Nordische Kombination: Graabak gewinnt Seefeld Triple

Joergen Graabak gewinnt erstmals das Triple.
Joergen Graabak gewinnt erstmals das Triple. © Volk/NordicFocus

Joergen Graabak aus Norwegen hat sich überraschend das Seefeld Triple 2022 in der Nordischen Kombination gesichert. Am letzten Wettkampftag profitierte er von seinem gutem Sprung im provisorischen Wettkampfdurchgang und siegte vor Johannes Lamparter (Österreich). Jarl Magnus Riiber kämpfte sich auf den dritten Rang nach vorne. Die Deutschen verpassten das Podest.

Springen entfällt, PCR kommt zum Tragen

Joergen Graabak feiert seinen ersten Sieg der Saison.
Joergen Graabak feiert seinen ersten Sieg der Saison. © Volk/NordicFocus

Die Wettervorhersage hatte es prognostiziert: Am Sonntag war kein Springen möglich. Da der provisorische Wettkampfdurchgang (PCR) vom Donnerstag bereits für den Freitagswettkampf aufgebraucht wurde, hatte die Rennleitung reagiert und bereits am Samstag anstelle des geplanten Probedurchgangs einen weiteren PCR angesetzt. Diesen hatte der Este Kristjan Ilves für sich entschieden. Da beim Triple aber laut Reglement noch die Bonuspunkte für die ersten 15 Athleten des Vortagswettkampfs hinzugerechnet werden, war es der Norweger Joergen Graabak, der als Erster in das abschließende 12,5 Kilometer-Rennen gehen durfte.

Gute Ausgangsposition für den DSV

Auch der "König von Seefeld" Eric Frenzel konnte am Sonntag nicht viel ausrichten.
Auch der "König von Seefeld" Eric Frenzel konnte am Sonntag nicht viel ausrichten. © Volk/NordicFocus

Das Ergebnis des Springens versprach ein spannendes Rennen, mit guten Chancen für die deutschen Athleten. Denn nur eine Sekunde hinter Graabak ging Terence Weber ins Rennen, gefolgt von Ilves (+ 4 Sekunden) und Jarl Magnus Riiber (+ 6 sec), der zeitgleich mit dem Österreicher Johannes Lamparter startete. Eine weitere Sekunde hinter ihnen ging Franz-Josef Rehrl (AUT) ins Rennen. Dann folgten die drei Oberstdorfer Vinzenz Geiger (+28 sec), Julian Schmid (+ 31 sec) und Johannes Rydzek (+ 44 sec). Auch der laufstarke Finne Ilkka Herola als Zwölfter lag noch innerhalb einer Minute hinter der Spitze (+ 58 sec). Manuel Faißt als 17. (+ 1:06 min), Eric Frenzel (22., +1:20 min) und Fabian Rießle (40., + 2:26 min) waren bei dieser laufstarken Spitzengruppe bereits chancenlos.

Spitzentrio setzt sich ab

Jarl Magnus Riiber (NOR), Johannes Lamparter (AUT), Joergen Graabak (NOR), (l-r)
Die Spitzengruppe auf der Abfahrt: © Volk/NordicFocus

Liefen in den ersten beiden Runden die Athleten gemäß ihrer Startzeiten noch in größeren Gruppen zusammen, mussten in der Folge viele Läufer der schweren Strecke Tribut zollen. Bereits zur Halbzeit des Rennens war es Graabak, Lamparter und Riiber gelungen, den Rest des Feldes abzuschütteln. Diese drei blieben bis in die letzte Runde zusammen, als Graabak und Lamparter im Wechsel versuchten zu attackieren. Riiber musste am letzten langen Anstieg leicht abreißen lassen, so dass es Graabak und Lamparter überlassen blieb, den Sieg unter sich auszumachen. Beide taktierten, und schließlich musste der Norweger das Rennen von vorne zu Ende laufen. Lamparter kämpfte, doch er kam nicht mehr am starken Graabak vorbei. Riiber kam ungefährdet auf dem dritten Rang ins Ziel. Graabak bedankte sich anschließend bei Lamparter für die gute Teamarbeit in der Loipe.

Keine Chance für den DSV

Für Manuel Faißt gab es in Seefeld nicht viel zu holen.
Für Manuel Faißt gab es in Seefeld nicht viel zu holen. © Volk/NordicFocus

Nicht nach Wunsch verlief das Rennen dagegen für die deutschen Athleten. Geiger war als Vierter bester Deutscher, hatte aber bereits 47,8 Sekunden Rückstand. Hinter ihm kamen Jens Oftebro (NOR), Herola und Ilves ins Ziel, ehe auf Rang neun mit Schmid der nächste Deutsche das Ziel erreichte. Weber und Frenzel kamen direkt nach ihm ins Ziel, Rydzek wurde 14., Faißt 21. und Rießle 31. Auffällig dabei, dass die Deutschen ihre sonstige Laufstärke am heutigen Tag überhaupt nicht ausspielen konnten. Möglicherweise hatte man sich beim Material vertan, denn Geiger als schnellster DSV-Athlet hatte nur die achtbeste Laufzeit. Rydzek, im roten Trikot des besten Läufers unterwegs, hatte gar nur die 20. Zeit. Echte Raketen hatten dagegen die Norweger unter ihren Füßen. Die schnellsten Zeiten ging zwar an Lamparter und Herola, aber die Norweger waren allesamt ebenfalls sehr schnell unterwegs. Vor der Olympiapause verteidigte Rydzek hauchdünn seine Führung vor Geiger. In der Weltcupgesamtführung bleibt Lamparter vor Riiber, der auch bester Springer ist.

Zwischenstand SprungEndergebnis Seefeld TripleWeltcupstand HerrenWeltcupstand Damen

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