Langlauf Junioren und U23 WM: Deutschland in drei Staffeln ohne Medaille

Jan Stoelben (GER), Jan-Friedrich Doerks (GER), (l-r) © Tomi Mäkipää

Am vorletzten Tag der Titelkämpfe im finnischen Vuokatti blieben die deutschen Juniorinnen, Junioren und die U23 Mixed Staffel ohne Edelmetall. Die Schweizer Juniorinnen verpassten die Medaille knapp. Die Titel gingen an Schweden, Norwegen und Norwegen.

 

Schweden rettet Gold, Schweiz Vierte, Deutsche Achte

Maerta Rosenberg (SWE), Lisa Eriksson (SWE), Lisa Ingesson (SWE), Moa Hansson (SWE) © Tomi Mäkipää

In der 4×3,3 Kilometer Staffel der Juniorinnen setzten sich die Schwedinnen Märta Rosenberg, Lisa Eriksson, Lisa Ingesson und Moa Hansson letztlich sehr knapp gegen die Russinnen Anna Kozhinova, Evgeniya Krupitskaya, Olga Zholudeva und Veronika Stepanova durch. Startläuferin Märta Rosenberg sorgte mit einer Tempoverschärfung im langen Anstieg für eine deutliche Verkleinerung der Spitzengruppe, der auch das deutsche Quartett mit Startläuferin Germana Thannheimer zum Opfer fiel. Zuvor hatte sich das deutsche Team nach der Disqualifikation von 2020 erst von einem hinteren Startplatz nach vorne arbeiten müssen, was sicher Kraft gekostet hatte. Weiter bestimmten Schweden und Russland das Geschehen und die Russin kam mit leichtem Vorsprung zum zweiten Wechsel vor Schweden und der Schweiz, die durch Nadja Kälin und Siri Wigger ganz vorne mithielten. Nach dem Wechsel auf die Freistilstrecken schloss die Norwegerin Anna Heggen zu dem Trio auf, aber Anja Weber konnte nicht bis zum Schluss mithalten. Während die Schwedin Lisa Ingesson jeweils mit Lücken zu Norwegen und Russland als Erste zum letzten Wechsel kam, erreichte die 19-jährige Schweizerin mit einem Rückstand von 35 Sekunden die Wechselzone. Nach der Übergabe auf die 17-jährige Marina Kälin brach Anja Weber völlig erschöpft zusammen, so dass Helfer lange vergeblich versuchten, sie aus der Wechselzone zu bekommen. Den schwedischen Vorsprung beim letzten Wechsel konnte Moa Hansson zunächst ausbauen, aber Veronika Stepanova machte sich auf die Verfolgung. Zunächst überholte die Russin die Norwegerin und näherte sich dann Schweden. Am höchsten Punkt vor der Abfahrt ins Ziel hatte Hansson zwar noch etwas mehr als zehn Sekunden Vorsprung, aber die Schwedin war völlig erschöpft, so dass Stepanova immer näher kam und es im Zielsprint richtig eng wurde. Um 0,3 Sekunden konnte sich Schweden noch vor Russland behaupten, Norwegen gewann Bronze. Marina Kälin verlor noch viel Zeit, konnte den vierten Platz aber noch knapp vor Finnland ins Ziel retten. Das deutsche Quartett, nach Germana Thannheimer, Verena Veit und Helen Hoffmann schon mit 1:15 Minuten Rückstand, verloren mit Schlussläuferin Linda Schumacher eine weitere Minute, so dass das Team auf Platz acht endete.

 

Norweger jubeln, Deutsche Fünfte und Schweizer Neunte

Lars Agnar Hjelmeset (NOR) © Tomi Mäkipää

Im Rennen der Junioren über 4×5 Kilometer feierten die Norweger Edvard Sandvik, Jonas Vika, Martin Kirkeberg Mørk und Lars Agnar Hjelmeset die Goldmedaille. Auf der zweiten Runde im Anstiegs setzten sich sieben Teams von den anderen ab, darunter auch die Deutschen und Schweizer. Nach dem Wechsel konnten die Nordamerikaner aufschließen, aber Norwegens Jonas Vika attackierte schon in Runde eins und riss das Feld zeitweise in zwei Teile. In der zweiten Runde waren fünf Teams an der Spitze vertreten, darunter das DSV Quartett, während die Schweizer zurückfielen. In den ersten Minuten nach dem Wechsel machten fünf Teams Jagd auf Norwegen, denen sie aber nur kurzzeitig näher kommen konnten. Immerhin lag das DSV Team dank Jan-Friedrich Doerks beim letzten Wechsel an zweiter Stelle, 20 Sekunden hinter Norwegen und zehn Sekunden vor Russland. Leider konnte Jan Stölben als Schlussläufer nicht an die Leistungen des Teamkollegen anknüpfen. Er wurde von der Verfolgergruppe eingeholt und verlor in seiner zweiten Runde den Anschluss. Die Norweger konnte niemand mehr einholen, so dass drei Teams um zwei Medaillen kämpften. Sergey Volkov und der Finne Alexander Ståhlberg konnten sich im Anstieg absetzen. Der starke Finne ließ sich in der Abfahrt die zweite Silbermedaille nicht mehr nehmen, so dass er zusammen mit Sprint Weltmeister Niilo Moilanen, Niko Anttola und Eemil Helander feiern konnte. Italiens Schlussläufer Elia Barp kochte im Zielsprint doch noch den Russen ab und jubelte mit seinem Team über Bronze. Das deutsche Quartett mit Elias Keck, Korbinian Heiland, Jan-Friedrich Doerks und Jan Stölben belegte mit einem Rückstand von 1:07 Minuten Rang fünf. Die Schweizer Nicola Wigger, Cla Ursin Nufer, Antonin Savary und Niclas Steiger kamen als Neunte ins Ziel.

Norwegen holt auch U23 Gold, DSV auf sechs und Schweizer Elfte

U23 Mixed Staffel: Norwegen gewinnt vor Russland und Schweden © Tomi Mäkipää

Die U23-Athleten bestritten zum Abschluss ihrer Titelkämpfe eine Mixed Staffel mit zwei Damen als Start- und Schlussläuferin sowie zwei Herren in der Mitte des Rennens über 4×5 Kilometer. Norwegens Startläuferin Synne Arnesen sorgte dafür, dass sich die Gruppe schon in ihrer ersten Runde verkleinerte und nur noch fünf Teams zusammen waren sowie die Schweizer mit etwas Abstand dahinter. Vor dem ersten Wechsel setzte sie sich zusammen mit Hailey Swirbul und Lisa Lohmann leicht ab, Polens Izabela Marcisz folgte mit zwölf Sekunden Abstand, die nächste Gruppe mit Russland, Schweden, Frankreich und der Schweiz lag schon mit 33 Sekunden zurück. Nach dem Wechsel verlor Albert Kuchler an Boden und Jon Rolf Skamo Hope setzte sich vorübergehend von Gus Schumacher ab. Beim Wechsel zur Halbzeit des Rennens trennten beide nur fünf Sekunden, aber Hunter Wonders konnte das Tempo von Håvard Moseby zunächst nicht mitgehen. Zum dritten Wechsel schmolzen die Abstände wieder etwas weiter zusammen, die Gruppe, in die Kuchler zurückgefallen war, mit etwa 30 Sekunden Rückstand wechselte, obwohl Friedrich Moch in seiner ersten Runde Probleme hatte, das Tempo mitzugehen. Nun ging es also um die Medaillen, um die das deutsche Team mit Schlussläuferin Amelie Hofmann dann nicht mehr mitsprechen konnte. Die Amerikanerin Sophia Laukli wurde von der Gruppe eingeholt, zu der Hofmann zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr gehörte. Norwegen schien mit Schlussläuferin Hedda Østberg Amundsen bis 18 Sekunden Vorsprung vor der letzten 2,5 Kilometer Runde den Sieg sicher zu haben, aber dann wurde es wie bei den Juniorinnen doch noch einmal eng: Die Verfolger kamen immer näher und Russlands Anna Grukhvina kam im Zielsprint noch bis auf drei Sekunden heran und konnte zusammen mit Anastasiya Faleeva, Sergey Ardashev und Alexander Terentev Silber feiern. Bronze ging an die Schweden Hanna Abrahamsson, Fredrik Andersson, Johan Herbert und Louise Lindström gefolgt von Frankreich und den USA. Das deutsche Quartett belegte mit etwa einer Minute Rückstand Platz sechs, die Schweizer Desirée Steiner, Valerio Grond, Janik Riebli und Lea Fischer wurden Elfte.

=> Ergebnis 4×3,3 Kilometer Staffel Juniorinnen
=> Ergebnis 4×5 Kilometer Staffel Junioren
=> Ergebnis 4×5 Kilometer Mixed Staffel U23

 

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