Kowalczyk und Nygaard gewinnen Birkebeinerrennet

Andreas Nygaard und Justyna Kowalczyk © Magnus Östh

Frühe Attacken und kalte Temperaturen waren die Hauptmerkmale der 80 Ausgabe des Birkebeinerrennet. Vasalauf-Sieger Andreas Nygaard holte sich den Sieg bei den Herren knapp vor seinem Teamkollegen Tord Asle Gjerdalen, während Justyna Kowalczyk das Frauenrennen von Anfang an dominierte und zum zweiten Mal in Folge den Birkebeiner gewann.

Kowalczyk gewinnt souverän

Ein sonniger, aber extrem kalter Morgen bei -22 Grad Celsius begrüßte die Läufer des Birkebeinerrennet, als sie ihre 54 Kilometer von Rena nach Lillehammer in Angriff nahmen. Aufgrund der kalten Bedingungen gab es sowohl bei den Herren als auch bei den Damen viele Diagonalläufer. Bei den Frauen löste sich die Polin Justyna Kowalczyk am ersten langen Anstieg in Richtung Berge von ihren Konkurrentinnen und blieb bis im Ziel in Führung. Hinter ihr arbeiteten Kateriná Smutná und Astrid Øyre Slind während des gesamten Rennens zusammen. Erstere erwies sich am Ende als stärker und überquerte die Ziellinie etwa 50 Sekunden vor ihrer Kontrahentin. Die Trägerin des gelben Trikots, Britta Johansson Norgren hatte heute zu kämpfen, konnte sich aber mit Platz vier wichtige Punkte sichern. Alle drei Podestplatzierten benutzten Steigwachs. „Ich war überrascht, dass die anderen mir nicht gefolgt sind, als ich mich von ihnen gelöst habe“, erklärte Kowalczyk lächelnd. „Die ersten 20 Kilometer liegen mir sehr gut, aber natürlich fühlte ich mich nach Sjusjøen, dem letzten Kontrollpunkt, müde, denn 54 Kilometer sind für mich immer noch eine lange Strecke. Ich wusste, dass ich nichts zu befürchten hatte, weil mein Abstand zu einem bestimmten Zeitpunkt mehr als fünf Minuten betrug und ich musste mich nicht so stark pushen. Es fühlt sich großartig an, wieder im Langstreckenzirkus dabei zu sein, ich werde die verbleibenden zwei Rennen bestreiten, wenn meine Erholung gut läuft und ich gesund bleibe.“ Beste deutschsprachige Athletin war Seraina Boner (Schweiz) auf Rang 21.

Nygaard siegt im Zielsprint

Bei den Herren gelang es dem Russen Ermil Vokuev, vor dem letzten langen Anstieg in der zweiten Hälfte des Rennens eine Lücke zu reißen. Schnell folgten ihm Tord Asle Gjerdalen und Andreas Nygaard. Deren Teamkollege Anders Aukland konnte die drei einholen, doch Gjerdalen setzte die entscheidende Attacke vor der letzten Abfahrt nach Lillehammer. Nur Nygaard konnte folgen. Am Ende war der Vasalauf-Sieger stärker und schlug seinen Teamkollegen im Schlusssprint. Altmeister Anders Aukland konnte Vokuev vor Erreichen der letzten Meter hinter sich lassen und damit den letzten Podiumsplatz belegen. „Es fühlt sich etwas surreal an, sowohl Vasalauf als auch Birkebeiner hintereinander zu gewinnen“, erklärte der äußerst zufriedene Sieger Nygaard. „Gjerdalen und ich hatten am Ende nicht wirklich ein Katz und Maus Spiel, da wir gut zusammengearbeitet haben, und ich war zuversichtlich, dass ich ihn am Ende schlagen kann. Ich hatte ein bisschen Achterbahn-Feeling nach dem Vasalauf, sowohl mental als auch physisch, aber es scheint, dass es sich auszahlt, Zeit damit zu verbringen, Netflix zu schauen und Videospiele auf meiner Couch zu spielen. Ich fahre nun zum Nordenskiöldsloppet, 220 km, und verbringe dann mein Ostern  beim Eisangeln und Holzhacken in meiner Hütte. Das ist meine Vorbereitung auf Reistadløpet und Ylläs-Levi!“ Toni Livers aus der Schweiz erkämpfte sich Rang 15. Bester Deutscher war Thomas Freimuth auf Platz 51.

Alle Ergebnislisten findet ihr hier: Ergebnisse Birkebeinerrennet Rena-Lillehammer (Norwegen)

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