Stimmen zum WM Sprint: „Jetzt ist der Knoten aufgegangen!“

Laura Gimmler (GER) © Thibaut/NordicFocus

Laura Gimmler hofft nach ihrem besten Karriereresultat im Sprint nun, dass sie auch in Zukunft Top Ergebnisse liefern kann. Bei Sebastian Eisenlauer wäre es fast heute so weit gewesen – wenn es keinen Fehler in der Zeitmessung gegeben hätte…. Lest hier, was Athleten und Trainer nach dem Rennen sagten…

 

Jonna Sundling (SWE)

Johannes Høsflot Klæbo (NOR)

Andreas Schlütter (GER), Sportlicher Leiter

… über den Sprint und die Probleme mit der Zeitnahme im Fall von Sebastian Eisenlauer: Wir haben vier Athleten sicher weitergebracht, drei Mädels mit Platz 19, 21 und 22. Da haben wir das gezeigt, was wir auch im Weltcup zeigen konnten. Bei den Herren haben wir momentan nur den Janosch weiter, da haben wir noch ein kleines Zeitproblem. Da sind sie jetzt gerade dran, das nochmal zu kontrollieren. Da waren ein bisschen komische Zeitabstände dabei. Der Sebastian Eisenlauer wurde zeitweise auf Platz zwei geführt, jetzt is er 33. Ich habe da jetzt noch einmal nachgefragt, weil nach unserer Rechnung ist er eigentlich zwischen Platz 20 und 30 eingekommen. Das müssen wir nochmal prüfen lassen, aber ansonsten können wir erstmal zufrieden sein mit vier Athleten, die jetzt in die Finalläufe gehen. Es macht keinen Sinn, da jetzt Protest einzulegen, denn ich glaube, die haben da selbst Schweißperlen auf der Stirn. Sie müssen erstmal die Zeiten komplett nachrechnen, die haben ja ein Backup laufen. Aber sie müssen das Rennen erst beenden, das heißt, die 159 Teilnehmer müssen erst ins Ziel kommen. Dann können sie es überprüfen und das Backup durchlaufen lassen und dann wird es auch eine offizielle Ergebnisliste vom Prolog geben. (Quelle: DSV)

Sebastian Eisenlauer (GER)

… über Platz zwei auf der Anzeigetafel: 
Da war ich mir sicher, dass da ein Fehler drin sein muss. Das wäre zu schön, um wahr zu sein. Allein schon im Vergleich zu den Athleten, die vor und hinter mir gestartet sind, war eigentlich klar, dass das nicht sein kann. Wäre natürlich schön gewesen, wenn man so um vier Sekunden weniger nach hinten korrigiert hätte. Aber letztendlich ist es in einem zeitlichen Abstand und Umfeld, wo ich mich dieses Jahr im Sprint leider des Öfteren bewegt habe und deswegen ist das Ergebnis deutlich glaubwürdiger als das erste Ergebnis, das im Ziel kam. Es ist natürlich eine Enttäuschung, Heim WM, Klassiksprint. Hier in Oberstdorf, da habe ich schon sehr sehr gute Ergebnisse gemacht. Es wäre natürlich schön gewesen, wenn ich dann hier klar meinen besten Sprint der Saison machen kann. Letztendlich war es ein durchschnittliches Ergebnis. Das ist schade, da bin ich natürlich enttäuscht. Aber das Hauptrennen kommt noch und jetzt bereite ich mich voll auf Sonntag vor und hoffe, dass ich mich da noch deutlich besser präsentieren kann.

… über die Bedingungen bei der Heim WM:
Sehr sehr großes Lob an die Organisatoren und Veranstalter. Die Strecke ist im einem super Zustand. Das ganze drumherum, was hier hinten aufgebaut worden ist. Es kann nicht besser sein und ich hoffe, dass irgendwann noch einmal mit einem Haufen Zuschauer das gleiche stattfindet. (Quelle: DSV)

Anian Sossau (GER)

Es war meine erste WM, ich bin zufrieden. Hauptsache, ich war mal dabei. Ich hab ein bisserl das Feeling mitnehmen dürfen. Ich bin bei den anderen dabei mit Platz 34 [am Ende 38.]. Ich denke, ich kann zufrieden heimfahren mit einem guten Ergebnis und das motiviert mich auf alle Fälle für die nächsten Jahre dranzubleiben, zu trainieren, auf die nächste WM vorzubereiten und dann anpacken. Es gibt bei mir noch ein paar Baustellen in der Technik, mehr Stabikraft, vor allem im Bauchbereich, dass ich da noch Prozente rausholen kann. Man kann sich immer weiterentwickeln, Step by Step, und ich denke, ich bin auf einem guten Weg. Ich bin überglücklich, super Wetter, super Piste, happy. (Quelle: DSV)

Sofie Krehl (GER)

Die Quali war nach meinem Geschmack, die war ganz gut. Das Heat war ausbaufähig, es war sicher nicht schlecht und ich bin gut in Form. Das Ergebnis sieht jetzt halt nicht ganz so toll aus, wie ich mir das vorgestellt habe. Ich denke, der Ski war gut, ich war auch gut, es war einfach taktisch nicht ganz ausgeklügelt, es ist nicht ganz aufgegangen. Vielleicht brauche ich noch ein bisschen Glück fürs nächste Mal. (Quelle: DSV)

Laura Gimmler (GER)

Ich bin sehr glücklich. Das Halbfinale war mein großes Ziel. Klar, ich war mir nicht sicher, ob ich es schaffe zu jedem Zeitpunkt. Der Winter war sehr schwierig, es ging leider dieses Jahr nicht immer gut. Ich hatte schon immer meine beste Form zu den Weltmeisterschaften, auch im Junioren Alter schon, und ich bin froh, dass das scheinbar so eine Eigenschaft von mir ist, dass ich das beibehalten konnte und auch dass ich es jetzt daheim mit viel eigenem Druck umsetzen konnte. In den letzten Tagen hatte ich viele Momente, wo die Aufregung richtig hoch kam. Heute früh war ich erstaunlich ruhig, aber im Prolog habe ich gemerkt, dass ich sehr fest vom Kopf her war. Da war ich eigentlich gar nicht so zufrieden, wie ich rumgekommen bin. Aber da geht es ja in erster Linie ums Weiterkommen. Während des Viertelfinals habe ich mir auf einmal gedacht ‚hey, genieße es!‘ und da konnte ich auf einmal richtig befreit Gas geben. Der knoten ist geplatzt. Da habe ich schon oft die Erfahrung gemacht, dass das ganz wichtig ist, wenn ein gutes Ergebnis kommt. Dann kommen auch mehrere gute Ergebnisse. Der Knoten ist jetzt offen. Als es hieß, ich bin weiter, gingen die Träume auch gleich weiter, aber Top10 ist super. (Quelle: DSV)

Katharina Hennig (GER)

Ich habe den Zweck erfüllt, nämlich ordentlich durchzuputzen für die nächsten Rennen, die anstehen und ansonsten war ich sehr zufrieden mit meinem Prolog. Das Viertelfinale war von der Taktik her vielleicht nicht das Beste, weil ich einen besonders schnellen Heat gewählt habe. Das war vielleicht ein bisschen zu schnell für mich als Distanzläuferin, aber ich bin trotzdem zufrieden. (Quelle: DSV)

Janosch Brugger (GER)

Grip hatte ich heute auf jeden Fall, Alpe Cermis wäre heute kein Problem gewesen. Mir hat es ein bisschen an der Fahrt gefehlt, das habe ich auch relativ schnell gespürt auf der Ebene und in der Abfahrt. Das ist natürlich saubitter im ersten WM Rennen, aber nun geht es weiter mit dem Teamsprint. Zwischen Prolog und Viertelfinale hatten wir [wegen der wärmeren Temperaturen] noch etwas umgestellt was die Wachsvarinate angeht, weil es im Prolog dann doch eisiger und schneller war und nicht so tief. Von demher hätte die Variante aus dem Prolog wahrscheinlich nicht mehr so viel Grip geboten, vielleicht wäre es ein bisschen schneller gewesen. Da haben wir auf jeden Fall was umgestellt und ich hoffe, dass es bei den Mädels besser funktioniert. Ich werde im Teamsprint mit dem Sebi Eisenlauer am Start sein und dann hoffe ich, dass wir da aufzeigen können, was wir eigentlich im Köcher haben. (Quelle: DSV)

Peter Schlickenrieder (GER), Teamchef

… über das Abschneiden im Sprint:

Ich würde sagen ich bin mit 80% zufrieden, allen voran natürlich Laura Gimmler, die ihre Karriere Bestleistung abgeliefert hat mit einem Top10 Ergebnis. Und das nach einer durchwachsenen Saison mit vielen Selbstzweifeln. Sie hat am Punkt X ihr Bestes gegeben und herausgeholt. Damit kann man absolut zufrieden sein. Das ist ein guter Auftakt. Nicht nur für sie, sondern für das ganze Team im Hinblick auf die Wettkämpfe, die noch anstehen. Wir hatten drei Mädels unter den Top30, auch eine Lisa Lohmann, die es nicht geschafft hat, ist engagiert angegangen und hat versucht, das Beste rauszuholen. Sie ist auch in der ersten Hälfte positioniert, das ist wichtig und gut und damit können wir zufrieden sein. Genauso bei den Männern: Der junge Anian Sossau, der hier seine WM Premiere gefeiert hat und mit einem Top40 Platz gezeigt hat, dass er ein Mann der Zukunft ist. Knapp hinter dem Sebastian Eisenlauer, der sicherlich enttäuscht ist. Er hätte sich den Einzug in die Finals nicht nur gewünscht, sondern auch verdient gehabt. Aber er hat das auch realistisch eingeschätzt, es hat auch bisher kein besseres Ergebnis zu Buche gestanden. Beim Janosch, die Qualifikation für die Viertelfinals und die Top10 Platzierung ist okay. Wobei er im Viertefinale zu sehr auf Stieg gesetzt hat. Berghoch hat er sich gut bewegt, bergrunter war er nicht wettbewerbsfähig. Da wäre sicher noch eine Top15 Platzierung drin gewesen. Summa summarum, für den Auftakt in Ordnung, damit lässt sich gut in die WM starten.

… über die weitere Einsatzplanung: 
Laura hat sich sehr gut in Szene gesetzt im Hinblick auf einen Staffel Einsatz, aber eigentlich keine neuen Erkenntnisse, wie es sich der Damentrainer in der Vorbesprechung gewünscht hätte. Da sind auch die nächsten Wettbewerbe wichtig, der Skiathlon und der Teamsprint, danach werden wir konkret in die Planungen der nächsten Einsätze gehen, so dass wir dann die beste Staffel am Start haben. (Quelle: DSV)

Oskar Svensson (SWE)

Ich habe mich für Skatingski entschieden, das hatte ich mir schon letztes Jahr beim Weltcup überlegt und war völlig überzeugt, dass das die richtige Entscheidung ist. Aber im Nachhinein war das nicht so gut. Alles hat sich gut angefühlt, aber vor dem Finale habe ich die falsche Entscheidung getroffen. Aber jetzt kann man das leicht sagen. (Quelle: SVT)

 

Natalia Nepryaeva (RUS)

… über ihre Form nach dem Bruch der Mittelhand in Falun:Natürlich bin ich nicht in der Form, in der ich gerne wäre. Ich hoffe, ich kann mich in den nächsten Rennen noch steigern. Ich konnte mit den Norwegerinnen mitlaufen, aber ich konnte nicht so kämpfen, wie ich es gerne gewollt hätte. (Quelle: MatchTV)

Tatiana Sorina (RUS)

… über ihr weites Ausweichmanöver nach dem Sturz von Johanna Matintalo:Ja, ich bin wütend. Mehr auf mich selbst, dass ich mit der Strecke nicht zurecht kam und nicht meine beste Leistung zeigen konnte. Ich weiß nicht, wie gut meine Ski im Vergleich zu den anderen waren, aber ich denke, es war in erster Linie mein Fehler. Vielleicht lief es auch nach der Verletzung nicht so gut. Ich habe meinen Schuh etwas verändert, damit es für den Fuß besser ist. Aber das Bein hat im Sprint nicht geschmerzt, alles ist in Ordnung. (Quelle: MatchTV)

Sergey Ustiugov (RUS)

… über die Nachwirkungen des Sturzes am Sonntag:Vor zwei Tagen entschied ich nach dem Training, dass ich nicht starten würde. Aber Markus. Aber Markus sagte, ich solle die Untersuchung abwarten, es würde schon klappen. Gestern habe ich mich noch nicht gut gefühlt, mir war klar, dass ich dennoch starten kann. Ja, es tut manchmal weh, aber das kann man verdrängen. Ich habe mich vorbereitet und habe mich erst im letzten Moment für das Rennen entschieden. Mir war klar, wenn ich heute meine Chance nicht nutze, wird es bei dieser WM keine weitere für mich geben. Dann würde alles bergab gehen. Ich bin froh, dass ich heute hier bin. Das Bein ist getapt worden, ich musste mir vorher die Haare abrasieren. Das Bein ist nun so fest getapt, dass manche sagen, es ist wie eine Schiene. Die Saison war sehr schwierig für jeden. Für mich? Eigentlich wie immer. Man könnte sagen, dass ich heute zufrieden bin, aber ich wollte Gold gewinnen.

… über einen möglichen Wechsel in die Trainingsgruppe von Yuriy Borodavko:Immer sagt jemand, ich solle besser zu Borodavko gehen. Aber ich bin ein erwachsener Athlet und verstehe, dass man mit meiner Leistung nicht immer zufrieden ist, aber dann kann ich besser gleich aufhören. Ich habe als Junior drei Monate mit ihm trainiert und hatte danach Beine wie ein Cowboy. Daran werde ich mich mein Leben lang erinnern. Wenn ich in seine Gruppe wechseln soll, würde ich meine Ski in die Ecke werfen und aufhören. Ich möchte leben, gesund sein und mich weiterentwickeln. Außerdem ist auch Bolshunov nicht mein bester Freund. Ich weiß nicht, wie er trainiert, habe aber wie ihr gehört, dass er sehr hart trainiert und zwar allein. Wenn andere sich ihm im Training anschließen wollen, tut er alles, um sie zu ignorieren. (Quelle: MatchTV)

 

Maiken Caspersen Falla (NOR)

… die monatelang gesundheitliche Beschwerden wie Atemprobleme hatte, was sich erst im Dezember als Blockade eines Brustwirbels herausstellte: Das ist unglaublich. Der beste Tag des Jahres für mich – und das dann bei der Weltmeisterschaft! Im Oktober/November ging es mir so schlecht, dass ich nicht 15 Minuten einen Hügel bei meinem Haus hinauflaufen konnte. Das zeigt, wie schlecht es mir damals ging. Aber irgendwann ging es besser und ich habe wieder angefangen, an meiner Form zu arbeiten. (Quelle: NRK)