Langlauf-Weltcup Toblach: Tolles Comeback, zwei deutsche Podiumsplätze, zwei rote Trikots

Podium Damen © Manzoni/NordicFocus

Zur Generalprobe vor den Olympischen Spielen waren die Sportler angereist. Dort haben sie ihre Form getestet – mehr oder weniger erfolgreich …

Erfolgreicher Distanztest für Cologna und Bjørgen – Enttäuschung für Kowalcyzk

Mehr als zufrieden sein kann ganz sicher Dario Cologna: Nach monatelanger Verletzungspause kehrte der Schweizer in Toblach in den Weltcup zurück und feierte als nur knapp geschlagener Zweiter ein sensationelles Comeback. Im Nachhinein sagte er, er sei sogar froh, nicht gewonnen zu haben, damit der Druck nicht zu groß wird – aber machen diese 2,7 Sekunden wirklich einen Unterschied? Wir wissen nun alle, dass man Dario nicht unterschätzen darf und er in Sochi zu den Topfavoriten gehört: Sieg oder nicht Sieg in Toblach ist in der Hinsicht wohl unwichtig. Auch Marit Bjørgen ist vor allem nach dem beeindruckenden Triumph im Distanzrennen gerüstet für Sochi und wird allen Rennen, in denen sie antritt, schwer zu schlagen sein. Weniger positiv verlief der letzte Formtest in einem Distanzrennen für Justyna Kowalczyk, die tief enttäuscht die Heimreise antrat. Platz fünf in einem Klassikrennen mit deutlichem Rückstand verheißt nicht gerade große Hoffnungen auf das ersehnte olympische Gold. Aus deutscher Sicht war Steffi Böhler ein ganz besonderer Lichtblick: Ein toller zehnter Platz bei (fast) vollständig vertretener Weltelite kann sich sehen lassen. Ganz besonders nach den schweren letzten Jahren.
=> NEWS zum Distanzrennen der Damen
=> NEWS zum Distanzrennen der Herren
=> STATEMENTS zu den Distanzrennen
=> BILDERGALERIE zu den Distanzrennen in Toblach

Zweimal Treppchen, zweimal rotes Trikot

Positiv denken auch die deutschen Sprinter an Toblach zurück – und auch mit Recht! Denise kann schon jetzt auf eine beeindruckende Sprintsaison zurückblicken: In jedem der acht Sprint des Winters im Finale, bis auf zwei fünfte Plätze in Asiago und Nove Mesto sogar immer auf dem Podium. Zwar hat es auch diesmal wieder nicht zum ersten Weltcupsieg gereicht, aber der ist nur noch eine Frage der Zeit – das rote Trikot der Sprintbesten ist der Sächsin mit 60 Punkten Vorsprung auf Kikkan Randall vorerst sicher. Dieses Leibchen hat nun auch Josef Wenzl in seinem Besitz, wenn auch nur mit 13 Punkten Vorsprung vor Federico Pellegrino, der nach einem Stockbruch bereits im Viertelfinale ausschied. Und auch die Konkurrenz wie Brandsdal, Hattestad und Kriukov liegt innerhalb von 42 Punkten Abstand. Dennoch ist die Übernahme der Sprint-Weltcupführung natürlich auch für den Bayern ein großer Erfolg. Freude und Enttäuschung liegen oft dicht zusammen. So auch bei Sandra Ringwald: Die Schwarzwälderin schaffte zum ersten Mal in ihrer Laufbahn den Sprung unter die besten Zwölf – dennoch ist das Erfolgserlebnis für eine Teilnahme bei den Olympischen Spielen zu spät gekommen. „So ganz spurlos geht es nicht an mir vorbei, aber jetzt ist es eh schon abgeschlossen. Ich mache das Beste draus und es war heute einfach ein gutes Ergebnis“, freute sie sich. Eine Genugtuung war der Triumph von Toblach für Ola Vigen Hattestad ganz sicher: Nachdem die Mannschaftsführung auch nach seinem Abschneiden bei den nationalen Meisterschaften noch nicht von seiner Eignung für den Olympischen Sprint überzeugt war, hat er es dann allen gezeigt: „Nach den norwegischen Meisterschaften wurde mir gesagt, dass ich immer noch nicht sicher bin für Sochi, aber ich denke, heute habe ich es ihnen gezeigt. Im Viertel- und Halbfinale wollte ich an zweiter Stelle die Abfahrt ins Stadion runterfahren, aber im Finale wusste ich, dass ich stark genug bin, um die Führung zu übernehmen.“ Der olympische Sprint kann kommen!
=> NEWS zu den Sprintrennen
=> STATEMENTS zu den Sprints
=> BILDERGALERIE zu den Sprints in Toblach

Schnee en masse

Der Winter ist da! Über Schneemangel konnte sich am letzten Wochenende in den Südtiroler Dolomiten wohl niemand beschweren. Frau Holle machte kaum eine Pause, nur selten ging der meist nasse Schneefall in Regen über. Enorme Neuschneemengen waren die Folge kombiniert mit schwierigen Wachsverhältnissen. Bei Temperaturen um Null war es schwierig, die richtige Ski- und Wachswahl zu treffen. Dennoch wird sich keiner der Sportler über den Wintereinbruch beschwert haben. Besser als Langlauf durch grün-braune Wälder und Wiesen, nicht wahr? Schön, dass sich Krasnaya Polyana in den Bergen nördlich des subtropischen auch bereits winterlich tief verschneit präsentiert…