) © Modica/NordicFocus

Nach einer erstklassigen Leistung wurde B-Kader-Läufer Beda Klee bester Schweizer im heutigen Rennen und erreichte als Elfter sein mit Abstand bestes Karriere-Resultat. Gemeinsam mit Dario Cologna hielt er immer gut im vorderen Teil der bis zum Schluss noch etwa 60 Läufer starken Gruppe mit – beide immer zwischen Platz zehn und 20. In der letzten Runde versuchte sich Dario Cologna mit Sebastian Eisenlauer an seinen Skienden neben der Spur an der Gruppe vorbeizukämpfen, was aber im tiefen Schnee nicht von Erfolg gekrönt war. So erlebte er mit Rang 23 eine Enttäuschung und bezeichnete das Rennen später im Schweizer Fernsehen als „Sch…rennen!“ – auch wegen eines Sturzes. Sein 22-jähriger Teamkollege Beda Klee konnte nach Fotofinish über Platz elf jubeln. Toni Livers verpasste als 35. mit nur 20 Sekunden Rückstand auf den Sieger die Weltcuppunkte. Jason Rüesch und Jonas Baumann belegten die Plätze 45 und 49. Livio Bieler kam als einer der letzten Läufer der Hauptgruppe als 59. ins Ziel.

Sprinter Eisenlauer bester Deutscher

Sebastian Eisenlauer (GER) © Modica/NordicFocus

Wenn es auch nicht so viele Stürze und offensichtliche Skiprobleme gab wie bei den Damen, gab es doch auf dem ersten Kilometer im Gedränge mindestens einen Sturz, in den Florian Notz verwickelt war, der sich danach vom Ende des großen Feldes zurück ins Rennen kämpfen musste – seine gute Startposition mit Platz 21 in der Tour de Ski-Wertung war erstmal verloren. Sechs Deutsche inklusive Notz hielten bis zum Schluss mit der Hauptgruppe mit, waren allerdings meist in der hinteren Hälfte zu finden. Lillehammer-Sieger Janosch Brugger schlug sich lange Zeit am Besten und lag um Platz 20 herum, bei der Tempoverschärfung in der letzten Runde war es aber um ihn geschehen und er büßte einige Positionen im dicht gedrängten Feld ein. So wurde ausgerechnet Sprint-Spezialist Sebastian Eisenlauer trotz Trainingsrückstand bester Deutscher: Zwei Kilometer vor dem Ziel war er noch auf Höhe von Dario Cologna unterwegs, am Ende verpasste er die Punkte als 31. mit 19 Sekunden Rückstand auf Iversen nur denkbar knapp. Janosch Brugger überquerte als 40. die Linie nach Fotofinish mit dem auf der letzten Runde zurückgefallenen Martin Johnsrud Sundby, Florian Notz wurde 48. Rang 52 ging an Lucas Bögl, Jonas Dobler belegte Platz 55 und Thomas Wick Platz 58. Andreas Katz hatte kurz vor Schluss das Tempo der Gruppe nicht mehr mitgehen können und wurde 62. Valentin Mättig musste schon früh kämpfen und er verlor zur Rennmitte den Kontakt zu den Kollegen, so dass er mit zwei Minuten Rückstand 66. wurde. Thomas Bing, der den Massenstartrennen entgegengefiebert hatte, erreichte abgeschlagen als 69. von 70 Athleten nach einem Sturz in der Abfahrt kurz vor dem Ziel mit Schmerzen das Ziel. 

 

=> Ergebnis 15 Kilometer KT Massenstart Herren
=> Zwischenstand nach vier Etappen

 

 

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