Osttirol: Tagestour auf der Grenzlandloipe und malerisches Virgental

Die letzten Meter der Grenzlandloipe hinauf nach Maria Luggau © xc-ski.de/Kevin Voigt

Die Region Osttirol kennt man in Skilanglauf-Kreisen insbesondere für ihre bei Bedarf täglich präparierten und dank Beschneiung besonders schneesicheren Loipen. Zudem ziehen Dolomitenlauf und der Biathlonstandort Obertilliach jährlich viele Besucher an. Ich wollte es dieses Mal aber etwas ruhiger angehen lassen und bin direkt fündig geworden.

Unterwegs auf der Grenzlandloipe in Osttirol © xc-ski.de/Kevin Voigt

Den Auftakt meiner drei Tage in Osttirol macht ein Tipp von Elvira vom Tourismusverband. Ich solle unbedingt mal der Grenzlandloipe im Gailtal von Kartitsch bis nach Maria Luggau folgen. Und so habe ich meine Anreise über Lienz bis kurz vor Obertilliach geplant. Unweit des Kartitscher Sattels steige ich in Rauchenbach in die Grenzlandloipe ein. Eigentlich ist sie knapp 30 Kilometer lang, ich erspare mir aber nach der längeren Autofahrt die ersten ansteigenden Kilometer und lege im flachen Gelände los. Nach einem Kilometer geht es dann auch direkt in die langgezogene und immer wieder von sanften Kurven unterbrochene Abfahrt in Richtung Biathlonstadion. Waldstücke wechseln sich mit Wiesenflächen ab und immer wieder kreuze ich die Gail, das kleine Flüsschen, das dem Tal seinen Namen gibt.

Am Schießstand herrscht reger Betrieb. Die Trainingsbedingungen hier werden von vielen Nationalteams geschätzt und für die Vorbereitung genutzt. Zudem finden hier auch immer wieder internationale Großveranstaltungen statt. Nach einer kurzen Pause geht es weiter über die Wiesen mit den traditionellen Heustadeln unterhalb des Orts Obertilliach. Unterbrochen von kurzen, leicht ansteigenden Abschnitten geht es tendenziell weiter bergab in Richtung Untertilliach. Meist trennt mich nur eine tief verschneite Baumreihe von der Gail und wieder wechsle ich mehrmals die Uferseite. Hinter dem Ort verläuft die Landesgrenze und ich gelange von Tirol nach Kärnten.

Die letzten Meter der Grenzlandloipe hinauf nach Maria Luggau © xc-ski.de/Kevin Voigt

18 Kilometer bin ich inzwischen unterwegs und vor mir kommt etwas oberhalb des Flussbetts gelegen Maria Luggau in Sicht. Dort liegt mein Ziel für heute, von dem mich nur noch ein circa ein Kilometer langer Anstieg trennt. In Serpentinen und vorbei an einer alten Mühle verläuft die Loipe bis kurz unterhalb des Ortszentrums. Über einen schmalen Weg, den rechts und links hohe Schneewende flankieren gelange ich direkt an die Hauptstraße und zur Bushaltestelle. Wenige Minuten später sitze ich im Bus auf dem Rückweg zum Kartitscher Sattel, den ich, wie viele andere Linien in Osttirol auch, mit meiner Gästekarte kostenlos nutzen darf. So einfach sollte eine Langlauftour immer zu organisieren sein!

Am nächsten Morgen stehe ich wieder am Kartitscher Sattel. Bei der Tour am Vortag ist mir eine Loipe aufgefallen, die von der Grenzlandloipe abzweigt und die aufgrund anspruchsvoller Anstiege etwas Herausforderung verspricht: Die Kartitschersattel-Runde. 15,6 Kilometer lang führt sie zunächst auf der Trasse der Grenzlandloipe bis zum Biathlonstadion, von dort aber über den Eingang zum Leitertal und zum Schöntal wieder zurück zum Ausgangspunkt. Schnell bin ich unten im Stadion und nehme den ersten Anstieg ins Leitertal in Angriff. Zunächst steigt die Strecke nur langsam an, wird aber mit der Zeit immer steiler. Jetzt gilt es, meine Kräfte gut einzuteilen und möglichst ökonomisch zu laufen. Nach ungefähr einem Kilometer und 100 Höhenmetern folgt eine Abfahrt und damit eine kleine Erholungspause. Aber bereits wenig später geht es in den zweiten längeren Anstieg ins Schöntal. Als auch der bezwungen ist, läuft die Runde angenehm aus zu meinem Startpunkt. Am Abend sorge ich mit einem leckeren Essen für den nötigen Energienachschub, um am nächsten Morgen bereit für eine Abschiedstour zu sein.

Unterwegs im Virgental in Osttirol © xc-ski.de/Kevin Voigt

Schon halb auf dem Rückweg in Richtung Felbertauern biege ich links ins Virgental ab, wo ich am Freizeitzentrum von Prägraten erneut in die Loipe einsteige. Im klassischen Stil geht es Tal einwärts auf der Isel Loipe, die entlang des gleichnamigen Gebirgsbaches in Richtung Hinterbichl verläuft. Nach weitläufigem Beginn rücken die Bäume im weiteren Verlauf immer mal wieder nahe an die Loipe heran und sorgen für Abwechslung. Aber auch der kurze Abschnitt am Loipeneinstieg von Hinterbichl inklusive Brückenüberquerung gestaltet sich malerisch. Im Hintergrund taucht immer mal wieder der Großvenediger auf, der mit 3657 Metern höchste Berg des Bundeslands Salzburg. Wenig später erreiche ich die Panoramaloipe, die eigentlich noch eine Verlängerung meiner Tour wert wäre. Aber nach der anspruchsvollen Runde vom Vortag entscheide ich mich dann doch für den direkten Rückweg. Den genieße ich dann noch einmal ausgiebig, ehe ich ins Auto steige und es zurück in die Heimat geht.

Bereits kurz nach der Ausfahrt aus dem Felbertauerntunnel steht für mich fest, dass nicht allzu viel Zeit vergehen darf, bis ich Osttirol den nächsten Besuch abstatte!

Bildergalerie